Rosmarin: immergrüner Halbstrauch im Kräutergarten

Rosmarin

Der sonnenverliebte Rosmarin (Rosmarinus officinalis), ein immergrüner Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler, verleiht dem Kräutergarten – gemeinsam mit anderen Kräutern – ein mediterranes Flair. Was nicht weiter verwunderlich ist: Schließlich stammt der mehrjährige Rosmarin ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.

Rosmarin
© lfstewart – Fotolia.com (#5506627 – flowering rosemary) Sofern Sie keinen Garten besitzen, können Sie den Rosmarin auch in einen Topf oder mediterranen Kübel pflanzen – auch dort blüht der sonnenverliebte Lippenblütler reichlich.

Der anspruchslose Rosmarin lässt sich nicht nur im Garten anpflanzen, sondern auch problemlos in einen Kübel setzen. So verleiht der Halbstrauch dem Balkon oder der Terrasse ein mediterranes Ambiente. Dazu noch ein passender Kübel und es kommt Urlaubsstimmung auf.

Etwa ab April bis in den Juli hinein und meist auch noch im September blüht der Rosmarin mit den anderen Blumen um die Wette – in klimatisch bevorzugten Regionen (wie hier am Rhein), in denen die Winter recht frostfrei sind, blüht der Lippenblütler sogar im Dezember. Seine duftenden Blüten locken unzählige Bienen an, sodass der Rosmarin und andere Kräuter, wie beispielsweise der Thymian, gern aufgesuchte Bienenkräuter sind. Diese dürfen am Rande einer Bienenwiese also nicht fehlen.

Der optimale Standort für den Rosmarin im Garten

Der Rosmarin ist ein wahrer Sonnenanbeter. Wie er es aus seiner Heimat gewohnt ist, möchte der Halbstrauch ein warmes Plätzchen in der vollen Sonne. Selbst die pralle Sonne in der Mittagszeit kann dem Rosmarin nichts anhaben. Eben aufgrund seiner Vorliebe für das wärmende Sonnenlicht stellt selbst der lichte Halbschatten keine echte Alternative dar.

In der Regel besteht ein Kräutergarten ja nicht nur aus Rosmarin. Sicherlich haben Sie auch Salbei angepflanzt. Setzen Sie die beiden Kräuter ruhig nebeneinander. Denn als Nachbarn sind sie sich „grün“. Mit Rettich, Senf oder Raps hingegen versteht sich der Rosmarin überhaupt nicht.

Die passende Pflege für den Rosmarin im Garten

Der ideale Boden für den Rosmarin ist locker und sandig, also durchlässig und zusätzlich humos. Ein durchlässiger Boden ist wichtig für den Halbstrauch, da er recht empfindlich auf Nässe reagiert. Aus dem Grund können Sie den Lippenblütler auch auf einen kleinen „Hügel“ pflanzen, den Sie mit Kieselsteinen abdecken. Diese strahlen nicht nur zusätzlich Wärme ab, sondern sorgen auch dafür, dass die Erde durch Regen und beim Gießen nicht nach unten rutscht. Insgesamt ist der Rosmarin in Bezug auf die Wassermenge eher genügsam. Lediglich an heißen Sommertagen sollten Sie dem Gewürzkraut erwas mehr Wasser geben. Bekommt der Rosmarin zu wenig Wasser, wird er Ihnen das sehr deutlich zeigen: Er lässt die Hüllen, also seine Nadeln, fallen.

Wenn Sie den Rosmarin in einen Topf pflanzen, mischen Sie am besten noch ein wenig Sand oder feinen Kies mit unter die Blumenerde. So wird das Substrat durchlässiger. Zusätzlich bedecken Sie das Drainageloch beispielsweise mit einer Tonscherbe. Das verhindert, dass sich das Abzugsloch im Boden mit Erde zusetzt und dieses verstopft.

Rosmarin mit Insekt
© cane Die Blüten werden im Sommer und Herbst gerne angeflogen.

Mit Dünger sollten Sie ebenfalls sparsam umgehen. Im Frühjahr können Sie dem Rosmarin ein wenig Nahrung zuführen. Dazu bieten sich die organischen Dünger, wie beispielsweise Hornmehl, an. Während des Sommers können Sie düngen, müssen dies aber nicht zwingend tun. Im August düngen Sie den Lippenblütler ein letztes Mal. Wenn der Rosmarin ausschließlich im Topf wächst, können Sie ihn alle zwei bis drei Wochen mit der Nahrungsergänzung versorgen. Aber auch nur sehr sparsam. Denn bei allen Kräutern gilt: Weniger ist oftmals mehr.

Den Rosmarin im Garten schneiden

Zwischendurch können Sie den Rosmarin immer mal wieder auslichten. Im Frühjahr, aber auch im Herbst vor dem Einräumen, können Sie den Lippenblütler auch bis zum alten Holz zurückschneiden. Achten Sie beim Schneiden – natürlich mit einer sauberen und scharfen Gartenschere – darauf, dass Sie das alte Holz dabei nicht verletzen.

Den Rosmarin im Garten vermehren und ernten

Rosmarin können Sie während der Sommermonate durch Stecklinge vermehren. Alternativ können Sie auch eigene Pflanzen aus den Samen ziehen. Achten Sie beim Kauf der Samentütchen darauf, dass diese sich in einem einwandfreien Zustand befinden. Sind diese nass oder waren es schon einmal – gut erkennbar an dem gewellten Papier – lassen Sie die Finger davon. Weniger aufwändig hingegen ist es, wenn Sie einen kräftigen Strauch im Handel, beispielsweise in Gärtnereien, kaufen. Diesen sollten Sie nach dem Kauf am besten direkt umtopfen. Die Töpfe von gekauften Kräutern sind häufig schon sehr stark durchwurzelt und benötigen daher einen etwas größeren Topf.

Blühender Rosmarin
© cane Frisch verarbeitet besitzt der Rosmarin ein unvergleichliches Aroma.

Selbst in den kühleren Zeiten des Jahres können Sie mit frischem Rosmarin Ihre Speisen zubereiten. Denn die Ernte der wohlschmeckenden Nadeln findet nicht nur während einer kurzen Saison statt, sondern das gesamte Jahr über. So können Sie ganz nach Bedarf den Rosmarin ernten. Sofern Sie kleinere Mengen benötigen, reichen einige Triebspitzen aus. Wird mehr frischer Rosmarin benötigt, kann auch gleich der ganze Stengel geerntet werden.

Die Stengel werden am besten so entfernt, dass der Halbstrauch optisch nicht darunter leidet. Zudem ist Rosmarin keine sonderlich schnell wachsende Pflanze. Wenn Sie also einen schönen großen Strauch möchten, ernten Sie lieber schonend.

Rosmarin kann frisch oder auch getrocknet in der Küche zum Einsatz kommen.

Den Rosmarin während der kalten Jahreszeit überwintern

Mit Ausnahme der klimatisch bevorzugten Gegenden wie beispielsweise den Weinbauregionen, ist der Rosmarin in unseren Breiten nicht völlig winterhart. In diesen wärmeren Gefilden können Sie dem Halbstrauch einen Winterschutz zukommen lassen und er verbleibt dann im Beet.

In den nicht bevorzugten Gegenden können Sie Ihren Rosmarin auch samt Topf in das Beet setzen. Nach den Eisheiligen buddeln Sie den Halbstrauch ein und im Oktober holen Sie ihn ganz einfach wieder raus. Dann zieht der Rosmarin in sein Winterquartier um.

Rosmarin
© cane In den kälteren Regionen benötigt der Rosmarin einen Winterschutz, gerne auch drinnen im Winterquartier.

Das Winterquartier sollte nicht nur hell sein, sondern generell auch frostfrei – mit Temperaturen bis maximal zehn Grad Celsius. Während der Rosmarin überwintert, wird er nur mäßig gegossen. Nur so viel, dass der Halbstrauch nicht vollständig austrocknet. Auch zu Staunässe darf es beim Gießen keinesfalls kommen. Ebenso wie die anderen Wintergäste wird der Rosmarin während des Überwinterns nicht gedüngt. Wenn Sie gerade beim Gießen sind, können Sie auch gleich nach dem Rechten sehen – vielleicht haben sich Krankheiten oder Schädlinge eingeschlichen. Nach den Eisheiligen kann der Rosmarin wieder zurück in den Garten oder auf die Terrasse beziehungsweise den Balkon. Sollten dennoch Fröste in Sicht sein, warten Sie besser noch ein wenig ab.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Dani Vincek – Fotolia.com (#87762935 – Rosemary);
kleines Bild oben: © lfstewart – Fotolia.com (#5506627 – flowering rosemary);
kleines Bild und große Bilder: © cane