Die Gründe, sich im eigenen Garten für einen Rasen zu entscheiden, sind unterschiedlich. Die einen haben Kinder und möchten ihnen eine Spielfläche bieten, andere wollen so wenig Arbeit wie möglich in den Garten stecken und verzichten lieber auf ein paar Beete, wieder anderen gefällt ein Rasen einfach. Er gehört eben zu unseren Gärten dazu, keine Frage. Die Frage dagegen ist, wie man den Rasen anpflanzt. Entweder sät man ihn selbst aus oder man wählt die schnellere Variante und lässt Rollrasen verlegen. Innerhalb von wenigen Stunden kann man so beim Rollrasen die Fläche bereits betreten. Dennoch gibt es auch einige Nachteile und vor allem sollte man wissen, wie man Rollrasen verlegen muss, damit er auch bestens gedeihen kann. Mit einer Anleitung wollen wir Ihnen das ein wenig näher bringen.
Rollrasen verlegen – die Vor- und Nachteile
Der größte Vorteil ist, wie wir gerade schon angesprochen haben, dass der Rollrasen innerhalb eines Tages verlegt ist und betreten werden kann. Dort, wo am Morgen noch ein großer brauner Fleck im Garten war, ist am Abend ein toller, gleichmäßig gewachsener Rasen. Wenn man sich vorstellt, wie lange es dauert, wenn man selbst aussät, ist das nicht zu vergleichen. Hinzu kommt, dass man beim Aussäen ohne Geräte niemals so gleichmäßig sein kann und zudem müssen die Samen geschützt werden. Vögel warten nur darauf, dass das Buffet angerichtet ist. Und betreten werden darf die Fläche auch lange Zeit nicht. Alles in allem viele Vorteile, die für die Verlegung eines Rollrasens sprechen.
Es gibt aber auch einiges zu bedenken. Der Rollrasen muss zum Beispiel spätestens 36 Stunden nach dem Abschälen verlegt werden, da er sonst wegen Licht- und Sauerstoffmangel gelb wird und faulen könnte. Wenn der Rollrasen angeliefert wird, sollte er somit am selben Tag noch verlegt werden. Das ist zwar nicht besonders schwierig, ist aber doch eine Knochenarbeit. Jede Rolle hat ca. zwei Quadratmeter, aufgrund des Wassergehalts wiegen solche Rollen bis zu 20 Kilo. In einem Garten mit beispielsweise 100 Quadratmetern müsste Rollrasen mit einem Gewicht von bis zu 1.000 Kilo verlegt werden. Das schlaucht ganz schön. Außerdem ist Rollrasen im Vergleich zu Grassamen natürlich um einiges teurer. Aber: Es lohnt sich, wenn man nicht warten möchte.
Rollrasen verlegen – so geht´s
Sie haben sich also entschieden, Rollrasen selbst zu verlegen. Prima, dann sollten Sie unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen, damit der Rasen auch beste Bedingungen vorfindet. Bevor es losgeht sollte man noch wissen, zu welcher Jahreszeit eine Verlegung in Frage kommt. Warum aber ist es wichtig, wann Sie Rollrasen verlegen dürfen? Nun, weil es nicht zu kalt sein darf, aber auch nicht zu trocken sein sollte. Es wird allgemein angegeben, dass Rollrasen zwischen Mitte März und Ende September verlegt werden kann. Sofern es im März nicht noch Bodenfrost hat, ist es kein Problem, auf eine Verlegung im Hochsommer bei einer Hitzeperiode sollte man aber möglichst verzichten.
So, hier aber nun Schritt für Schritt die Anleitung zur Verlegung Ihres Rollrasens:
- Zuerst müssen Sie den Untergrund vorbereiten, indem der Boden gut gelockert wird. Idealerweise wird das mit einer Motorhacke gemacht – je nach Größe des Gartens – alternativ mit einer Gartenfräse. Wenn der Boden zu schwer und undurchlässig ist, sollten Sie gleichzeitig zur Bodenlockerung Sand einarbeiten. Sofern Sie den Rollrasen nicht gleich auslegen, können Sie dem Boden eine Gründüngung geben, bei humusarmen Böden verteilen Sie reifen Kompost auf der zukünftigen Rasenfläche.
- Jetzt wird der Boden eingeebnet. Da gerade am Anfang relativ viele Unebenheiten vorhanden sein können, sollte die Fläche zuerst mit einer Rasenwalze bearbeitet werden, ehe Sie mit dem Rechen die Fläche vollständig einebnen.
- Und schon geht es ans Auslegen des Rollrasens. Beginnen Sie an einer gerade Kante und legen Sie die Bahnen, ohne dass Fugen oder Überlappungen entstehen, eng aneinander. Die Endstücke werden auf die passende Länge gekürzt. Für eine gleichmäßigere Rasenfläche und damit sogenannte Kreuzfugen vermieden werden, legen Sie die Bahnen versetzt voneinander aus, wie bei einer Klinkermauer. Den Rasen bitte noch nicht betreten und auch die kahlen Flächen nicht, um Unebenheiten zu vermeiden. Hier bietet es sich an, mit Holzbrettern zu arbeiten.
- Nicht jedes Rasenstück passt. Dort, wo die Bahnen zu lang sind, schneiden Sie sie einfach mit einem Messer ab und legen Sie dort aus, wo Stücke fehlen. Sie können gerne stückeln, das wird man nicht sehen.
- Nun geht es ans Verdichten. Dazu benötigen Sie eine Rasenwalze, die mit Wasser gefüllt wird, um das Gewicht zu erhöhen. Erst gehen Sie schräg zur Verlegerichtung über den neuen Rollrasen, danach in Längs- und Querbahnen. Betreten Sie nur dort den Rasen, wo Sie ihn bereits entsprechend verdichtet haben.
- Zum Schluss wird der neue Rollrasen gut gegossen. Pro Quadratmeter benötigt er am ersten Tag bis zu 15 Liter Wasser. In den kommenden zwei Wochen muss er täglich wurzeltief gewässert werden. Betreten können Sie ihn bereits am ersten Tag, vollständig belastbar ist er nach rund vier Wochen.
Wer jetzt glaubt, Rollrasen pflegen würde viel Zeit in Anspruch nehmen, der täuscht sich. Wenn der Rasen gut angewachsen ist, wird er genauso gepflegt, wie jeder andere Rasen auch. Beim ersten Mähen sollte man ihn noch nicht allzu kurz schneiden, ansonsten je nach Bedarf alle paar Wochen mähen und bei größeren Wärmeperioden wässern. Das war´s.
Bilder: © Horticulture – Fotolia.com (#7502517 – turf rolls);
große Bilder: © cane