Oh lala – Gartenbewässerung mit Ollas

Ollas für die Gartenbewässerung

Stehen Sie im Sommer noch immer jeden Tag mit dem Schlauch im Garten und gießen Ihre Beete? Ist Ihnen das auch lästig oder fehlt Ihnen dafür die Zeit? Suchen Sie für den Urlaub händeringend nach jemandem, der Ihren Garten wässert? Nun, machen Sie es sich doch einfach und bewässern Sie mit Ollas. Kennen Sie nicht? Werden Sie aber gleich kennen und lieben lernen!

Was sind Ollas?

Ein Olla ist, ganz schlicht ausgedrückt, ein Topf. Um es etwas genauer zu formulieren: es handelt sich um einen Tontopf. Auch wenn hier von Töpfen die Rede ist, erinnern Ollas heutzutage eher weniger an einen Kochtopf, vielmehr an ein Tongefäß, dessen Form nicht vorgeschrieben ist. Blickt man zu den Alten Griechen, dann wurde eine Olla aber tatsächlich noch zum Kochen genutzt. Da das Material aus durchlässigem Ton ist, hat man sie irgendwann für den Garten entdeckt. Denn eine Bewässerung mit Ollas ist eine tolle Sache, um den Pflanzen eine nachhaltige Wasserzufuhr zu geben.

Gartenbewässerung mit Ollas

Wir alle kennen Wasserspender für Blumentöpfe. Diese werden oben mit Wasser gefüllt und dann in die Erde gesteckt. Der untere Teil, der meist eine Kegelform besitzt, besteht dabei aus durchlässigem Ton, der das Wasser nach und nach an die Erde abgibt. So muss nicht täglich gegossen werden, sondern erst dann, wenn der Wasserspeicher leer ist. Dieses Prinzip hat man sich bei den Ollas abgeguckt.

Damit eine Gartenbewässerung mit Ollas funktioniert, muss das Gefäß also aus Ton bestehen, der wasserdurchlässig ist. Ein Blick in den Handel zeigt, dass es viele unterschiedliche Formen für Ollas gibt, die weniger an einen Topf, schon eher an eine Vase erinnern. Auch als Bewässerungskugeln oder Bewässerungskegel werden sie immer wieder bezeichnet. Die Größe ist dabei ebenfalls sehr unterschiedlich und ausgerichtet auf den Bereich, der bewässert werden soll. Kleine Ollas sind dabei für Blumenkästen, Blumentöpfe und Blumenkübel geeignet, größere Ollas für den Garten aber auch beispielsweise für ein Hochbeet.

Die Vorteile von Ollas

Wenn Sie sich für die Gartenbewässerung mit Ollas entscheiden, dann ist der entscheidende Vorteil, dass Sie nicht täglich gießen müssen. Gerade in längeren trockenen und heißen Perioden ist das eine große zeitliche Ersparnis. Ein weiterer Vorteil: Das Wasser wird unter der Erde abgegeben und erreicht somit direkt die Wurzeln. Beim Gießen mit dem Schlauch oder der Gießkanne erreicht das Gießwasser oftmals nur das obere Erdreich und verdunstet dann wieder. Mit Ollas werden die unteren Bereiche also dauerhaft feucht gehalten.

Doch das war es noch nicht mit den Vorteilen. Da nicht mehr von oben gegossen wird, werden auch die Blätter der Pflanzen nicht nass. Das kann gerade bei anfälligen Pflanzen vor Pilzkrankheiten schützen. Und auch gefräßige Schädlinge, wie die Schnecke, werden durch die Bewässerung mit Ollas abgehalten, denn Schnecken lieben die Feuchtigkeit. Da die Oberfläche aber nicht durchdringend nass wird, werden Schnecken nicht zusätzlich angelockt.

Wie wird eine Olla benutzt?

Ollas werden in den Boden eingegraben. Dabei ist darauf zu achten, dass das Ende noch rund zwei bis drei Zentimeter aus der Erde herausschauen. Die Öffnung sollte so klein wie möglich sein, damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet. Alternativ kann diese Öffnung auch abgedeckt werden. Ein weiterer Vorteil: Es können keine Insekten hineinfallen.

Ist die Olla also unter der Erde, wird sie einfach mit Wasser befüllt. Der Inhalt wird nun automatisch nach und nach an die Umgebungserde abgegeben. Wie schnell dies passiert, kann nicht so genau gesagt werden, hierzu einfach in den ersten Tagen den Wasserstand kontrollieren. So können Sie sehen, wann es Zeit wird, die Olla wieder zu befüllen. Kontrollieren können Sie übrigens beispielsweise mit einer Taschenlampe, indem Sie von oben hineinleuchten, oder mit einem dünnen Holzstab.

Ollas selber bauen

Sie sind kreativ und möchten Ollas selber bauen? Na dann frisch ans Werk, wir zeigen Ihnen, wie es ganz einfach mit wenigen Materialen funktioniert.

Sie brauchen dazu:

  • 2 Tontöpfe, die unglasiert sind. Einer davon muss ein Loch im Boden haben, es ist aber kein Problem, wenn beide eines haben.
  • Einen Stein oder eine Scherbe aus Ton.
  • Silikon, Wachs oder Ähnliches als wetterfesten Klebstoff.

Und schon geht´s los:

  1. Wenn beide Tontöpfe ein Loch im Boden haben, muss eines davon verschlossen werden. Dazu nehmen Sie den Stein oder die Scherbe und verschließen das Loch mit dem Klebstoff.
  2. Nun werden die Tontöpfe aufeinandergesetzt. Der obere Topf wird dabei umgedreht, sodass die beiden großen Öffnungen einen großen Hohlkörper bilden. Mit dem Klebstoff werden diese beiden Töpfe nun aneinander befestigt. Seien Sie ruhig großzügig mit dem Klebstoff, die Schnittstelle muss komplett dicht sein, damit kein Wasser austreten kann. Sie können übrigens zwei gleich große Tontöpfe nehmen oder Sie entscheiden sich für einen etwas kleineren, den Sie in den größeren stecken. So gestaltet sich das Kleben nicht zu schwer.
  3. Wenn der Klebstoff getrocknet ist, wird die Olla in die Erde eingegraben. Der verschlossene Topf muss natürlich unten sein, die Öffnung oben.

Mit einer Füllmenge von rund 5 bis 6 Litern können Sie rund einen Quadratmeter Erde befeuchten.

Tontöpfe für Ollas
© Benjamin Paquette | Dreamstime.com (#211118640 – Stack of orange ceramic pottery bowls) Aus unglasierten Tontöpfen können ganz einfach Ollas für die Gartenbewässerung selber gemacht werden.

Gibt es Alternativen beim Bau einer Olla?

Ja, die gibt es. Sie können zum Beispiel auch nur einen Tontopf nutzen. Das Loch unten zukleben und den Topf in die Erde vergraben. Nachteil: Nun haben Sie eine große Fläche, die erstens im Beet viel Platz wegnimmt und zweitens abgedeckt werden muss, damit das Wasser nicht verdunstet. Abdecken können Sie zum Beispiel mit einer entsprechend großen Platte, alternativ mit einem Blumenuntersetzer.

Sind Sie handwerklich begabt und haben Sie die Möglichkeit, selbst zu töpfern? Dann stellen Sie sich doch Ihre eigene Olla her – ganz nach Lust und Laune. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Viel Spaß beim Basteln!

Bilder: großes Bild ganz oben: © Bozhdb | Dreamstime.com (#126559556 – Different ceramic jugs and a wicker baskets.);
großes Bild: © Benjamin Paquette | Dreamstime.com (#211118640 – Stack of orange ceramic pottery bowls)