Vogelfreundlicher Garten: So wird Ihr Garten zum Paradies für Singvögel

Vogelfreundlicher Garten - Vögel in den Garten locken

Vögel bereichern auf vielerlei Arten den Garten. Während ihre Gesänge eine beruhigende Wirkung auf uns Menschen haben und ihr farbenprächtiges Gefieder hübsch anzuschauen ist, helfen Vögel gleichzeitig, das ökologische Gleichgewicht zu fördern. Erfahren Sie ein wenig mehr in diesem Artikel darüber, wie Sie durch kleine Veränderungen Ihren Garten vogelfreundlich gestalten und gleichzeitig von der Schönheit und dem Nutzen der gefiederten Besucher profitieren können.

Die richtige Futterwahl für verschiedene Vogelarten

Während der kalten Jahreszeit gibt es sogar mittlerweile beim Lebensmittelhändler um die Ecke Vogelfutter zu kaufen. Fettfutter, Meisenknödel oder -ringe, Sonnenblumenkerne und Körnerfutter – um nur einige zu nennen – werden angeboten. Ein verlockendes Angebot, was allerdings nicht jeder Vogel dankend annimmt. Denn die verschiedenen Vogelarten, die munter durch den Garten flattern und auf der Suche nach Nahrung sind, bevorzugen unterschiedliches Futter. Wichtig ist also ein vielseitiges Angebot, damit jede Vogelart auf ihre Kosten kommt.

  • Körnerfresser (beispielsweise Finken und Sperlinge): Bieten Sie diesen Vogelarten Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Hanfsamen an. Manche Vögel freuen sich auch über bereits geschälte Kerne der Sonnenblume.
  • Weichfutterfresser (beispielsweise Amseln und Rotkehlchen): Diesen Vogelarten können Sie Haferflocken, Rosinen und (kleingeschnittene) Äpfel anbieten. Die Amseln freuen sich im Winter über Äpfel – diese können Sie als ganze Frucht auf den Boden legen und dabei zuschauen, wie der Apfel weniger wird.
  • Insektenfresser (beispielsweise Meisen und Spechte): Besonders verlockend finden diese Vögel Erdnussbruch und Erdnüsse, Mehlwürmer und fetthaltige Futterkugeln (Meisenknödel).

Futterstellen anlegen: Wie und wo?

Achten Sie beim Anlegen der Futterstelle(n) darauf, dass diese gut einsehbar für die Vögel sind. So können sie die Umgebung auf Fressfeinde absuchen. Katzen platzieren sich gerne mal in buschigen Pflanzen und genießen das gebotene Büfett. Nutzen Sie Büsche und Bäume für die Futterstellen und platzieren Sie diese so, dass Fressfeinde keine Chance haben.

Aber nicht nur Schutz ist wichtig, sondern auch die Sauberkeit der Futterstellen. Eine saubere Umgebung sorgt dafür, dass sich keine Krankheiten ausbreiten können. Reinigen Sie in regelmäßigen Abständen die Futterstellen und Futterplätze. Achten Sie zudem darauf, dass Sie nur Futter verwenden, dass nicht schimmeln kann.

  • Futterspender: Diese sind eine einfache Möglichkeit, um Körner und Fettknödel anzubieten.
  • Bodenfutterstellen: Für bodenfressende Arten wie Amseln geeignet – Bodenfutterstellen werden aber auch von anderen Vögeln aufgesucht.
  • Vogeltische: Schaffen eine einladende Fläche für verschiedene Futter- und Vogelarten.
Vogelfreundlicher Garten - Wasserstelle für Vögel
© Anders93 | Dreamstime.com (#183303593) Insbesondere während der warmen Sommermonate sind Vogeltränken wichtig, damit (nicht nur) Vögel jederzeit an frisches Wasser gelangen können.

Wasserquellen: Vogeltränken und kleine Teiche im Garten

Ebenso wie der Mensch nutzen die Vögel Wasser zum Trinken und zur Körperpflege, genauer gesagt für die Gefiederpflege. Neben dem richtigen Futter für die Singvögel sind also auch Wasserstellen wichtig. Wenn Sie nicht gerade über einen großen Naturteich in Ihrem Garten verfügen, können Sie sich anders behelfen, um die Vögel mit dem wertvollen Nass zu versorgen. Ideal sind Vogeltränken, die Sie überall im Garten platzieren können. Aber auch kleine Teiche, die nicht tief sind, werden gerne angeflogen.

  • Vogeltränken: Achten Sie darauf, das Wasser regelmäßig zu wechseln, insbesondere in den warmen Sommermonaten. Zudem sollten Sie die Vogeltränken so platzieren, dass diese keine Einladung für Katzen darstellen.
  • Kleine Teiche: Ein flacher Teich ohne Fische ist ideal für die Vögel in Ihrem Garten. Setzen Sie zusätzlich ein paar Pflanzen ein – Wasserpflanzen bieten einen natürlichen Schutz und ermöglichen es den Vögeln, sicher zu baden.

Vogelfreundlicher Garten: natürliche Rückzugsorte schaffen

Die Vögel in Ihrem Garten sollten zu jeder Zeit die Möglichkeit haben, sich verstecken zu können – insbesondere in der Nistzeit ist dieser Schutz außerordentlich wichtig. Ideal sind neben Sträuchern und Büschen, die generell in keinem Garten fehlen sollten, auch dichte Hecken.

  • Hecken und Sträucher: Diese bieten Vögeln nicht nur einen notwendigen Schutz, sondern sorgen auch gleichzeitig für Nahrung durch Beeren, sofern diese die nährenden Früchte tragen. Wenn Sie ausreichend Platz in Ihrem Garten haben, können Sie natürlich auch direkt eine Vogelschutzhecke anpflanzen.
  • Bäume und Totholz: Besonders für Spechte und andere Höhlenbrüter sind alte Bäume oder aufgestapeltes Totholz attraktiv. Vielleicht findet sich in Ihrem Garten eine Ecke, in denen Sie den Vorlieben dieser Vogelarten nachkommen können.

Nistkästen aufstellen und so Brutplätze fördern

Die geeigneten Nistplätze sind für so manche Vogelart inzwischen schwer zu finden – insbesondere moderne Gärten, wie sie gerade scheinbar in Mode sind, machen es nicht besser. In diesen Gärten finden Vögel weder Nahrung, noch Nistmöglichkeiten. Wenn Sie beides bieten und einen wertvollen ökologischen Beitrag leisten möchten, können Sie mit einem naturnahen Garten viel bieten. Nistkästen sind außerordentlich hilfreich, um verschiedene Vogelarten in den Garten zu locken und sogar zu etablieren.

In Gartenfachgeschäften und anderen Einkaufsmöglichkeiten werden verschiedene Nistkästen angeboten. Allerdings ist es sinnvoll, wenn Sie sich im Vorfeld erkundigen, welche Modelle Sie für Ihre Vogelschar benötigen. Denn je nach Art des Vogels variieren die Anforderungen an die Behausung. So brauchen beispielsweise Meisen kleine Einfluglöcher, während Amseln offenere Nistplätze bevorzugen.

Aber nicht nur die Wahl des Nistkastens ist wichtig, sondern auch die Höhe, in der dieser angebracht wird. Auch hier ist es sinnvoll, sich vor der Montage zu erkundigen, wo die Nisthilfe aufgehängt werden sollte. Am Ende der Brutsaison ist Ihr Sinn nach Reinlichkeit gefragt – dann sollten die Nistkästen gut gereinigt werden, damit diese sauber und bereit für die nächste Brutsaison sind.

Mit der richtigen Pflanzenauswahl auf vogelfreundliche Gartenpflanzen setzen

Generell ist es eine gute Idee, sein Augenmerk auf die heimischen Pflanzen zu lenken. Denn diese bieten für unsere heimischen Tierarten, beispielsweise Insekten und Vögel, genau das, was sie benötigen. Heimische Pflanzen im Garten bieten Vögeln nicht nur Nistmaterial und Schutz, sondern sind auch eine natürliche Futterquelle.

Um alle Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, ist der Anbau von Beerensträuchern, Samenpflanzen sowie insektenfreundlichen Pflanzen sinnvoll. Die Beerensträucher, wie beispielsweise der Gewöhnliche Liguster, der Weißdorn oder die Schlehe, liefern reichlich Nahrung. Verschiedene Samenpflanzen, wie Sonnenblumen oder Disteln, sind ebenfalls gute Futterquellen – übrigens auch für verschiedene Insekten, die als Nahrung für insektenfressende Vogelarten dienen. Und dann sind da noch die Pflanzen, die Insekten nahezu magisch anziehen. Hier ist die Auswahl recht groß und würde den Rahmen sprengen. Im Hinblick auf Nahrungsquellen für Insekten können Sie auch auf Kräuter setzen, die Sie für sich selber in der Küche nutzen können.

Gartenpflege im Einklang mit der Natur

Ein Garten, der Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten bietet, sollte ohne den Einsatz von chemischen/schädlichen Bekämpfungsmitteln auskommen. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Methoden, um das ökologische Gleichgewicht zu unterstützen.

Vogelfreundlicher Garten
© Wirestock | Dreamstime.com (#214189264) Ein naturnaher Garten, der ohne chemische Mittelchen auskommt, ist ein vogelfreundlicher Garten.

Ideal ist eine naturnahe Gartenpflege – die sogar Ihrem Zeitmanagement entgegen kommt. Lassen Sie im Herbst Laubhaufen liegen und vermeintliches Unkraut stehen, da es Insekten und kleinen Säugetieren als Unterschlupf während der kalten und lichtarmen Jahreszeit dient. Auch eine Benjeshecke ist eine gute Möglichkeit, um Lebensräume im eigenen Garten zu schaffen. Verzichten Sie zudem auf Pestizide! Pestizide schaden den Insekten und können Vögel (und insgesamt die Nahrungskette) indirekt beeinflussen, da ihre Nahrungsgrundlage geschädigt wird.

Geduld und Beständigkeit: Es braucht Zeit für einen vogelfreundlichen Garten

Ein Garten, den Sie mit eigenen Händen in ein Paradies für Vögel verwandeln, erfordert ein wenig Zeit und auch schon mal ein wenig mehr Geduld. Denn die gefiederten Besucher brauchen ein wenig Zeit, um sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen – es können schon ein paar Wochen vergehen, bis die ersten Singvögel nicht nur über Ihren Garten hinweg fliegen, sondern auch verweilen und regelmäßig vorbeischauen. Besonders wenn der Garten bisher nicht auf Vögel ausgerichtet war, kann es dauern, bis die ersten Arten auftauchen. Verzagen Sie also nicht, wenn sich nicht von heute auf morgen die Vögel die „Klinke in die Flügel“ geben.

Den Garten zum Vogelparadies gestalten

Ein vogelfreundlicher Garten ist nicht optisch eine Bereicherung, sondern auch wertvoll für die Artenvielfalt. Durch die richtige Mischung aus Futterquellen, Schutzmöglichkeiten, Wasserstellen und geeigneten Pflanzen locken Sie eine Vielzahl an Vogelarten an und schaffen, mit nur wenigen Hilfsmitteln, ein kleines Biotop in Ihrem eigenen Garten.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Maciej Olszewski | Dreamstime.com (#114874466);
kleine Bilder: © Anders93 | Dreamstime.com (#183303593);
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