Rasen ist nicht gleich Rasen. Es gibt große Unterschiede, die schon allein darin begründet sind, wie man den Rasen im Garten nutzt. Soll es ein Zierrasen sein, ein Nutzrasen oder gar eine Spielfläche für Kinder? Je nach Verwendung richtet sich auch die Rasenpflege. Während es bei manchen Rasenflächen ausreicht, diese regelmäßig zu mähen, müssen andere gedüngt, gemulcht, gekalkt und vertikutiert werden. Auf was Sie alles achten sollten, das wollen wir Ihnen mal etwas genauer erzählen. Rasen pflegen – eine Anleitung für Hobbygärtner.
Rasen pflegen: Richtig mähen!
Rasen mähen – eigentlich kein Problem. Könnte aber eines werden, denn schon bei der Frage, wie oft und wie kurz man einen Rasen mähen sollte, gelangen viele an ihre Grenzen. Kurz eben. Naja, bei einem gewöhnlichen Landschaftsrasen mag dies zutreffen. Hier genügt es auch, wenn man alle vier bis sechs Wochen mit dem Mäher Hand anlegt. Aber was ist mit einem Zierrasen? Hier muss schon öfter gemäht werden. Empfohlen wird mindestens einmal in der Woche, wobei der Rasen immer auf eine Höhe zwischen drei und vier Zentimetern zurückgeschnitten wird. Ein Schattenrasen braucht alle zwei bis vier Wochen einen Schnitt auf ca. acht Zentimeter, eine Blumenwiese dagegen nur bis zu dreimal im Jahr. Hier kann das Grün dann bis auf zehn Zentimeter zurückgeschnitten werden.
Rasen pflegen: Düngen nur bei Mangelerscheinung
Zur Rasenpflege gehört auch das Rasen düngen, allerdings nur dann, wenn das Gras nicht so wächst, wie man das möchte. Treten beispielsweise kahle Stellen auf, wird die Grasfläche immer lichter oder machen sich braune Flecken breit? Dann sollten Sie ans Düngen denken. Einmal im Frühjahr, einmal im Herbst, das reicht in der Regel aus. Gedüngt wird normalerweise mit fertigen Düngermischungen, da diese die wichtigsten Elemente, wie Magnesium, Kalium, Stickstoff und Phosphor enthalten.
Rasen pflegen: Vertikutieren und kalken
Selbst bei bester Pflege kann es passieren, dass sich Moose und andere Unkräuter breit machen. Dann sollten Sie ans Vertikutieren denken. Dabei wird der Boden aufgerissen, damit wieder mehr Luft und Wasser bis an die Wurzeln vordringen kann, gleichzeitig wird alles, was nicht zu einer gesunden Wiese gehört, entfernt. Nach dem Vertikutieren sollten Sie den Rasen kalken. Dies hat den Vorteil, dass der pH-Wert des Bodens erhöht wird. Mooswachstum ist beispielsweise ein Indiz dafür, dass der pH-Wert zu niedrig ist. Kalken Sie am besten im Frühjahr, bevor das Wachstum beginnt. So kann der Rasen Kräfte sammeln.
Rasen pflegen: Wenn das Grün Durst hat
Eine sehr wichtige Sache ist das Rasen sprengen, wie viele glauben. Dabei sollten Sie keine Bombe auf ihrem Rasen platzieren, sondern ihm Wasser geben. Aber war ja klar, oder? Mit dem Grundsatz „lieber zu viel als zu wenig“ können Sie hier nichts falsch machen – glauben Sie? Falsch! Da können Sie eine ganze Menge falsch machen. Prinzipiell ist es in unseren Breitengraden nämlich so, dass Rasen nicht extra gegossen werden muss, sofern nicht eine längere Trockenperiode ansteht. Falls es länger als eine Woche nicht regnet, sollten Sie aber tatsächlich daran gehen, dem Gras Wasser zu geben. Hier ist es wichtig, dass Sie nicht nur ein paar Minuten sprengen, sondern intensiv. Zwischen ein und zwei Stunden kann der Rasen berieselt werden. Dann ist der Boden relativ gut durchnässt und das Gras kann wieder sprießen. Auch wenn Sie einen sehr sandigen Boden haben, der Wasser nur schlecht halten kann, sollten Sie öfter mal gießen. Einmal in der Woche genügt aber in beiden Fällen.
Rasen pflegen: Und sonst?
Weitere Möglichkeiten für einen satt grünen und gesunden Rasen ist das Rasen mulchen. Dabei wird der Grasschnitt auf dem frisch gemähten Rasen liegengelassen bzw. eingearbeitet. Der Vorteil: Die Nährstoffe, die sich im geschnittenen Gras befinden, werden so wieder dem Boden zugeführt. Idealerweise mulchen Sie mit einem Mulchmäher, der den Grasschnitt so zerkleinert, dass der Rasen beste Bedingungen erhält.
Sofern sich der Boden zu sehr verdichtet, was bei den meisten Böden im Laufe der Zeit passiert, können Sie den Rasen auch lüften. Dabei werden in regelmäßigen Abständen Lüftungslöcher in den Boden gemacht, die anschließend mit Sand verfüllt werden. So wird der Boden lockerer und Wasser kann wieder besser eindringen.
So, und wenn Sie das nun alles beherzigen, haben Sie zukünftig einen ganz tollen Rasen. Rasen pflegen macht Spaß, vor allem, wenn man die Resultate sieht.
Bild: © complize | m.martins – Fotolia.com (#46150272 – Im Garten der Frische)