Aussaat: die wohl einfachste Methode der Pflanzenvermehrung

Menschen mit einem grünen Daumen geben einfach Samen in Erde, warten eine gewisse Zeit und freuen sich, wenn die neue Pflanze das Sprießen beginnt. Andere machen es genauso und es tut sich nichts. Es liegt allerdings nicht am grünen Daumen, sondern an den Begleitumständen. So zum Beispiel am Zeitpunkt der Aussaat, an der Erde und an der Temperatur. Man kann also durchaus einiges falsch machen, wenngleich die Aussaat an sich eine sehr einfache Methode ist, Pflanzen großzuziehen.

Garten, Fensterbank oder Gewächshaus

Zuerst einmal muss man wissen, dass die meisten Pflanzen zur Keimung Wärme brauchen. Allerdings nicht alle, denn es gibt auch Kaltkeimer, das heißt, dass diese eine Kälteperiode benötigen, um keimen zu können. Je nach der Empfindlichkeit der Pflanze sind die sonnige Fensterbank oder auch ein Gewächshaus (auch Mini-Gewächshaus) ein idealer Standort. Doch auch das Säen direkt in den Garten ist möglich, vor allem bei Gemüsesorten und unempfindlichen Pflanzen. Wie tief das Saatgut in die Erde kommt, hängt vom Samen ab. Die Faustregel lautet: Tiefe = 3-facher Samendurchmesser. Es gibt aber auch feines Saatgut, das einfach auf die Erde gestreut und nur leicht angedrückt wird.

Wichtig bei der Aussaat ist auch immer die Erde. Selbst wenn viele Pflanzen wohl in herkömmlicher Erde ebenso gedeihen, ist es doch zu empfehlen, spezielle Aussaaterde zu verwenden. Dabei ist Erde, die wenig organische Bestandteile und einen hohen mineralischen Anteil aufweist, am besten geeignet. Aussaaterde können Sie fertig beim Händler kaufen, Sie können aber auch selbst mischen, wobei Sand ein guter Grundstein ist, ebenso wie andere mineralische Bestandteile. Ist der Samen erst einmal in der Erde, dann kann es – je nach Pflanzenart – dauern, bis der Keimling sprießt. Gießen sollten Sie natürlich immer regelmäßig, seltener mehr Wasser zu geben ist besser, als häufiger wenig Wasser. Feucht sollte die Erde immer sein, allerdings nicht zu nass. Achten Sie auch auf Staunässe!

Die meisten Pflanzen sind unproblematisch in der Handhabung, ein heller Ort auf dem Fensterbrett reicht aus. Eine perfekte Temperatur liegt bei 20 bis 22 Grad. Einige tropische Pflanzen benötigen aber durchaus Temperaturen bis zu 30 Grad. Hier kommt man um ein Gewächshaus oder ein spezielle Pflanzenheizung (z.B. Heizmatten) nicht umhin, will man beste Ergebnisse erzielen.

Der richtige Zeitpunkt

Guckt der Keimling dann mal aus der Erde, ist die Freude groß, aber die Arbeit noch nicht zu Ende. Haben sich zwei bis drei Blattpaare gebildet, dann ist der Keimling so groß, dass er in einen größeren Topf umziehen muss. Dabei wird er gleich tiefer in die Erde gesetzt, damit er ausreichend Halt bekommt.

Pflanzen keimen nicht dann, wenn man das will, sondern dann, wenn die Natur das für sie vorgesehen hat. Dazu ist ein Aussaatkalender ideal, in dem man nachschauen kann, wann der ideale Aussaatzeitpunkt ist. Dort steht beispielsweise, dass man von Februar bis April Tomaten sät, von Mai bis Juli Bohnen, von Juli bis August Spinat und von September bis Oktober Knoblauch. Es gibt aber auch zahlreiche Pflanzen, die das ganze Jahr über gesät werden können, darunter sind zum Beispiel Kresse, Radieschen und Senf zu finden.