Dünger: Wasser, Luft und gutes Zureden reicht nicht

Dünger in Händen haltend

Es gibt ja diverse Hobbygärtner, die meinen, Pflanzen würden besser gedeihen, wenn man ihnen täglich ein Lied vorsingt oder sich mit ihnen unterhält. Wissenschaftlich ist das natürlich nicht nachgewiesen – ob es was bringt, sei also mal dahingestellt. Was auf jeden Fall unverzichtbar ist, ist Dünger. Da nun im Garten alles mögliche wächst – von Bäumen und Büschen, über Stauden und Zierpflanzen, bis hin zu Tomaten, Salat und Erdbeeren – werden auch unterschiedliche Dünger benötigt. Logisch, jede Pflanze hat andere Ansprüche. Aber piano, es muss deswegen niemand studiert haben, wer ein paar Eckpunkte kennt, der kann aus seinen Gartenpflanzen schon einiges zaubern.

Dünger im Garten
© BanksPhotos | istockphoto.com (#17011528 – Dünger Brennstofftabletten ohne Belang sprühen von Spritzgerät) Organischen Dünger können Sie im Fachhandel kaufen und sogar selber machen, wie beispielsweise Brennesseljauche – ein alt bewährtes und zudem auch noch kostenloses Mittel zum Düngen und zusätzlich für den Pflanzenschutz geeignet.

Nährstoffe für die Pflanzen

Pflanzen können auf verschiedene Art und Weise gedüngt werden. Hierbei kommt es natürlich auch stark darauf an, welche Nährstoffe die einzelne Pflanze besonders benötigt. Am weitesten verbreitet ist organischer Dünger und auch mineralischer Dünger. Letzterer wird in der Regel aus Salzen gewonnen und synthetisch hergestellt, organischer Dünger ist dagegen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Beide Dünger kann man natürlich im Fachhandel kaufen, wobei der mineralische Dünger überwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt wird.

Wir möchten deswegen unser Hauptaugenmerk auf folgende organische Dünger werfen: Hornmehl, Brennnesseljauche, Pferdemist und Kuhdung, Kompost, Guano und Gründünger.

Hornmehl: besonders bodenverträglich

Bei Hornmehl oder Hornspänen handelt es sich um das zerschrotete Horn von Schlachtvieh. Dieser Dünger enthält besonders viel Stickstoff, der bodenverträglicher ist, als herkömmlicher Kunstdünger. Der Grund ist die langsame Wechselwirkung. Wichtig dabei ist nicht nur die Korngröße der Späne, sondern man muss beim Düngen auch auf die Bodentemperatur, die Durchlüftung und die Feuchtigkeit achten.

Brennnesseljauche: selbst machen

Ein altbewährtes Mittel zum Düngen von Pflanzen ist die Brennnesseljauche. Sie kann man selbst einfach und nahezu kostenlos herstellen. Zur Anwendung kommt sie beim Gießen ebenso, wie beim Aufsprühen auf die Blätter. Besonders geeignet ist die Jauche für Gemüsepflanzen in der Vegetationszeit.

Pferdemist und Kuhdung: ein altbewährtes Mittel

Früher, als es noch keinen Kunstdünger gab, hat man vor allem in der Landwirtschaft ausschließlich mit Pferdemist und Kuhdung gedüngt. War ja auch am praktischsten, diese Produkte wurden schließlich täglich in nicht geringen Mengen produziert. Heute kann sich jeder auf Bauernhöfen diesen Dünger besorgen und hat neben der Aufbesserung des Bodens auch noch einen unverwechselbaren Geruch im Garten. Verwendet wird Kuhmist vor allem als Kompostverbesserer und für zahlreiche Blumen. Aber auch im Gemüsebeet findet er Anwendung.

Dünger aus Kompost
© cane Eine Kompostecke benötigt nicht viel Platz im Garten und liefert Kompost zum Düngen, wenn dieser reif ist.

Kompost: selbst ist der Gärtner

Ein Kompost sollte in jedem guten Garten zu finden sein. Hierauf kommen jegliche Gartenabfälle (nur von gesunden Pflanzen), aber auch Küchenabfälle wie Eierschalen, Gemüse- und Obstreste – alles eben, was sonst in der Biotonne landet. Achtung: Fleisch hat auf dem Kompost nichts zu suchen! Auf seinen Kompost kann der Gärtner dann jederzeit zurückgreifen.

Guano: Pinguine und Kormorane lassen grüßen

Auch mit Exkrementen von Seevögeln kann man seinen Garten auf Vordermann bringen. Guano heißt dieser Spezialdünger und ist reich an Phosphaten und Nitraten. Das von Vögeln ausgeschiedene Guanin bildet in Verbindung mit kalkreichen Böden Guano, was als stickstoff- und phosphorsäurehaltiges Düngemittel vielen Pflanzen zugute kommt.

Gründünger: sieht man gar nicht

Auch mit Gründüngung kann der Gärtner den Boden verbessern. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die durch den Anbau den Boden vor Sonne und vor dem Verkrusten und Verschlämmen der Bodenoberfläche schützen. Auch können diese Pflanzen besonders tief wurzeln und unterstützen die Bildung von Humus. Außerdem verhindern sie das Auswaschen von Nährstoffen aus dem Boden. Besonders geeignet sind Lupinen und auch Sonnenblumen. Das heißt, dass es optisch gar nicht auffällt, dass der Boden durch diese hübschen Pflanzen sogar noch gedüngt wird.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Miriam Doerr | Dreamstime.com (#240427841 – Woman holding long-term and organic fertilizer);
kleines Bild: © BanksPhotos | istockphoto.com (#17011528 – Dünger Brennstofftabletten ohne Belang sprühen von Spritzgerät)
großes Bild unten: © cane