Christrosen: Die blühenden Schönheiten trotzen Frost und Schnee

blühende Christrose

Christrosen wirken während der warmen Sommermonate fast unscheinbar und geraten, trotz ihres schönen Laubes, ein wenig ins Abseits. Aber Ende des Jahres, wenn wir uns gemütlich mit einem Tee oder anderen heißen Getränk in die Sofaecke kuscheln, erwachen sie und wollen bewundert werden. So werden sie gebührend auch Schneerosen genannt. Christrosen (Helleborus niger) sind nicht nur unter diesem treffenden Namen bekannt, sondern auch als Weihnachtsrose oder schlicht Nieswurz. Letzteres, da sie zur Gattung der Nieswurzen gehören und in der Vergangenheit als Niespulver verwendet wurden – der Tod war bei diesem „Genuss“ häufig zugegen.

Christrosen: schön, aber giftig

Auch wenn die Christrosen uns mit ihrer Schönheit während der kalten Jahreszeit verführen, dürfen wir nicht vergessen, dass sie in allen Pflanzenteilen stark giftig sind. Achten Sie also besser darauf, dass die Schneerosen nicht dort den Garten zieren, wo kleine Kinder und Haustiere zuhause sind.

Der optimale Standort für die Christrosen im Garten

Obwohl die Schneerosen der Kälte trotzen, bevorzugen sie während der kalten Jahreszeit ein geschütztes Plätzchen. Wohl fühlt sich die Pflanze unter einem Gehölz, das sie im Sommer ausreichend mit Schatten verwöhnt und im Herbst das Laub abwirft. Denn gerade während der kalten Jahreszeit benötigen die Christrosen Licht. Sie haben es in den Wintermonaten zwar gerne hell, möchten aber auch in dieser Zeit auf die volle Sonne verzichten.

Christrose im Garten
© cane Christrosen, die während der lichtarmen Jahreszeit ihre hübschen Blüten zeigen, zählen zu den giftigen Pflanzen.

Zwar sind Christrosen nicht sonderlich anspruchsvoll, wollen aber auf eines dennoch nicht verzichten: auf einen kalkhaltigen und durchlässigen Boden. Optimal ist der kalkhaltige Boden auch schon im Vorfeld lehmhaltig und humos. Falls dem nicht so ist, können Sie dem Boden nachträglich Kalk zuführen und noch lehmhaltige Erde beigeben. Zusätzlich verwöhnen Sie die Pflanze dann noch mit Kompost und Mulch. Für die Mulchdecke eignet sich hervorragend das vermutlich eh vorhandene Herbstlaub.

Die Christrosen pflegen und düngen

Die zumeist ab Februar blühenden Schneerosen sind zwar nicht sonderlich schnellwüchsig, zum Ausgleich aber bei guter Pflege sehr langlebig. Wenn sich die Pflanzen an ihrem Standort wohlfühlen, werden Sie lange was von ihnen haben. Christrosen können sehr alt werden – so alt, dass Sie sie sogar an Ihre Nachkommen „vererben“ können. In der Regel erreichen sie dieses Alter, wenn sie an Ort und Stelle verbleiben und nicht alle paar Jahre den Standort wechseln müssen. Insgesamt fühlen sich diese Stauden am wohlsten, wenn Sie sie einfach in Ruhe und gewähren lassen.

Um ein solches Alter zu erreichen, benötigen die Schneerosen zusätzlich die entsprechende Pflege. Dazu gehört auch das richtige Gießen. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht vollkommen austrocknet. Was aber noch wichtiger ist: Gießen Sie nicht zu reichhaltig. Christrosen sind sehr empfindlich gegenüber Nässe und werden es Ihnen unter Umständen nicht verzeihen.

Christrosen
© Hotblanko | Dreamstime.com (#13778318) Christrosen können unter optimalen Bedingungen sehr alt werden.

Mit Dünger sollten Sie ebenfalls recht sparsam umgehen. Organische Dünger, wie beispielsweise Hornmehl oder Kompost, können Sie mit Beginn der Blüte geben und ein weiteres Mal etwa im August.

Die bis etwa 30 Zentimeter hoch werdenden Christrosen gehören nicht zu den Pflanzen, die einen regelmäßigen Schnitt benötigen. Wenn Sie möchten, können Sie aber die welken Blätter direkt über dem Boden rausschneiden. Falls Sie das eine oder andere grüne Blatt beim Schneiden erwischen, ist das auch kein Problem. Bei nächster Gelegenheit kommen neue Blätter nach. Tragen Sie beim Schneiden auf alle Fälle Handschuhe, da der austretende Pflanzensaft bereits unangenehme Hautreizungen verursachen kann, die sich unter anderem zu Entzündungen ausweiten können.

Die Christrosen vermehren und pflanzen

Christrosen sorgen im Beet mittels der Samen selbst für ihre Vermehrung. Sie müssen also nicht zwingend nachhelfen. Falls Sie die Pflanzen lieber im Topf ziehen möchten: Schneerosen gehören zu den Kaltkeimern und benötigen für die Keimung eine entsprechende Umgebung.

Auch durch eine Teilung können Sie groß gewachsene Christrosen vermehren. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte. Diese Art der Vermehrung hat den Vorteil, dass sortenechte Nachkommen gezogen werden. Über die Samen ist das meist nicht möglich. Verzagen Sie aber nicht, wenn die Teilstücke eine Zeit lang die Blätter hängen lassen und auch mit der Blüte aussetzen. Es kann schon mal passieren, dass die Stauden schon mal ein wenig mehr Zeit benötigen, bis sie sich an ihren neuen Standort gewöhnt haben.

Christrosen können Sie nicht nur im Herbst, sondern auch im Frühjahr pflanzen. Wenn Sie die Blüten schon im ersten Winter bewundern möchten, sollten sie die Staude bis Ende September, spätestens aber Anfang Oktober in die Erde gesetzt haben. Die Zeit benötigt die Schneerose zum Eingewöhnen und Anwachsen.

Christrose
© cane Christrosen können sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gepflanzt werden.

Die Christrosen als Kübelpflanzen auf dem Balkon

Auch als Kübelpflanzen machen die Christrosen auf dem Balkon oder der Terrasse im lichten Schatten eine gute Figur. Allerdings benötigen die Stauden im Topf ein wenig Fingerspitzengefühl. Die Pflanzen bilden sehr tiefe Wurzeln aus, sodass Sie unbedingt einen entsprechend hohen und großen Topf oder winterfesten Kübel mit Abzugsloch benötigen. Bevor Sie die Christrose einpflanzen, müssen Sie noch für eine entsprechende Drainageschicht sorgen, damit die Pflanze nicht „ersäuft“. Dazu eignen sich Kieselsteine und eine Tonscherbe, die auf das Abzugsloch gelegt wird, damit dieses nicht verstopft.

Da die Christrosen lehmigen Boden lieben, sollten Sie unter die Blumenerde noch lehmige Gartenerde mischen. Die eingetopfte Staude wird ebenfalls zu Beginn der Blüte und im Spätsommer mit organischem Dünger versorgt.

Im Winter schützen Sie das empfindliche Wurzelwerk, indem Sie ein Vlies oder eine Kokosmatte um den Kübel wickeln. Zusätzlich können Sie diesen noch auf eine isolierende Styroporplatte stellen. Denken Sie daran, dass die Christrosen sehr nässeempfindlich sind. Dementsprechend vor Regen geschützt muss dann auch der Kübel stehen.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Angela Kohlschmitt | Adobe Stock (#30892118 – christrose);
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