Ein mediterran gestalteter Garten erinnert an den letzten Urlaub in den südlichen Ländern rund um das Mittelmeer. Mit verschiedenen Pflanzen können Sie Ihrem Garten einen Hauch mediterraner Leichtigkeit verleihen. Die Italienische Ochsenzunge ist eine dieser Gartenpflanzen, die an die schöne Urlaubszeit im Süden erinnert. Diese Staude mit blauen Blüten kann allerdings noch mehr, als nur mit ihrer Ausstrahlung zu punkten: Die mehrjährige und winterharte Ochsenzunge ist ein wahrer Magnet für Bienen und Schmetterlinge. Ein Pluspunkt für den insektenfreundlichen Garten. In unseren Gärten ist die Italienische Ochsenzunge längst kein Geheimtipp mehr! In diesem Beitrag erfahren Sie wissenswertes rund um Standort und Pflege sowie Pflanzpartner und die besondere Wirkung dieser vermutlich unterschätzten Schönheit.
Wissenswertes über die Italienische Ochsenzunge
Die Italienische Ochsenzunge, deren botanischer Name Anchusa azurea lautet, stammt ursprünglich aus den warmen Regionen Südeuropas und sogar Vorderasiens. Bekannt ist diese Staude übrigens auch unter dem Alternativnamen Große Ochsenzunge. Die etwa 80 bis 120 Zentimeter in die Höhe wachsende Pflanze gehört zur Familie der Raublattgewächse – einzelne Sorten können sogar bis zu 150 Zentimeter hoch wachsen. Beeindruckend sind ihre leuchtend blauen, schalenförmigen Blüten, die auf hohen Stielen in lockeren Rispen stehen. Wann blüht die Italienische Ochsenzunge und zeigt sich von ihrer schönsten Seite? Die mehrjährige Staude zeigt ihre ganze Pracht von Mai bis Juli.
Beliebte Sorten der Italienischen Ochsenzunge sind:
Anchusa azurea ‘Dropmore’ – sehr standfest, mit großen, tiefblauen Blüten
Anchusa azurea ‘Loddon Royalist’ – besonders leuchtend blau und mit langer Blütezeit
Anchusa azurea ‘Feltham Pride’ – etwas kompakter, ideal für kleinere Gärten
Sofern Sie sich in diese tolle Staude verliebt haben sollten, bedenken Sie vor dem Kauf und der Pflanzung, dass die Ochsenzunge giftig ist, sofern sie in größeren Mengen verzehrt wird. Aus dem Grund ist es ratsam, die Pflanze nicht in den Garten zu setzen, sofern kleine Kinder und Haustiere zum Haushalt gehören.

Der richtige Standort
Die richtige Menge an Licht und der optimale Boden sorgen dafür, dass Pflanzen im Garten gut wachsen und gedeihen können. Welche Standortbedingungen braucht Anchusa azurea? Wir haben einige Tipps für Sie, damit sich die Staude wohl in Ihrem Garten fühlt.
- Licht: Die Italienische Ochsenzunge liebt ein sonniges, warmes und trockenes Plätzchen im Garten. Idealerweise bietet dieser täglich viele Stunden Sonne. Ein solcher Standort kann sich beispielsweise in einem Steingarten befinden.
- Boden: Der Untergrund für diese winterharte Staude sollte durchlässig und mäßig nährstoffreich sein. Außerdem sollte der Boden keine Staunässe aufweisen, da die Pflanze diese nicht verträgt.
Schwere, lehmige Böden sollten Sie durchlässiger machen, damit es gar nicht erst zu Staunässe kommen kann. In diesem Fall können Sie den Untergrund mit Sand oder feinem Splitt auflockern. In sehr humusreichen Gartenböden wächst die Pflanze oft zu üppig, was sie windanfällig macht.
Rund um die Pflege der Ochsenzunge
Die verschiedenen Gewächse in der eigenen grünen Oase brauchen mal mehr, mal weniger Wasser, Dünger oder allgemein Pflege. Die Pflanzen, sind wie wir Menschen auch, ganz unterschiedlich in ihren Ansprüchen. Nun stellen Sie sich sicher die Frage: Wie pflegt man die Italienische Ochsenzunge im Garten? Im Folgenden haben wir einige Pflegehinweise für Sie gesammelt, damit sich die Staude gut entwickeln kann.
- Gießen: Vor allem im ersten Jahr benötigt die pflegeleichte Staude ausreichend Wasser. Ansonsten reicht es vollkommen aus, die Ochsenzunge bei längerer Trockenheit mit dem kostbaren Nass zu versorgen.
- Düngen: Eine Gabe Kompost im Frühjahr reicht völlig aus, um Anchusa azurea mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Mit dieser Portion an Dünger kommt die Staude gut über die Runden.
- Rückschnitt: Ein Rückschnitt nach der Hauptblüte fördert eine Nachblüte mancher Sorten der Ochsenzunge. Mit dieser einfachen Maßnahme verhindern Sie die Selbstaussaat der Staude.
- Winterschutz: In rauen Lagen ist es ratsam, die Pflanze mit etwas Mulch abzudecken, in milden Regionen ist die Pflanze relativ winterhart und ein Schutz in der kalten Jahreszeit somit nicht notwendig.
Die Ochsenzunge pflanzen: So gelingt der Start in das Leben im Garten
Damit sich das Raublattgewächs von Anfang an bei Ihnen im Beet wohlfühlten, haben wir einige Tipps für die Pflanzung von Anchusa azurea für Sie.
Die beste Zeit, um die Italienische Ochsenzunge in den Boden zu bringen, ist das Frühjahr oder der auch noch der frühe Herbst. So hat die Pflanze ausreichend Zeit, vor dem Wintereinbruch gut einzuwurzeln und der Kälte der lichtarmen Jahreszeit zu trotzen.
- Pflanzabstand: Etwa 40 bis 50 Zentimeter zwischen den einzelnen Stauden sollten Sie einplanen, damit sie sich gut entfalten können. Die Größe der kleinen Jungpflanzen, die man entsprechend zur Saison kaufen kann, trügt. Schon relativ schnell zeigt sich die wahre Größe – im Laufe der Jahre breitet sich Anchusa azurea ordentlich aus.
- Pflanztiefe: Die Pflanze wird nicht tiefer gesetzt, als sie im Topf stand.
Anchusa azurea vermehren
Die Italienische Ochsenzunge sät sich gerne selbst aus. Wenn Sie die Pflanze lieber gezielt vermehren möchten, kann dies über die Samen oder eine Teilung der Wurzelhorste gemacht werden:
- Aussaat: Im zeitigen Frühjahr, aber auch im Spätsommer, können Sie die Samen dieses Raublattgewächses direkt ins Freiland säen.
- Teilung: Alle 3 bis 4 Jahre kann die Staude im Frühjahr geteilt werden – das fördert nicht nur die Vitalität der Pflanze, sondern auch ihre Blühfreude.

Die Italienische Ochsenzunge ist zwar ein mehrjähriges Gewächs, verhält sich aber in manchen Regionen schon mal kurzlebig. Sie erhält sich jedoch meist durch Selbstaussaat von ganz alleine im Beet. Einmal etabliert, erscheint sie Jahr für Jahr an neuen Stellen – ganz ohne Zutun. Sollte das von Ihnen nicht gewünscht sein und Sie das vermeiden möchten, sollten Sie die verblühten Stängel rechtzeitig zurückschneiden.
Die Italienische Ochsenzunge im Staudenbeet kombinieren
Mit ihrer intensiven Blütenfarbe ist Anchusa azurea ein idealer Blickfang in Staudenbeeten, Prärie- und Steingärten sowie naturnahen Pflanzungen. Diese pflegeleichte und mehrjährige Staude lässt sich wunderbar mit anderen sonnenliebenden Gewächsen kombinieren. Sehr schön wirken im Zusammenspiel: Lavendel und Katzenminze, Steppen-Salbei und auch Ziergräser als strukturgebender Kontrast.
Gern gesehene Staude bei Insekten
Kaum eine Staude kommt so bienenfreundlich daher wie die Italienische Ochsenzunge. Ihre blauen, leuchtenden Blüten liefern reichlich Nektar und Pollen – und das über viele Wochen hinweg. Besonders Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge lieben diese Pflanze. Diese hübsche und nützliche Pflanze bringt also nicht nur Farbe in das Beet, sondern auch Leben und Bewegung in jeden Garten.
Tipp – nicht nur für Naturgärten: In Kombination mit anderen insektenfreundlichen Stauden, von denen wir in unserem Beitrag über den bienenfreundlichen Garten einige genannt haben, wird Anchusa azurea zu einer der tragenden Säule eines ökologischen Pflanzkonzepts.
Krankheiten und Schädlinge
Anchusa azurea gilt als recht robust und wird selten von lästigen Schädlingen befallen. Lediglich bei einem zu feuchten Standort kann es zu Wurzelfäule kommen.
Ein mediterraner Klassiker mit Charakter
Die Italienische Ochsenzunge ist eine wunderbare Staude für alle, die leuchtendes Blau, Sonne und mediterranes Flair lieben und sich einen hauch von Urlaub in den eigenen Garten holen möchten. Dieses Raublattgewächs ist robust, genügsam und zugleich ein Geschenk für die Insektenwelt.
Ob im Natur- oder Bauerngarten, Prärie- oder Steingarten sowie sonnigen Staudenbeet – mit ihrer intensiven Farbe und ihrer pflegeleichten Art ist dieser Insektenmagnet ein echter Gewinn für jeden Gartenfreund.
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