Was ist Komposttee? Diese Frage geht Ihnen sicherlich gerade durch den Kopf, sollten Sie davon bisher noch nichts gehört haben. Nun, die Frage lässt sich leicht beantworten: Hierbei handelt es sich um ein flüssiges Extrakt, das aus hochwertigem Kompost entsteht. Bei der Herstellung kommt das Prinzip der Fermentation zum Tragen – Wasser zieht durch den Kompost und so werden verschiedene wertvolle Bestandteile aufgenommen. Diese wässrige Lösung gilt als ein natürliches Stärkungsmittel für verschiedene Pflanzen und stellt zudem eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln dar. Komposttee sollte also in keinem Garten fehlen! In diesem Artikel erläutern wir Ihnen nicht nur, was Komposttee ist und wie dieser hergestellt wird, sondern auch die Vorteile sowie die richtige Anwendung.
Komposttee im Garten: die Vorteile
Das flüssige Stärkungsmittel, das Sie problemlos und ohne einen großen Aufwand selber herstellen können, hat einiges zu bieten. Folgend nennen wir Ihnen die Vorteile von Komposttee im Garten für gesunde Pflanzen:
- Das gesunde Pflanzenwachstum wird gefördert: Gesundheit im Garten ist das A und O. Das flüssige Extrakt enthält zahlreiche Nährstoffe. Viele dieser enthaltenen Nährstoffe sind entscheiden für das Wachstum der Pflanzen. Der Komposttee weist eine Vielzahl von Mikroorganismen auf, die nicht nur die Nährstoffaufnahme der Pflanzen verbessern, sondern gleichzeitig das Bodenleben fördern. Die regelmäßige Verwendung dieses Extrakts stärkt die Pflanzen im Garten, die sich somit widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen zeigen.
- Das Wurzelsystem der Pflanzen wird gestärkt: Die Mikroorganismen, die als Inhaltsstoffe im Komposttee enthalten sind, verbessern das Wurzelsystem der Pflanzen im Garten. Organische Stoffe im Boden werden zersetzt – so wird eine bessere Nährstoffversorgung gesichert. Des Weiteren wird die Bildung von Mykorrhiza-Pilzen gefördert.
- Die Bodenstruktur wird verbessert: Das flüssige Stärkungsmittel unterstützt die Humusbildung. Das hat zur Folge, dass der Boden besser belüftet wird – somit leistet der Komposttee einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Struktur des Bodens. Ein gesunder Boden bildet die beste Grundlage für gesunde Pflanzen.
- Schont die Umwelt und ist nachhaltig: Bei dem flüssigen Extrakt handelt es sich um ein biologisches Produkt und stellt aus diesem Grunde eine Alternative zu chemischen Düngern und Pestiziden dar. Der im Garten verwendete Komposttee fördert die Biodiversität.
- Schädlinge und Krankheiten werden bekämpft: Die im Komposttee enthaltenen Mikroorganismen können hilfreich dabei sein, die Pflanzen im Garten vor Schimmel sowie Fäulnis und anderen Krankheiten zu schützen.
So wird Komposttee hergestellt
In nur ein paar Schritten und mit wenigen Materialien, die hierfür benötigt werden, können Sie den Komposttee selber herstellen und im Garten einsetzen.
Was wird hierfür benötigt?
Mit nur vier einfachen Materialien lässt sich das flüssige Stärkungsmittel zubereiten:
- Reifer Kompost: Der Name Komposttee kommt nicht von ungefähr … denn Kompost – in diesem Fall hochwertiges, gut zersetztes schwarzes Gold – ist der wesentliche Bestandteil. Der Kompost, den Sie für diesen Zweck verwenden, sollte frei von Samen, insbesondere von Beikräutern und Schädlingen sowie Krankheiten sein. Andernfalls säen Sie unfreiwillig die unliebsamen Beikräuter aus und verteilen Pflanzenschädlinge- und krankheiten im Garten.
- Wasser: Ideal ist Regenwasser, das Sie in Regentonnen gesammelt haben und zum Gießen im Garten verwenden. Alternativ kann anstelle des Regenwasser auch ungechlortes Leitungswasser zum Einsatz kommen. Sinn und Zweck des Wasser ist, die im Kompost enthaltenen Nährstoffe zu extrahieren.
- Belüftungssystem: Das Wachstum der Mikroorganismen kann mit einem Belüftungssystem, das die Sauerstoffversorgung sicherstellt, gefördert werden. Hierfür benötigen Sie kein überteuertes Equipment – ein Aquarium-Luftstein ist vollkommen ausreichend.
- Eimer/Behälter: Der Behälter sollte ausreichend groß sein. Das Volumen ergibt sich aus der Menge, die Sie ansetzen möchten.

Wie stelle ich Komposttee für meinen Garten her?
In nur fünf Schritten können Sie das Pflanzen stärkende Extrakt selber herstellen. Wir haben für Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Herstellung:
- Den Kompost vorbereiten: Für Ihr Vorhaben benötigen Sie einen gut zersetzten Kompost. Dieser sollte keine Fremdkörper oder größere Klumpen sowie Samen von Beikräutern oder Schädlinge beziehungsweise Krankheitserreger aufweisen. Das Mischungsverhältnis für den Komposttee beträgt 1 Teil Kompost auf 5 bis 10 Teile Wasser. Optional können Sie Melasse oder Gesteinsmehl hinzugeben.
- Mischen mit Wasser: Den vorbereiteten Kompost geben Sie nun in den Eimer beziehungsweise in den Behälter Ihrer Wahl. Diesen füllen Sie im entsprechenden Mischungsverhältnis mit Wasser auf. Damit sich die im Kompost enthaltenen Nährstoffe gleichmäßig im Wasser verteilen können, rühren Sie die Mischung sorgfältig um.
- Belüftung: Bei diesem Schritt kommt das Belüftungssystem zum Einsatz – stellen Sie dieses einfach in den Eimer lassen es seine Arbeit verrichten. Der Sauerstoff, der jetzt auf einfache Art und Weise durch die Flüssigkeit strömt, sorgt für die Entwicklung von nützlichen Bakterien und Pilzen.
- Den Tee ziehen lassen: Ob nun Schwarztee, Grüntee oder Komposttee … Tee braucht Zeit zum Ziehen. Im Falle des Komposttees beträgt die notwendige Ziehzeit 24 bis 48 Stunden. Während der Tee zieht, werden nicht nur Mikroorganismen aktiviert, sondern auch die im Schwarzen Gold enthaltenen Nährstoffe extrahiert. Achten während der gesamten Ziehzeit darauf, dass die Flüssigkeit in dem Behälter stets gut belüftet bleibt. Andernfalls können die nützlichen Organismen Schaden nehmen.
- Abseihen und verwenden: Nach Ablauf der Ziehzeit wird der Tee abgeseiht. Denn die festen Bestandteile, die sich in dem Extrakt befinden, sind für das flüssige Stärkungsmittel nicht weiter notwendig. Der nachhaltige und umweltfreundliche Komposttee ist nun fertig und kann verwendet werden.
Komposttee im Garten verwenden
Nicht nur die Herstellung des flüssigen Extrakts ist denkbar einfach, sondern auch die Anwendung.
- Gießen von Pflanzen: Der fertige Komposttee kann zum Gießen der Pflanzen verwendet werden – am Besten verteilen Sie die mit Wasser verdünnte Flüssigkeit mit einer handelsüblichen Gießkanne großzügig auf den Wurzelbereich, insbesondere während der Wachstumsphase. So dient der Komposttee als natürlicher Flüssigdünger für Pflanzen.
- Sprühen auf die Blätter: Der selbst hergestelle Tee findet zudem auch Anwendung als Blattdünger. Sprühen Sie die Flüssigkeit einfach auf die Blätter der entsprechenden Pflanze. Nebenbei stärken Sie damit die natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Pflanzenkrankheiten. Sie düngen und stärken also gleichzeitig. Damit die Flüssigkeit nicht direkt wieder verdunstet, was gerne an warmen Tagen der Fall ist, sprühen Sie den Komposttee morgens oder abends auf die Blätter.
- Bekämpfung von Schädlingen: Komposttee als biologische Lösung für Schädlinge kann hilfreich bei Blattläusen oder Milben sein. Sprühen Sie dafür die befallenen Blätter beziehungsweise die Stelle der Pflanze gründlich ein. So wirken Sie umweltfreundlich auf natürliche Weise den Schädlingen entgegen.
- Pflanzenkrankheiten vorbeugen: Auch vorsorgend kann der Tee auf die Pflanzen im Garten gesprüht werden. Nutzen Sie hierfür am besten die bewölkten Tage, damit das Wasser nicht direkt wieder verdunstet. Etwa alle 7 bis 14 Tage kann der verdünnte Komposttee auf die Pflanzen gesprüht werden.
Tipps für den erfolgreichen Einsatz von Komposttee
Auch wenn die Handhabung rund um den Komposttee sehr einfach ist, gibt es dennoch einige Kleinigkeiten zu beachten:
- Verwenden Sie hochwertigen Kompost: Qualität geht vor Quantität! Ein nährstoffreicher Komposttee verlangt einen guten Kompost. Achten Sie darauf, dass das Schwarze Gold gut gereift ist. Aber nicht nur das: Der Kompost sollte zudem frei von Krankheitserregern und Schädlingen sein. Wenn das Ausgangsmaterial stimmt, dann stimmt auch das Ergebnis.
- Wenden Sie den Tee regelmäßig an: Eine regelmäßige Anwendung sorgt für beste Ergebnisse. Das gilt vor allem für die Zeit, in der sich die Pflanzen im Wachstum befinden.
- Lagern Sie den Tee richtig: Am besten verwenden Sie den frischen Komposttee, sobald Sie ihn abgeseiht haben. Steht die Flüssigkeit für eine längere Zeit, kann dadurch die Wirksamkeit der Mikroorganismen beeinträchtigt werden.
- Vermeiden Sie eine Überdüngung: Bei dem Komposttee handelt es sich um einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Dünger – dieser ist allerdings noch recht konzentriert, dass auch hiermit eine Überdüngung möglich ist. Zu viele Nährstoffe können sich durchaus schädlich auf die Pflanzen auswirken, aber auch auch auf den Boden und das Grundwasser. Gießen Sie nicht übermäßig, aber ausreichend. Zudem ist es ratsam, den Tee zu verdünnen. Das gilt insbesondere für die Anwendung auf empfindlichen Pflanzen.
Komposttee als nachhaltige Lösung für den Garten
Komposttee ist nicht nur nachhaltig, sondern auch umweltfreundlich und somit ideal, um den Garten auf natürliche Weise zu stärken. Wird das flüssige Extrakt regelmäßig angewendet, fördern Sie nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern sorgen gleichzeitig für eine Verbesserung der Bodenqualität. Ein weiterer Pluspunkt ist bei regelmäßiger Anwendung ein Schutz vor Krankheiten und Schädlingen. Der einfach herzustellende Tee ist eine wertvolle Ergänzung für jeden Gartenfreund, der nicht nur eine umweltbewusste Pflege des Gartens bevorzugt, sondern auch auf chemische Produkte verzichten möchte, die die Umwelt schädigen. Wenn Sie die verschiedenen Tipps befolgen, können Sie die Vorteile von Komposttee für Ihren Garten nutzen und auf eine einfache Art und Weise eine gesunde, blühende Pflanzenwelt schaffen.
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