Lauberde: Besondere Erde für besondere Pflanzen

Lauberde selbst herstellen

Mit einem eigenen Garten ist es ein Leichtes, seine Erde selbst herzustellen und vorhandene aufzubessern. Eine sehr gute Möglichkeit ist die sogenannte Lauberde. Was aber ist diese Lauberde und wie kann man Lauberde selber herstellen? Das wollen wir in diesem Artikel erklären.

Lauberde ist eine Erde, die aus Laubhumus besteht. Das Laub wird dabei im Herbst gesammelt und kompostiert. Der Prozess, bis die Erde verwendet werden kann, dauert rund 2 Jahre. Es wird immer wieder empfohlen, die Lauberde mit Torf zu vermischen. Das aber halten wir für überflüssig – schließlich wird dadurch die Umwelt geschädigt, und das muss nicht sein. Da Lauberde einen relativ niedrigen pH-Wert hat, ist sie vor allem für Pflanzen geeignet, die eine schwach saure Erde bevorzugen. Dazu gehören unter anderem Rhododendren, Azaleen, Bergenien, Ginster, Pfingstrosen, Scheinzypressen, Farne, Schwertlilien und auch Narzissen. Die Lauberde kann aber auch für Topfpflanzen und für Pflanzen verwendet werden, die keinen Kalk mögen.

Lauberde selbst herstellen

Für die Herstellung von Lauberde braucht es nicht viel. Etwas Platz, etwas Geduld und schon kann jeder perfekt das Herbstlaub nutzen, ohne es entsorgen zu müssen – wäre ja schade drum! Zuerst ist es wichtig, dass Sie Lauberde gesondert vom übrigen Kompost herstellen. Das heißt, Sie bräuchten im Garten etwas Platz, um eine zweite Kompoststelle einzurichten.

Idealerweise wird das Herbstlaub dann zusammengerecht, wenn es feucht ist – sollte im Herbst nicht allzu schwierig sein. Warum? Feuchtigkeit fördert den Zersetzungsprozess. Geben Sie die Blätter nun auf einen Haufen und treten Sie es fest. Die Höhe darf ruhig einen halben Meter betragen. Geben Sie nun Komposterde mit dazu, die Sie am besten von Ihrem anderen Komposthaufen abzweigen. Mischen Sie sie unter und häufen Sie nun noch eine Schicht Laub auf. Nun geben Sie noch etwas Erde oben auf, um das Laub zu bedecken. Befindet sich der Komposthaufen in einem Behälter mit Deckel, sollten Sie die Lauberde immer wieder etwas „gießen“. Ansonsten muss das Laub ruhen, hin und wieder sollten Sie es umschichten. Innerhalb von 2 bis 3 Jahren verwandelt es sich so zu fertiger Lauberde.

Blätter
© cane Nur das Laub von gesunden Bäumen wird für die Lauberde verwendet.

Sofern Sie nicht ausreichend Platz im Garten haben, können Sie das Laub auch in Plastiksäcke füllen, in denen Sie kleine Löcher gestochen haben. Geben Sie zum Laub organischen Dünger, wie etwa Pferdemist oder Kuhdung, dazu. Auch hier entwickelt sich innerhalb von 2 Jahren wertvolle Lauberde.

Diese können Sie dann sowohl im Garten zu Ihren Pflanzen geben, aber auch Topfpflanzen freuen sich über diese hochwertige Erde.

Noch ein paar Tipps zum Schluss:

  • Wenn Sie einen Häcksler haben, dann können Sie das Laub auch kleinschneiden. So verrotten die Blätter schneller und Sie haben auch schneller fertige Lauberde.
  • Sofern Sie Ihr Laub im Herbst gerne zu Haufen aufschichten, um Igel einen Unterschlupf für den Winter zu geben, können Sie das Laub auch erst im Frühling auf den Kompost geben. Die Jahreszeit spielt dabei keine Rolle.
  • Um feinkörnige Lauberde zu erhalten, sollten Sie die Erde vor der Verwendung sieben. Unbedingt nötig ist das aber nicht.
  • Geben Sie nur Laub von gesunden Bäumen in den Kompost. Haben Sie kranke Bäume oder sind die Blätter von Schädlingen befallen, dann verzichten Sie auf die Herstellung von Lauberde.
  • Auch wenn Sie Ihren Garten an einer vielbefahrenen Straße haben oder am Rande eines Industriegebiets, sollten Sie auf die Herstellung von Lauberde verzichten, da das Laub mit Schadstoffen wie Quecksilber, Blei und anderen Schwermetalle belastet ist.