… das ist in der Regel die erste Reaktion, wenn Hobbygärtner gemütlich durch den Garten schlendern und mindestens eines dieser Weichtiere entdecken. Spätestens, wenn sich die Schnecken über den Salat oder die mit viel Liebe und Hingabe gepflegten Erdbeeren hermachen, überkommt viele Menschen ein Ekelgefühl. Gepaart mit dem sofortigen Wunsch, sämtliche Schnecken aus dem Garten zu vertreiben.
Wobei es eher die Nacktschnecken (verschiedene Wegschnecken und Ackerschnecke) sind, denen wir mit Abscheu begegnen. Sobald diese Weichtiere ihre eigenen vier Wände auf dem Rücken tragen, empfinden wir oftmals weniger oder gar keinen Ekel mehr. Vielmehr betrachten wir diese Schnecken genauer, bewundern sogar die hübschen Gehäuse. Berühren sie gar, damit sie sich in ihrem Häuschen verkriecht.
Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit, die Schnecken als Lebewesen zu betrachten. Während die Nacktschnecken gerne den gedeckten Tisch im Garten wahrnehmen, begnügen sich die Bänderschnecken zumeist mit dem eh schon toten Pflanzenmaterial. Ein Grund mehr, diese Gehäuseschnecken nicht aus dem Garten zu verbannen, sondern einfach gemütlich ihres Weges ziehen zu lassen.
Auch die Weinbergschnecke gehört zu den Vertretern, die Sie eher „anbeten“ sollten. Denn auf ihrem Speiseplan stehen die Gelege der unliebsamen Nacktschnecken. Und sie steht unter Naturschutz! Sollte Ihnen also eine Weinbergschnecke über den Weg kriechen, dann lassen Sie sie einfach gewähren.
Schnecken können nicht nur langsam kriechen …
… sondern sich als außerordentlich nützlich im Garten erweisen. Auch in Ihrem! Denn wussten Sie, dass die Schnecken quasi die garteneigene Müllabfuhr sind? Diese Weichtiere ernähren sich nicht nur von Salat, Tagetes und anderen Schneckenspezialitäten – auch tote Tiere und verfaulende Abfälle der Pflanzen werden von ihnen vertilgt. Mit anderen Worten: Schnecken sorgen dafür, dass die Hygiene-Standards in der Natur eingehalten werden.
Wenn die Schnecken im Garten überhand nehmen
Manchen Hobbygärtnern begegnet ab und an mal eine Nacktschnecke im Garten, während sich in anderen Gärten mehr Schnecken als Pflanzen befinden. Wenn Letzteres der Fall sein sollte, muss man nicht dabei zusehen, wie diese Weichtiere über alles herfallen, als gäbe es kein Morgen mehr.
Mit den Schnecken verhält es sich wie mit der berühmten italienischen Großstadt: Viele Wege führen nach Rom.
Vorbeugende Maßahmen ergreifen
Damit Sie sich erst gar nicht mit einer möglichen Schneckenbekämpfung auseinandersetzen müssen, können Sie bereits im Vorfeld agieren. So können Sie später ganz im Ruhe die Zeit im Liegestuhl genießen, während der eine oder andere Nachbar seine Schnecken vom Gelände jagt.
- Bereits im Herbst beziehungsweise Spätsommer können Sie für Ruhe sorgen. Denn in dieser Zeit paaren sich die Weichtiere und legen ihre Eier ab. Diese Gelege finden sich nicht nur im Garten, sondern auch im Kompost. Wenn sie diese Gelege, die aus weißen runden Kügelchen bestehen, direkt nach der Ablage vernichten, unterbinden Sie so die Vermehrung.
- Sogar beim Gießen und Wässern können Sie mit ganz einfachen Mitteln dafür sorgen, dass sich die Schnecken nicht zu wohl in Ihrem Garten fühlen. Verlegen Sie sämtliche Gießarbeiten auf dem Morgen. Denn Schnecken treiben in der Nacht ihr Unwesen und benötigen zudem viel Feuchtigkeit. Wird am Abend gegossen, kann nicht mehr ausreichend Wasser verdunsten. Das Resultat sind feuchte Beete, von denen die Schnecken sogar noch angelockt werden. Bei Regen sind Sie natürlich machtlos…
- Manche Hobbygärtner schwören auf Kaffeesatz. Wenn er nicht die Schnecken abschreckt, schadet er zumindest nicht. Im Gegenteil. Denn mit Kaffee lässt sich düngen.
- Während Sie im Winter in den Süden flüchten können, verbleiben die Schnecken an Ort und Stelle. Damit sie ohne Probleme die kalte Jahreszeit überstehen können, suchen sie sich zeitig Hohlräume, in denen sie es sich gemütlich machen können. Da die Weichtiere keine Möglichkeit haben, sich diese Höhlen selbst zu buddeln, machen sie sich auf die Suche nach bereits vorhandenen Löchern. Wenn Sie die Schnecken nicht in Ihrem Garten überwintern lassen möchten, sorgen sie einfach für saubere Beete. Mit anderen Worten: Entfernen Sie sämtliches Unkraut und vertrocknete Pflanzen in den Beeten, die als Versteck dienen können. Zudem harken Sie die oberste Erdschicht glatt wie einen Babypopo.
- Falls Sie mulchen möchten, achten Sie darauf, dass die Schichten nicht zu dick geraten. Bringen Sie lieber öfter Mulch auf. Denn in dicken Mulchschichten hält sich die Feuchtigkeit besser, die von den Schnecken benötigt wird.
- Tummeln sich hingegen zu viele Weichtiere in Ihrem Garten, ist der gänzliche Verzicht von Mulch ratsam. Alternativ kommen nun Gartengeräte wie der Grubber zum Einsatz. Die oberste Erdschicht kann abtrocknen. Sehr zum Leidwesen der Schnecken.
- Manche Pflanzen ziehen Schnecken nahezu magisch an. Dazu gehören beispielsweise Studentenblumen und Funkien. Die Einjährigen, wie die Studentenblume, können Sie vorziehen – größere Pflanzen haben eine bessere „Überlebenschance“. Oder Sie setzen gleich auf Pflanzen, die von den Weichtieren verschmäht werden.
Mit Flora und Fauna gegen die Schnecken angehen
Die Natur selbst hat ebenfalls einiges im Kampf gegen die Schnecken zu bieten. Und das ohne schädliche Nebenwirkungen für die Umwelt.
- Schnecken sind gefräßig, aber auch wählerisch. Salbei und Thymian sowie Rosmarin und andere Kräuter wirken beispielsweise eher abstoßend auf die Weichtiere. Was allerdings nicht für jede Schnecke gilt – die Spanische Wegschnecke schreckt vor Kräutern nicht grundsätzlich zurück. Einen Versuch ist es jedoch wert.
- Während sich manche Menschen die Weinbergschnecken schmecken lassen, bevorzugen einige Tiere die Schnecken. Zu ihnen gehören beispielsweise Igel, Spitzmäuse, Kröten und auch Blindschleichen.
- Die erwähnten Weinbergschnecken lassen sich die Eier der Nacktschnecken schmecken.
- Wenn die notwendigen Grundvoraussetzungen gegeben sind, können Sie sich auch Haustiere zulegen. Und zwar Indische Laufenten. Bevor Sie sich aber diese nützlichen Tiere anschaffen, erkundigen Sie sich im Vorfeld, wie diese zu halten und zu versorgen sind.
Weitere Tipps zur Schneckenbekämpfung
Wie bereits oben erwähnt, führen verschiedene Wege nach Rom.
- Manche Hobbygärtner legen sich Schneckenzäune zu. Richtig angebracht, haben die Weichtiere keine Chance an die begehrten Pflanzen zu kommen.
- Andere Hobbygärtner hingegen errichten einen Schutzwall aus Kalk, Holzasche oder Gesteinsmehl. Diese werden einfach in einem Streifen um die Pflanze, die vor Schnecken geschützt werden soll, gestreut. Bei Regen hingegen fällt diese Maßnahme im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Alternativ können Sie auch Sand verwenden. Der hält auch bei nicht zu starkem Regen.
- Umweltfreundlich: Das Absammeln der unliebsamen Gäste. Suchen Sie die typischen Verstecke der Schnecken ab – unter Holzbrettern oder Steinen sowie unter großen Blättern – eigentlich überall dort, wo es feucht und dunkel ist. Sollte es über Nacht geregnet haben oder noch Tau vorhanden sein, gehen Sie am besten direkt auf die Jagd. Ebenso erfolgreich sind Sie abends.
- Die bekannteste Methode zur Schneckenbekämpfung ist vermutlich die Bierfalle. Dazu graben Sie einfach einen Plastikbecher in die Erde ein (achten Sie darauf, dass Sie den Becher ebenerdig in den Boden bringen). Nun füllen Sie den Becher maximal zu zwei Drittel mit Bier auf. Damit das Bier bei Regen nicht verwässert, kann zusätzlich noch ein Dach angebracht werden. Fertige Bierfallen samt Dach gibt es fix und fertig übrigens auch im Handel.
Da der Plastikbecher ebenerdig angebracht wird, kann es durchaus passieren, dass nicht nur Schnecken im Bier zu Tode kommen. - Zum Schluss noch das Schneckenkorn. Hierzu lassen Sie sich bitte im Fachhandel beraten, damit nicht auch andere Tiere unnötig zu Schaden kommen.
Bilder: großes Bild ganz oben: © Thomas Tuchlitz – Fotolia.com (#67162279 – Schnecke kuckuck);
kleines Bild: © Cornelia Pithart – Fotolia.com (#711649 – nacktschnecke);
große Bilder unten: © cane