Winterlicher Gartengast: So stellen Sie ein Igelquartier bereit

Igel mit Mehlwurm

Im Sommer freut sich der Hobbygärtner, wenn in seinem Garten immer wieder ein Igel vorbeischaut, schließlich gilt das Stacheltier nicht umsonst als Gartenpolizei, frisst es doch lästige Insekten und sogar Schnecken stehen auf seinem Speiseplan. Hält so langsam aber sicher der Winter Einzug, dann beginnt für den Igel die Zeit des Schlafens. Er zieht sich noch vor dem ersten Frost zurück und sucht sich ein passendes Igelquartier. Um es diesem possierlichen Tierchen etwas leichter zu machen, kann ihm jeder ein Igelquartier für den Winter herrichten. Dabei müssen Sie nicht viel tun und können sich so sicher sein, dass der Igel gut durch die kalte Jahreszeit kommt.

Igelquartier
© mrallen – Fotolia.com (#68811511 – Western Hedgehog – British Isles) Mit einem Laubhaufen oder gar einem Igelquartier im Garten kommt der Igel gut über den Winter.

Viel ist für ein Igelquartier nicht nötig

Igel sind relativ genügsam. Schon ein Laubhaufen, unter dem sie sich verkriechen können, ist ein guter Schutz. Damit das Laub nicht weggeweht wird, empfiehlt es sich, es mit Reisig zu beschweren. So ist auch ein relativ guter Schutz vor starker Nässe gegeben. Sofern Sie einen solchen Laubhaufen im Garten den Winter über liegen lassen, entfernen Sie diesen bitte erst, wenn im Frühling die Fröste vorbei sind. Es soll schon Hobbygärtner gegeben haben, die den Haufen zu früh entsorgt und so den Igeln ihr Winterquartier zerstört haben. Ein Igelquartier im Garten kann aber auch mehr Luxus für die Tiere bieten, als ein bloßer Haufen aus vertrockneten Blättern.

Das 4-Sterne Igelquartier

Möchten Sie den stacheligen Insektenfressern einen Unterschlupf bieten, der sich selbst in Tierkreisen sehen lassen kann, dann sollten Sie ein Igelquartier selber bauen. Dafür benötigen Sie eine Holzkiste mit einem Loch, durch das der Igel rein und raus kann. Dieses sollte nicht allzu groß sein, damit der Igel während des Winterschlafes relativ sicher vor anderen Tieren ist. Eine Größe von maximal 10 x 10 Zentimetern ist ideal.

Diese Holzkiste stopfen Sie mit Heu oder Stroh aus und stellen sie an einen geschützten Ort. Am besten ist es, die Kiste unter einer Hecke oder einem großen Busch zu deponieren. Dort ist sie vor Niederschlägen und Winden relativ gut geschützt. Achten Sie auch darauf, dass die Kiste nicht in einer Mulde steht, in der sich Wasser sammeln kann. Stellen Sie sie am besten auf einen kleinen Erdhügel, so kann kein Wasser in das Igelquartier laufen.

Damit die Kiste nicht so leicht umgeworfen werden kann, legen Sie einfach einen schweren Stein oben drauf. Was Sie bitte keinesfalls machen sollten – auch wenn Sie vor Neugierde platzen: Sehen Sie niemals in der Kiste nach, ob sich auch wirklich ein Igel darin verkrochen hat. Wenn Sie die Tiere während des Winterschlafes stören, kann das tödlich enden. Entfernen können Sie die Kiste, wenn die letzten Fröste im Frühling zu Ende sind.

So findet der Igel das Igelquartier

Es ist gut möglich, dass Sie den Igeln ein schönes Quartier bereiten, dieses aber nicht genutzt wird. Bitte nicht enttäuscht sein, die Tierchen müssen das Igelquartier natürlich erst mal finden. Hier können Sie zu Tricks greifen: Stellen Sie bereits im Frühherbst in der Nähe der Winterbehausung eine kleine Futterstelle bereit, die aus Igel-Trockenfutter und einer Wasserschale bestehen sollte. Bitte keinesfalls Milch, Joghurt oder andere Milchprodukte geben, da dies für Igel tödlich sein kann.

Werden Igel dadurch angelockt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auch das Winterquartier entdecken. Gerne können Sie auch während des Winters ein wenig Trockenfutter bereitstellen, da Igel immer wieder mal aufwachen und sich dann stärken können.

Bilder: großes Bild: © Miroslav Hlavko | Dreamstime.com (#47988362 – Hedgehog in leaves.);
kleines Bild: © mrallen – Fotolia.com (#68811511 – Western Hedgehog – British Isles)