Hornspäne: organischer Dünger für beste Resultate

Damit es unseren Pflanzen gut geht, sollten sie von Zeit zu Zeit gedüngt werden. Am einfachsten ist es sicherlich, einen Kunstdünger im Gartenmarkt aus dem Regal zu ziehen – doch ist ein solcher Dünger auch die beste Wahl? Wohl kaum! In letzter Zeit erleben die sogenannten Hornspäne eine regelrechte Renaissance. Dieser organische Dünger ist nämlich nicht nur für eine biologische Düngung geeignet, er ist auch weitaus effektiver, als die herkömmlichen Kunstdünger. Und besser für Erde, Pflanzen und Natur. Also sind Hornspäne, die auch Hornmehl genannt werden, eine echte Alternative!

Hornmehl ist ein tierisches Produkt

Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, sollten wir erst einmal klären: Was ist Hornmehl eigentlich? Hornmehl ist ein natürlicher Dünger, der aus Hörnern und Hufen von Rindern hergestellt wird. Die Hornteile müssen fein gemahlen oder geschrotet werden, um sie als Dünger verwenden zu können. Früher, als es noch keine Kunstdünger gab, waren Hornspäne als Dünger gerne gesehen. Im Laufe der Zeit wurden sie aber immer weiter verdrängt. Doch seit einiger Zeit besinnt man sich wieder auf die Natürlichkeit dieses Düngers. Andere organische Dünger, wie etwa der Dung von Rindern, sind natürlich auch nicht zu verachten. Allerdings ist eine solche Düngung geruchstechnisch so manchem Nachbarn nicht immer so einfach zu erklären …

Die Wirkdauer von Horndünger ist unterschiedlich

Im Zuge von Hornspänen tauchen auch immer wieder die Begriffe Hornschrot und Horngries auf. Diese Dünger sind, wie auch das Hornmehl, alle gleich und unterscheiden sich lediglich in der Korngröße. Diese ist für die Abgabe der Nährstoffe wichtig, denn gröberer Dünger kann somit auch als Langzeitdünger eingesetzt werden. Schließt sich die Frage an, wie lange wirken Hornspäne? Nun, dies kann pauschal nicht beantwortet werden, da es auf einige unterschiedliche Faktoren ankommt. Die gerade angesprochene Feinheit der Hornspäne ist einer davon. Aber auch die Feuchtigkeit im Boden, die Durchlüftung und nicht zuletzt die Temperaturen können Einfluss auf die Wirkdauer nehmen. Im Groben können Sie davon ausgehen, dass Hornspäne eine Langzeitwirkung von bis zu drei Monaten aufweisen. Feiner gemahlenes Hornmehl dann natürlich weniger. Aber keine Angst: Anders als bei Kunstdüngern ist eine Überdüngung mit Hornspänen nicht möglich.

Die Wirkung von Hornspänen

Der wohl wichtigste Nährstoff für Pflanzen ist Stickstoff. Und hier können Hornspäne punkten. Da sie keine anderen Stoffe wie etwa Phosphate oder Kalium beinhalten, verhalten sich Hornspäne pH-neutral. Alleine das Einarbeiten in die Erde genügt aber nicht, dass Hornmehl wirken kann. Hier müssen zahlreiche Mikroorganismen, Bakterien und Pilze, die sich in der Erde aktiv werden. Wenn sie ihre Arbeit aufnehmen, werden die Hornspäne zersetzt und die Inhaltsstoffe abgegeben. Für eine ausgewogene Düngung Ihrer Pflanzen sollten Sie zusätzliche Nährstofflieferanten nutzen.

Sie als Pflanzenfreund möchten jetzt sicherlich noch wissen: Wie verwendet man Hornspäne? Bereits beim Pflanzen sollten Sie die Hornspäne in den Blumenkübel einbringen. Dies kann durch das Einarbeiten in die Erde geschehen, alternativ können Sie auch eine Handvoll in das Pflanzloch geben. Danach gut angießen und fertig. Dasselbe tun Sie, wenn Sie Saatgut ausbringen. In die Saatmulde geben Sie einfach etwas Hornmehl. Zum Nachdüngen arbeiten Sie Hornspäne vorsichtig in die Erde ein, passen Sie dabei aber bitte auf, dass die Wurzeln nicht verletzt werden.

Welche Pflanzen werden mit Hornspänen gedüngt

Im Prinzip können Sie jede Pflanze mit Hornspänen düngen. Egal, ob es sich dabei um Bäume, Büsche und Hecken handelt, um Staudenpflanzen, Bodendecker und Gräser oder um Obst und Gemüse. Sogar der Rasen verträgt von Zeit zu Zeit eine Düngung mit Hornspänen. Wenn Sie starkzehrende Pflanzen besitzen, dann geben Sie idealerweise Hornmehl, damit die Wirkstoffe der Pflanze schneller zur Verfügung steht. Ebenso ist dies bei Gemüse, auch hier werden die Nährstoffe schneller benötigt. Möchten Sie sowohl eine schnelle, wie auch eine lange Wirkungsdauer erreichen, dann empfiehlt es sich, Hornmehl und Hornspäne zu mischen.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn Sie Hunde haben, dann halten sie diese von Pflanzen, die Sie mit Hornspänen düngen, fern. Nicht, weil Hornspäne gefährlich für die Tiere wären, sondern weil manche Hunde auf den Geruch anspringen und Ihre Blumen ausgraben könnten.