Monilia: Fruchtfäule und Spitzendürre

Es gibt rund 30 unterschiedliche Arten von Monilia. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der besonders Obstbäume befällt. Besonders an Früchten, wie an Blütenständen kommt er vor, breitet sich dort aus und schädigt den Bereich irreparabel. Der Botaniker spricht zum einen von Fruchtfäule, zum anderen von Spitzendürre. Verursacht wird die Fruchtfäule vor allem von der Pilzart Monilinia fructigena, die Spitzendürre von Monilinia laxa.

Den Befall mit Monilia erkennen

Meist erkennt man einen Befall mit Monilia erst dann, wenn es zu spät ist. Es gibt aber auch Anzeichen, die man bereits im Frühjahr beobachten kann, um rechtzeitig an Obstbäumen den Befall zu erkennen. Der Mandelbaum, die Forsythie und die Aprikose, sogenannte Zeigerpflanzen, blühen im Garten als eine der ersten Pflanzen. Achten Sie bei diesen Pflanzen darauf, ob ein Befall vorliegt. Ist dies der Fall, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch benachbarte Obstbäume wie Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche, Pfirsich, Reneklode und Quitten befallen werden. Übertragen werden die Pilzsporen dabei nicht nur von Insekten, sondern auch vom Wind und vom Regen.

Entwickeln kann sich Monilia besonders bei feuchtem und kühlem Wetter. Bleibt diese Witterung, macht sich der Pilz kurz nach der Blüte bemerkbar, steigen die Temperaturen dagegen auf über 20 Grad und ist das Wetter trocken, ist kaum mit Pilzsporen zu rechnen.

Die Symptome sind dabei immer gleich:

  • Bei der Spitzendürre werden erst die Blüten braun, rund vier Wochen später beginnen die Triebspitzen zu welken.
  • Ganze Blütenbüschel hängen dann senkrecht vom Trieb herab.
  • Die Blätter am Trieb werden zudem fahl und schlaff.
  • Wird nichts unternommen, sterben die Zweige (bis zu 30 cm) von der Spitze her ab.
  • Tritt Fruchtfäule auf, haben die Früchte bereits einen Schaden, beispielsweise durch Wespenfraß oder durch Bohrlöcher des Apfelwicklers. In diese Wunden können die Pilzsporen ungehindert eindringen.
  • Es entsteht nun ein brauner Fleck, die Frucht beginnt zu faulen. Der Fleck vergrößert sich schnell.
  • Nach einer Weile ist ein weißes, kreisförmiges Sporenpolster zu erkennen.
  • Äpfel können auch erst nach der Ernte befallen werden. Dann tritt die Fruchtfäule im Obstlager auf. Hierbei verfärbt sich die gesamte Frucht schwarz.

Monilia vorbeugen

Damit es erst gar nicht zu einem Pilzbefall durch Monilia kommt, müssen Sie als Gärtner ein bisschen was tun. Das beginnt bereits beim Kauf eines Obstbaumes. Idealerweise holen Sie sich eine neue, resistente Zuchtsorte. Auch alte Sorten sind nach Ansicht vieler Botaniker eine sehr gute, wenn nicht sogar noch bessere Möglichkeit. Sie haben bereits einen Widerstand gegen den Pilz gebildet und können selbst einem Befall widerstehen.

Sofern Sie bereits Obstbäume im Garten haben ist es wichtig, diese zu pflegen. Dazu gehört vor allen Dingen das Auslichten der Baumkronen. Diesen Auslichtungsschnitt sollten Sie regelmäßig vornehmen, denn nur wenn der Baum locker gewachsen ist, bekommt er viel Luft und Licht und kann nach einem Regen schnell abtrocknen. Eine regelmäßige Kontrolle der Triebspitzen und der Früchte ist außerdem eine gute Vorbeugung, damit Monilia – sofern er auftritt – gleich im Keim erstickt werden kann.

Monilia bekämpfen

Hat sich Monilia bei Ihnen breitgemacht, dann ist schnelles Handeln unerlässlich. Da der Baum die befallenen und vertrockneten Triebe nicht abwirft, müssen diese nicht nur abgeschnitten werden, sondern es sollte ein Schnitt bis zu 15 cm ins gesunde Holz erfolgen, damit auch möglichst alle Sporen erfasst werden. Befallene Früchte sofort entfernen! Die befallenen Früchte und Triebe keinesfalls auf den Kompost werfen, sondern in den Restmüll, alternativ verbrennen. Bei einem Befall heißt das noch nicht, dass die gesamte Ernte dahin ist, sie wird aber um einiges dürftiger ausfallen.

Eine Bekämpfung kann natürlich auch mit Pflanzenschutzmitteln erfolgen. Da diese Mittel aber oft schädlich für Kleinorganismen oder andere Lebewesen sind, sollten Sie darauf verzichten und sich lieber an der biologischen Bekämpfung versuchen. Drei Hausmittel haben wir für Sie gefunden.

  • Zwiebeln
    Aus 150 Gramm gehackten Zwiebeln und 20 Liter heißem Wasser wird ein Tee hergestellt. Nach dem Abkühlen die Zwiebeln durchsieben und anschließend auf die Pflanzen sprühen. Der Vorgang kann beliebig wiederholt werden.
  • Meerrettich
    Sie brauchen rund 300 Gramm Wurzeln oder frische Blätter, die kleingehackt werden. Mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und 24 Stunden ziehen lassen. Abseihen und 1:10 mit abgekochtem Wasser verdünnen. Sobald der Baum zu blühen beginnt alle zwei Wochen spritzen.
  • Ackerschachtelhalm
    10 Liter Wasser werden mit einem Kilo frischen oder 200 Gramm getrockneten Pflanzen vermischt. Nach einer Zugzeit von 24 Stunden wird die Brühe eine halbe Stunde gekocht, nach dem Abkühlen durchsiebt. Nun die Brühe 1:5 mit Wasser verdünnen und noch während der Blüte spritzen.