Bewässerungssysteme: So grünt und blüht es fast ganz automatisch

Der Treffpunkt am Gartenzaun wurde in diesem Jahr schon relativ früh von Yannick und Lennard eingenommen. Anfang März hatte es bereits warme 20 Grad, sodass sich die beiden schon mal in den Garten wagten. Silke und Antje, die Frauen der beiden, hatten schon gehofft, ihre Männer würden sich etwas nützlich machen. Doch weit gefehlt: Zuerst stand mal ein Pläuschchen bei einer Flasche Bier auf dem Plan. Und auch wenn es für Außenstehende den Anschein hatte, Lennard und Yannick würden sich vergnügen, war dem nicht so. Zumindest nicht nur. Denn wer genauer hinhörte, der stellte fest, dass die beiden Herren durchaus produktiv waren. Hören wir mal rein.

Für jeden das passende Bewässerungssystem

„Also ich sag dir eins, Lennard, dieses Jahr geht mir keine Pflanze aufgrund des trockenen und heißen Sommers kaputt. Ich werde vorsorgen und mir ein Bewässerungssystem zulegen.“ „Scheinbar denken wir unisono“, schmunzelte Lennard. „Erst gestern habe ich mich mit Silke darüber unterhalten und sie ist auch der Meinung, dass wir unseren Garten automatisch bewässern lassen sollten. Somit müsst Ihr in unserem Urlaub nicht immer zum Gießen rüberkommen und wir können uns darauf verlassen, dass der Garten immer dann, wenn wir es wollen, gegossen wird.“ „Und das ganz ohne Arbeitsaufwand“, Yannick grinste übers ganze Gesicht und prostete seinem Freund und Nachbarn zu. „Nur, wie sollen wir das anfangen?“

„Nun, es sollte schon eine feste Installation sein, denke ich, oder?“ Da pflichtete Yannick Lennard bei. „Sollen wir die Bewässerungssysteme selber bauen oder lieber fertig kaufen?“ „Ach“, sagte Lennard, „ich denke, dass ich das selbst mache. Da gibt es einige Möglichkeiten, die vor allem günstiger sind, als wenn ich es machen lassen würde.“ „Ich bin ganz Deiner Meinung! Na dann erzähl mal.“

Bewässerungssysteme selber bauen

„Da wir ja großflächig bewässern wollen, also den ganzen Garten, ist ein einzelnes System wohl am besten“, meinte Lennard. „Aber es gibt doch auch Pflanzen, die mehr, andere, die weniger Wasser brauchen“, warf Yannick ein. „Wie können wir denn das bewerkstelligen?“ „Auf der einen Seite hast du natürlich Recht, auf der anderen richtet sich der Regen auch nicht danach, welche Pflanzen mehr oder weniger Wasser brauchen. Was Du aber machen kannst, sind zwei oder mehrere Wasserkreisläufe.“ Yannick war sehr froh, dass Lennard sein Nachbar war, denn es gab kaum etwas, was er nicht wusste.

„Meine Mutter hatte damals schon ein selbst gebautes Bewässerungssystem im Garten. Sie hat einen langen Schlauch an den Wasserhahn angeschlossen, den Schlauch gleichmäßig in den Blumenbeeten verlegt, an relevanten Stellen Löcher reingemacht und dann musste sie nur noch den Hahn aufdrehen und brauchte den Garten nicht mehr selbst gießen.“ „Einfach aber genial!“ Yannick war begeistert. „Aber wir wollen wohl etwas Professionelleres, oder?“ Lennard nickte: „Davon gehe ich aus.“

Bewässerungssysteme gut planen

„Zuerst einmal“, begann Lennard, „sollten wir einen Plan unserer Gärten machen. Darauf zeichnen wir ein, wo welche Beete zu finden sind, wo sich der Rasen befindet und wo der Wasseranschluss. Wichtig ist, dass Beete meist nur punktuelle Bewässerung brauchen, der Rasen aber großflächig. Vom Wasseranschluss aus verlegen wir dann eine Wasserleitung. Das können wir relativ einfach mit einem T-Stück bewerkstelligen, ohne das Rohr anbohren zu müssen. So kannst du auch zwei verschiedene Bewässerungssysteme verlegen. Die Leitungen verlegen wir unterirdisch. Überall dort, wo du Wasser brauchst, werden wiederum Gabelungen eingesetzt. Und jetzt liegt es an dir, was und wie du bewässern möchtest.“

Yannick staunte, was Lennard alles wusste. „Das hört sich sehr einfach an, aber wenn ich mir überlege, dass ich da ein Wasserrohr verlegen soll, dann muss ich da wohl passen.“ „Ach was“, winkte Lennard ab, „das schaffen wir schon gemeinsam. Außerdem hat der Fachhandel entsprechende Systeme, die du fix und fertig kaufen kannst.“ Yannick nahm einen Schluck aus der Flasche, ehe er fortfuhr: „Für Beete empfehle ich dir entweder Steigrohre zu verwenden oder Dosierstücke mit Düsen. So kannst Du gezielt gießen bzw. gießen lassen. Für den Rasen werde ich mir sogenannte Versenkregner holen, die bei Bedarf nach oben fahren und so den Rasen großflächig mit Wasser versorgen.“

„Alles schön und gut“, warf Yannick ein, „um dieses Bewässerungssystem dann nutzen zu können, muss ich aber doch zuhause sein, um den Wasserhahn aufzudrehen.“ „Nein, mein Lieber, das musst du nicht. Denn es gibt Bewässerungsuhren, ja sogar richtige kleine Computer mit Controlpanel, mit denen du die Bewässerung automatisch steuern kannst. Egal, ob du nun Regner nutzt, Sprinkler oder eine Tropfbewässerung, das kannst du damit alles steuern. Wann das Wasser fließen soll und wie lange.“ Yannick machte große Augen. Klar hatte er davon schon mal gehört, aber er hatte sich bisher nie so dafür interessiert und wusste daher nicht, was diese Geräte alles können. Am liebsten wäre er sofort mit Lennard losgezogen, um die Bewässerungssysteme zu kaufen.

Das musste allerdings noch ein bisschen warten, denn erst musste ja der Plan erstellt werden. Schließlich war es wichtig zu wissen, wie lange die Leitungen werden sollten, welche Endstücke gebraucht werden und was es sonst noch zu beachten gab. Dafür hatten beide noch ein bisschen Zeit, denn schon eine Woche nach diesem Treffen kam eine Kälteperiode und es schneite noch mal. Aber nach diesem kurzen Winterintermezzo waren sowohl Yannick als auch Lennard bereit, um das Vorhaben Bewässerungssysteme in Angriff zu nehmen.

Text: Holger Schossig