Lilien: kunstvolle und prächtige Blütenpracht im Garten

rote Lilie

Lilien entfalten ihre Schönheit nicht nur in Blumensträußen, sondern auch im Garten oder verzieren in einen schönen Kübel gepflanzt die Terrasse sowie den Balkon. Diese farbenfrohe Zwiebelpflanze mit ihren zahlreichen Arten sieht im Garten nicht nur in Grüppchen gepflanzt schick aus, sondern auch als Begleitpflanze – so peppt die Lilie (Lilium) mit ihren ausladenden Blüten beispielsweise immergrüne Pflanzen oder Hecken auf. Besonders schön und edel sind weiße Lilien, die Sie zwischen dunkelrote Rosen pflanzen. Die Farbkombinationen hängen natürlich vom eigenen Geschmack ab. Sie können auch verschiedenfarbige Lilien in eine Gruppe pflanzen und verwandeln so das Beet in ein buntes Lilien-Meer. Und das in verschiedenen „Etagen“. Denn neben kleineren Exemplaren, die etwa 40 Zentimeter hoch werden, gibt es auch ausufernde Sorten, die gerne mal die zwei Meter erreichen.

Und wenn der Sommer in unseren Breiten mal wieder keiner ist, können Sie sich die Lilien auch ins Wohnzimmer holen und die auffälligen Blüten dort bewundern. So schön diese prächtigen Zwiebelblumen sind, manch einer hat schon negative Erfahrungen mit dem Blütenstaub gesammelt. Denn dieser geht meist nur schlecht oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr aus der Kleidung oder anderen Textilien raus. Damit sich der Blütenstaub nicht so leicht löst und auf die Tischdecke rieselt, können Sie die Staubgefäße vorsichtig mit Haarspray einsprühen.

Lilien
© cane Lilien sind nicht nur im Garten ein Hingucker, sondern auch in den eigenen vier Wänden in einer hübschen Vase.

Der optimale Standort für die Lilien im Garten

Lilien bevorzugen einen Standort, an dem Sie ausreichend Schatten für die Wurzeln vorfinden, während sich die Blüten in der Sonne aalen können. Für ausreichenden Schatten sorgen Sie, wenn Sie die Lilien zwischen andere Pflanzen setzen, deren Blattwerk Schutz bietet. Für die Grüppchenpflanzung bieten sich verschiedene Bodendecker an, die ebenfalls die Sonne vom Wurzelbereich abhalten.

Auch wenn die Lilien ihre Blüten gerne im Sonnenlicht zur Schau stellen, gibt es einige Sorten, die sich auch mit einem Plätzchen im Halbschatten zufrieden geben. Einer dieser Vertreter ist beispielsweise die Goldtürkenbundlilie. Damit sich die Pflanzen wohl fühlen, sollten Sie die Standortansprüche direkt erfragen, wenn Sie die Zwiebeln im Fachhandel kaufen.

Lilien
© Tatiana Belova – Fotolia.com (#34508316 – Lilies) Im Frühjahr, aber auch im Herbst, können die Zwiebelnder Lilien in den Boden gebracht werden.

Die Lilien in den Garten pflanzen

Die üblichen Jahreszeiten, in denen Sie die Zwiebeln in den Boden setzen können, sind das Frühjahr, von März an bis in den Mai, und der Herbst. Eine Ausnahme ist hier unter anderem die Madonnen-Lilie, die im späten Sommer ihren Pflanztermin hat.

Lassen Sie beim Setzen ausreichend Platz zwischen den einzelnen Zwiebeln und benachbarten Pflanzen. Zwischen den Lilien sollten es gute 20 Zentimeter sein. Je nachdem, wie ausufernd die Nachbarpflanzen wachsen, sollte hier der Abstand größer gewählt werden. Denn die Zwiebeln verbleiben über Jahre im Boden und werden nach der Blüte nicht raus genommen. Sollten die Lilien nach einigen Jahren kaum oder gar nicht mehr blühen, können Sie diese entweder an ein anderes Plätzchen setzen, an dem sie sich erholen, oder die Zwiebeln komplett erneuern.

Wenn Sie den Boden soweit für die Zwiebel vorbereitet haben, können Sie diese in die Erde setzen. Das Pflanzloch sollte etwa zwei bis drei Mal so groß sein, wie der Durchmesser der jeweiligen Zwiebel ist. Damit haben Sie ein gutes Maß zum Setzen. Achten Sie darauf, dass die Spitze der Zwiebel nach oben gerichtet ist.

Lilie mit Ohrenkneifer
© cane Nicht immer sind es Lilienhähnchen, die auf den Lilien sitzen.

Großwüchsige Lilien pflanzen Sie am besten nach hinten. So nehmen Sie anderen Pflanzen nicht das Licht. Manche Lilien können recht imposante Höhen erreichen. Damit sie dem Wind und starkem Regen nicht zum Opfer fallen, sollten Sie diese mit einer Stange stützen.

Die Lilien im Garten pflegen

Die nicht sonderlich pflegeintensiven Lilien sind überhaupt kein Freund von Staunässe – diese führt im schlimmsten Fall zu Krankheiten, wie die Stängelgrundfäule. Aus diesem Grund sollten Sie schon im Vorfeld für einen ausreichend lockeren Boden sorgen, der zudem noch humos ist. Einem lehmigen Boden, in dem das Wasser nicht gut ablaufen kann, mengen Sie ein wenig Sand und feine Kiesel bei.

helle Lilie
© cane Lilien benötigen zwar nicht viel Pflege, mögen aber keine Staunässe.

Nicht alle Lilien-Sorten möchten den gleichen Boden vorfinden. Die eine Sorte bevorzugt einen etwas kalkreicheren Boden, während eine andere unbedingt eine kalkarme Umgebung benötigt. Erkundigen Sie sich besser direkt beim Kauf, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können und Sie Freude an den wunderschönen Blüten haben.

Während der trockenen Sommerperioden sollten Sie den Boden um die Lilien herum ein wenig feucht halten. Feucht, nicht nass – ansonsten kann es zu Staunässe kommen und die Pflanze kann, wie erwähnt, erkranken. Damit sich die Feuchtigkeit während der warmen Tage besser im Boden hält, können Sie diesen ein wenig mulchen. Die Mulchschicht schützt zusätzlich das empfindliche Wurzelwerk der Lilien.

Sobald die Lilien die ersten Knospen zeigen, können Sie die Pflanze mit einem organischen Dünger versorgen. Dazu eignen sich beispielsweise Hornspäne. Die einmalige Gabe der Nahrungsergänzung ist vollkommen ausreichend für das gesamte Jahr.

Die Lilien im Garten schneiden

Den ersten Schnitt können Sie vornehmen, wenn die Lilien ausgeblüht haben. Benutzen Sie zum Schneiden grundsätzlich scharfe und saubere Gartenscheren. Ansonsten verletzen Sie die Pflanze unnötig – verdreckte Schneidewerkzeuge können Krankheiten von einer Pflanze zur nächsten schleppen. Die Blüten sollten Sie allerdings nur dann entfernen, wenn Sie keine Verwendung für die Samen haben. Diese bildet die Pflanze aus, wenn die Blüten nicht abgeschnitten werden.

Lilien
© cane Während sich die ersten Blüten der Lilien geöffnet haben, warten zahlreiche Knospen auf den großen Auftritt.

Im Herbst scheiden Sie die Lilien ein weiteres Mal. Sobald die Pflanze komplett verwelkt ist, schneiden Sie direkt über dem Boden sämtliche Stängel ab. Mit diesem Schnitt bereiten Sie die Pflanze auch gleich auf die Überwinterung vor.

Die Lilien im Garten überwintern

Auch wenn die Lilien recht winterhart sind, können die Zwiebeln bei zu starken Frösten und in sehr rauen Lagen Schaden nehmen. Aus diesem Grund sollten Sie für einen Winterschutz sorgen. Eine Abdeckung aus Tannenzweigen oder Reisig erfüllt diesen Zweck.

Lilien im Kübel
© cane Auch in einem ausreichend großen Blumentopf oder Kübel wachsen Lilien und blühen prächtig.

Die Lilien selbst vermehren

Wenn Sie die Lilien selbst vermehren möchten, stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: die Vermehrung durch eine Teilung oder die Samen.

Direkt nach der Blüte können Sie die Zwiebeln teilen, indem Sie sie behutsam trennen. Im Spätsommer oder Frühherbst können Sie die geteilten Zwiebeln in den Boden setzen.

helle Lilie
© cane Neben einfarbigen Lilien gibt es auch zweifarbige Sorten.

Bei der Vermehrung durch die Samen müssen Sie damit rechnen, dass Sie keine sortenreine Nachzucht haben werden. Je nachdem, welche Sorte bei der Bestäubung mitgemischt hat, wird das Ergebnis wahrscheinlich anders ausfallen, als Sie es sich erhofft haben. Und Geduld müssen Sie aufbringen. Oftmals dauert es ein paar Jahre, bis die so aufgezogenen Lilien überhaupt erst einmal blühen.

Befall mit Lilienhähnchen

Lilien sind nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Gaumenschmaus. Zumindest für Lilienhähnchen. Diese leuchtend roten Käfer können sich zu einer regelrechten Plage entwickeln, wenn Sie nichts dagegen unternehmen. Vielleicht denken Sie: „Ach, was können schon zwei oder drei dieser Käferchen anrichten?“ Sie können viel anrichten, sehr viel sogar. Lilienhähnchen vermehren sich rasant. Und es sind hauptsächlich die Nachkommen, die sich an den Lilien vergreifen. Wie Sie den Lilienhähnchen beikommen können, erfahren Sie hier.

Bilder: großes Bild ganz oben: © cane;
kleines Bild: © Tatiana Belova – Fotolia.com (#34508316 – Lilies);
kleines Bild und große Bilder: © cane