Anzuchterde – so wird das was mit dem Blumen-Kindergarten

Kleine Kinder brauchen in der ersten Zeit spezielle Nahrung, um gesund heranwachsen zu können. Einem Baby kann man somit noch keinen Schweinebraten oder Spaghetti Bolognese geben, das wäre aufgrund der Inhaltsstoffe, die im „Erwachsenen-Essen“ zu finden sind, zu ungesund. Ähnlich ist es bei Pflanzen. Bei der Aufzucht von Stecklingen und Jungpflanzen sollte man auf gewöhnliche Garten- oder Blumenerde verzichten und stattdessen spezielle Anzuchterde verwenden. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Pflanzen gut gedeihen, um ein Vielfaches höher.

Anzuchterde – was ist das?

Äußerlich unterscheidet sich Anzuchterde nicht von gewöhnlicher Blumenerde – die inneren Werte sind es, die besonders wichtig sind und den Unterschied ausmachen. Was allerdings nichts mit der Zusammensetzung zu tun hat, sprich, ob der Erde beispielsweise Sand zugegeben werden sollte oder ob sie Lehm enthalten darf. Anzuchterde ist zum einen frei von Samen, sodass die Jungpflanzen die Erde quasi ganz für sich alleine haben und keine anderen Pflanzen – der Gärtner spricht hier gerne von Unkraut – aufgehen, zum anderen finden sich in der Anzuchterde auch keine Sporen von Pilzen oder andere Mikroorganismen, die das Wachstum beeinträchtigen könnten.

Man kann es sich natürlich einfach machen und fertige Anzuchterde im Gartenfachhandel kaufen. Hier gibt es unterschiedliche Arten, wobei man darauf achten muss, welche Pflanzen man großziehen möchte. Die Zutaten, die in die jeweilige Anzuchterde gegeben werden, sind speziell auf die entsprechenden Pflanzen ausgelegt. Der Fachmann kann hier weiterhelfen.

Anzuchterde selbst herstellen

Wer kein Fertigprodukt kaufen will, sondern Anzuchterde selbst herstellen möchte, der kann auch dies tun. Es ist gar nicht so schwer und die Erfolge sprechen für sich, wenn man folgendes dabei beachtet:

Die beste Anzuchterde erhält man, wenn man 1/3 reifen Kompost, 1/3 gewöhnliche Gartenerde und 1/3 Sand (auch Quarzsand ist möglich) als Basis nimmt und diesem Gemisch etwas Gesteinsmehl hinzugibt. Ganz wichtig ist, dass jeder Bestandteil gut durchgesiebt werden muss. Wer die Jungpflanzen zusätzlich vor den Gefahren von Pilzbefall schützen möchte, der kann dem Gemisch noch Holzkohleersatz beigeben. Dieser besteht beispielsweise aus gepresster und reiner Kokosnussschale. Wenn möglich sollte man die Anzuchterde auf ihre Nährstoffe hin testen, je ärmer die Erde an Nährstoffen ist, umso besser können die Pflanzen anschließend wurzeln.

Nachdem alles gut vermischt wurde, sollte die Anzuchterde bei 200 Grad Celsius rund eine halbe Stunde im Ofen sterilisiert werden. So tötet man Keime, Pilze und Bakterien ab. Wer wissen möchte, ob seine selbst hergestellte Anzuchterde (aber auch die gekaufte) keimfrei und für Jungpflanzen geeignet ist, der kann dies selbst testen, indem er Kresse anpflanzt. Diese sollte nach ca. drei Tagen keimen und dann rund eine Woche grün bleiben. Achten Sie auch auf die Wurzeln, die weiß sein müssen. Ist das gegeben, ist die Anzuchterde noch gesund und kann ohne Bedenken verwendet werden.