Schnipp, schnapp, Triebe ab – Sommerflieder schneiden

Sommerflieder

Den Sommerflieder schneiden, muss das wirklich sein? Ein Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig. Dennoch sinnvoll, wenn der Sommerflieder beispielsweise eine Verjüngung benötigt. Oder einfach zu groß geworden ist. Oder beides.

Um eine Sache kommen Schnittmuffel dennoch nicht herum: Die ausgeblühten Blütenstände entfernen. Buddleja davidii, also der eigentliche Schmetterlingsflieder, der aber ebenfalls Sommerflieder genannt wird, ist nicht einfach nur ein Neophyt, sondern einer aus der Liste der invasiven Einwanderer. Können die Samen ausreifen, macht sich der Strauch selbstständig. Ob Sie nun wollen oder nicht. Also, ran an die Gartenschere und direkt nach der Blüte zumindest so den Sommerflieder schneiden.

Übrigens: Im Gegensatz zum Gemeinen Flieder (Syringa vulgaris) blüht der Schmetterlingsflieder am einjährigen Trieb. Trotz Rückschnitt haben Sie zuverlässig jedes Jahr die Blütenstände. Zumindest, wenn es sich nicht um den Wechselblättrigen Sommerflieder handelt.

Warum den Sommerflieder schneiden?

Nach einigen Jahren verkahlt der Schmetterlingsflieder am unteren Stamm. Wenn es Sie stört, hilft ein Verjüngungsschnitt. Dazu können Sie den schnittverträglichen Strauch sogar auf den Stock setzen. Dieser Radikalschnitt sorgt dafür, dass der Sommerflieder wieder buschig nachwächst.

Auch die Größe des Sommerflieders kann ein Grund für einen Rückschnitt sein. Dabei können Sie ebenfalls radikal Hand anlegen oder ein wenig dezenter. Der schnellwüchsige Sommerflieder kann Ihnen, je nach Sorte, recht zügig über den Kopf wachsen. Der Strauch schießt allerdings nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Unter Umständen wird der Strauch so breit, dass andere Sträucher etwas bedrängt werden.

Sommerflieder schneiden
© emer – Fotolia.com (#12498837 – Schmetterlingsstrauch) Sobald die Blüten verdorrt sind, können Sie die braunen Blütenstände wegschneiden. So verhindern Sie eine Selbstaussaat des Sommerflieders.

Wann am besten den Sommerflieder schneiden?

Im Sommer bewaffnen Sie sich mit einer sauberen und scharfen Gartenschere. Denn möglichst direkt nach der Blüte werden die ausgeblühten Rispen abgeschnitten, damit die Selbstaussaat verhindert wird. Diese kommen besser nicht auf den Kompost, sondern in den Müll. Denn oftmals überleben die Samen im Komposthaufen und werden so ungewollt im Garten verteilt. Bei der Gelegenheit können Sie dann auch gleich abgestorbene und störende Äste entfernen.

Den späten Winter bis zum zeitigen Frühjahr hingegen können Sie für einen Rückschnitt einplanen (auch beim Gehölzschnitt bitte die Vogelbrutzeit vom 1. März bis 30. September beachten). Dazu verwenden Sie am besten eine scharfe und saubere Astschere oder gar eine Säge – an einem frostfreien und trockenen Tag. Wenn Sie ganz radikal vorgehen möchten, setzen Sie den Sommerflieder auf den Stock. Dabei lassen Sie den Stamm zwischen einem halben bis ganzen Meter über dem Boden stehen. Nicht ganz so mutige Hobbygärtner begnügen sich mit einem Rückschnitt oder einen nicht ganz so tiefen Radikalschnitt.

Kürzen Sie dabei den jeweiligen Hauptast so ein, dass Sie direkt über einer Knospe schneiden oder sägen, die nach außen schaut. Wenn Sie einen Rückschnitt an den Seitenästen vornehmen, achten Sie ebenfalls auf die vorhandenen Knospen.

Sommerflieder schneiden – eine Ausnahme

Während Buddleja davidii an den Neutrieben blüht, verhält es sich beim Wechselblättrigen Sommerflieder anders. Denn dieser Strauch trägt die Blütenstände am zweijährigen Holz. Wie auch beim Flieder (Syringa vulgaris) lichten Sie lediglich nach der Blüte aus, damit Sie im kommenden Jahr nicht komplett auf die Blüte verzichten müssen. Das wäre nach einem Radikalschnitt ansonsten der Fall.

Bilder: großes Bild: © cane;
kleines Bild: © emer – Fotolia.com (#12498837 – Schmetterlingsstrauch)