Lust auf Bauerngarten?

Margeriten in einem Bauerngarten

Der ursprüngliche Bauerngarten, wie er vor 1900 bestanden hatte, hat nichts mehr mit dem zu tun, den wir heute kennen. Früher wurden Freiflächen mit allerlei Nutzpflanzen für Tiere und auch mit eingestreutem Obst angelegt, die dann als Bauerngarten bezeichnet wurden. Dieses Bild hat sich im 20. Jahrhundert geändert. Ab dann wurden auch von Ottonormalverbrauchern Bauerngärten angelegt, die sich im Stil änderten. So kamen Gemüse, Obst und Kräuter dazu, ebenso wie allerlei Blumen. Heute versteht man unter einem Bauerngarten meist eine bunte Mischung aus Nutz- und Zierpflanzen, wobei es hier durchaus auch mal recht „wild“ zugehen darf.

Bauerngarten
© flashpics – Fotolia.com (#44615422 – rural garden) Eine bunte Mischung aus Zierblumen, Kräutern und Nutzpflanzen ist typisch für den heutigen Bauerngarten, dem ein „wildes“ Erscheinungsbild den gewissen Charme verleiht.

Bauerngarten für jeden

Bevor Sie einen Bauerngarten anlegen, sollten Sie den Bauerngarten planen. Dabei sind Größe, Standort, Pflanzenauswahl und noch so einiges mehr von Bedeutung. Da ein richtiger Bauerngarten eingegrenzt ist, entweder durch Zäune, durch Hecken oder auch durch Mauern, sollte man dies in die Planung bereits mit einfließen lassen. Wie man es gestalten möchte, hängt zum einen von den eigenen Vorlieben ab, zum anderen natürlich auch vom Geldbeutel. Achten Sie darauf, dass die Umrandung des Bauerngartens nicht höher als ca. 70 bis 80 Zentimeter ist, damit die Pflanzen zur Geltung kommen.

Wer einen Bauerngarten gestalten möchte, braucht dazu einen sonnigen Platz, am besten auf der Südseite, denn viele Pflanzen kommen aus dem Mittelmeerraum und benötigen deswegen Sonne satt. Damit auch etwas Ordnung hineinkommt, sollte man den Bauerngarten nicht wild bepflanzen, sondern etwas Struktur reinbringen. Hier spielen die Wege eine wichtige Rolle. In der Regel werden diese geometrisch angelegt, sodass man die verschiedenen Pflanzen wie Gemüse, Obst und Blumen auch entsprechend trennen kann. In welcher Form die Wege letztendlich angelegt werden, bleibt einem selbst überlassen. So kann man sie parallel ebenso anordnen, wie mit einem Wegekreuz oder auch mit geschwungenen Pfaden.

Wichtig: Der Bodenbelag

In einem Bauerngarten werden die Wege nicht versiegelt, was auch die Pflege einfacher macht. So kann ein offener Boden ebenso verwendet werden, wie Rasen, locker verlegte Steinplatten und auch Kies. Ebenso möglich ist Rindenmulch, der noch einen Vorteil hat: Durch ihn kann man die Unkrautbildung im Rahmen halten.

Die Beete sollten zudem eingefasst werden. Das gibt dem Garten nicht nur Struktur, sondern lässt die Bauerngarten Blumen besonders zur Geltung kommen. Außerdem können sich Pflanzen so schlechter auf andere Bereiche ausbreiten. Ideal ist die Einfassung mit Buchsbäumen oder mit der Heckenkirsche. Optisch sehr gut passen aber auch Umrandungen aus Steinen oder aus Rundhölzern.

Birnenbaum im Bauerngarten
© cane Obstbäume, wie beispielsweise Birnen- und Apfelbäume, waren in den früheren Bauerngärten ein fester Bestandteil.

Geeignete Pflanzen

Welche Pflanzen in einen Bauerngarten gehören, das ist nicht festgelegt, hier hat man also relativ freie Hand. Bei der Wahl der Pflanzen sollte man natürlich nach der Größe des Gartens gehen. Je kleiner die Beete sind, umso kleiner sollten auch die Pflanzen sein, um eine entsprechende Vielfalt hineinzubringen. Ein Bauerngarten mit zwei Beeten, in denen vier oder fünf unterschiedliche Pflanzen zu finden sind, die aufgrund der Größe den Großteil der Beete einnehmen, macht wohl wenig Sinn. Die Vielfalt spielt hier eine wichtige Rolle.

Früher waren Obstbäume fester Bestandteil, heute sind sie vor allem bei neu angelegten Bauerngärten gar nicht mehr so oft zu finden, da junge Bäume ja auch eine gewisse Zeit benötigen, um heranzuwachsen. Platzieren sollte man sie mittig oder am Rand. Besser, weil schneller wachsend und nicht zu groß werdend, sind Obststräucher wie Stachelbeere, Himbeere oder Brombeere.

Kommen wir nun zu den Blumen. Hier kann man sich entscheiden, ob es eine bunte Mischung aus Zierblumen, Kräutern und Nutzpflanzen werden soll, oder ob man sich auf die Zierblumen beschränkt. Wer weniger Arbeit mit seinem Bauerngarten haben möchte, der sollte bei den Zierpflanzen bleiben. Hier finden sich unter anderem Ringelblumen, Stockrosen, Margeriten, Studentenblumen, Kugeldisteln, Fingerhut, Tränendes Herz, Gladiolen, Nelken und auch Dahlien. Möchte man gleichzeitig Nutzpflanzen mit im Garten haben, dann gesellen sich allerlei Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten, Bohnen, Sellerie, Zwiebeln, Erdbeeren und auch Kürbisse dazu. Und natürlich dürfen Kräuter wie Lavendel, Thymian, Basilikum, Salbei, Minze, Estragon, Dill und auch Anis nicht fehlen.

Bilder: großes Bild ganz oben: © cane;
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