Lust, dem Garten mit einer Trockenmauer das gewisse Etwas zu geben? Dann Steine besorgen und los geht´s! Trockenmauern sind vielseitig einsetzbar, hübsch anzuschauen, Sie können sie bepflanzen und – wenn gewünscht – auch kinderleicht wieder zurückbauen. Vielleicht sollten wir aber erst einmal klären, was eine Trockenmauer überhaupt ist.
Eine Trockenmauer ist die wohl älteste Form des Steinbaus. Es gab sie bereits in der Bronzezeit! Dabei werden Steine lose übereinandergeschichtet, Mörtel kommt also nicht zum Einsatz. Durch kleine Besonderheiten, die beim Bau zu beachten sind, werden die Mauern entsprechend stabil. Bekannte Beispiele sind die Feldmauern in Irland und Schottland, die Friesenwälle in Friesland und die Tanca-Mauer auf den Balearen.
Trockenmauer: So wird das was!
Trockenmauer selber bauen – dazu braucht man keinen Fachmann. Zumindest dann nicht, wenn die Mauer nicht höher als einen Meter werden soll. Wenn Sie die Trockenmauer als Sichtschutz verwenden möchten, dann sollten Sie allerdings einen Profi fragen, damit die Mauer auch entsprechend stabil gebaut wird.
Für den Bau der Trockenmauer können Sie prinzipiell alle Arten von Steinen verwenden. Findlinge sind ebenso möglich, wie ungeschlagene Natursteine. Sehr gut eignen sich als Trockenmauersteine auch Granit, Kalkstein, Sandstein oder Jura. Diese Steine können auf unterschiedliche Arten geschichtet werden, unterschiedliche Größen verleihen der Trockenmauer außerdem den besonderen Reiz. Beim Bau ist zum Beispiel ein regelmäßiges Schichtmauerwerk für alle, die die Ordnung lieben, ebenso möglich, wie ein wechselndes Fugenbild. Mit Bruchsteinen können Sie Abwechslung reinbringen, mit rundlichen Steinen, deren Flache Seite nach vorne geschichtet wird, entsteht eine Trockenmauer, die einen rustikalen Charakter aufweist.
Trockenmauer – nur mit stabilem Fundament
Trockenmauern können quasi in allen Bereichen des Gartens eingesetzt werden. Beliebt ist vor allem die Trockenmauer am Hang, aber auch um Hochbeete einzufassen oder als zweiseitige Trockenmauer, sprich freistehend, werden die natürlichen Abgrenzungen verwendet.
Die Basis für eine Trockenmauer ist ein gutes Fundament. Hierbei sollten Sie auf die Länge, die die Mauer anschließend haben wird, einen rund 40 Zentimeter tiefen Graben ausheben, der dann erst einmal mit Schotter auf eine Höhe von ca. 30 Zentimeter verfüllt wird. Die restlichen zehn Zentimeter bildet Sand. Darauf wird dann die erste Schicht Steine gelegt.
Bei einer Trockenmauer zur Hangbefestigung sollten Sie unbedingt eine leichte Schräge zum Hang hin beachten. Diese sollte in etwa zehn Zentimeter betragen. Nur so wird die Mauer stabil und kann nicht vom Gewicht der Erde oder vom Regen weggedrückt werden. Bei freistehenden Mauern ist eine Schräge natürlich nicht möglich, ist aber auch nicht notwendig. Warum? Weil es kein Gewicht gibt, das gegen die Trockenmauer drückt.
Schritt für Schritt zur eigenen Trockenmauer
Wenn das Fundament gelegt ist und Sie daran gehen, die erste Reihe zu schichten, vergewissern Sie sich, dass Sie dafür die größten Steine verwenden, um eine zusätzliche Stabilität hineinzubringen. Nun können Sie die nächste Reihe in Angriff nehmen. Bei einer Hangmauer verfüllen Sie den Hohlraum zum Hang sofort mit Muttererde. Die Lücken zwischen den Steinen sollten Sie mit Schotter oder Sand verfüllen. So wird die Mauer richtig stabil. An gewünschten Stellen, idealerweise dort, wo größere Lücken entstehen, füllen Sie am besten Erde hinein, so entsteht eine ansehnliche Trockenmauer Bepflanzung, was ein zusätzlicher Hingucker ist. Diese Bepflanzung sollten Sie direkt beim Aufschichten der Mauer durchführen, so fällt das Bepflanzen zum einen leichter, zum anderen werden die Pflanzenwurzeln nicht so leicht beschädigt.
Trockenmauer: Abschließende Tipps
Sofern Sie gleichmäßige Steine verwenden, achten Sie auf den bereits angesprochenen, unterschiedlichen Fugenverlauf, damit die Trockenmauer stabiler wird. Wenn Sie ungleichmäßige und ungehauene Steine verwenden, schichten Sie die Steine so aufeinander, dass sie sich ineinander verzahnen. Pflanzen zwischen Steinen geben der Mauer zusätzliche Stabilität.
Lieben Sie die Ordnung und möchten Sie die Mauer weder ungleichmäßig, noch in einem frei Hand geschichteten Bogen aufbauen, sondern schön gerade und linear? Dann sollten Sie vor dem Bau eine gerade Schnur spannen, an der Sie sich orientieren können.
Die schönsten Steine bei Trockenmauern sollten Sie sich außerdem für den oberen Abschuss aufheben. Dort können Sie auch größere Steinplatten anbringen, die als Sitzgelegenheiten genutzt werden können. Bei Stützmauern sind Polsterstauden als Abschluss hinter der Mauer ideal. Diese können sich im Laufe der Jahre ausbreiten und die Mauer überwuchern. Sofern Sie die Trockenmauer richtig gebaut haben und nicht gerade ein Hurrikan Ihren Garten heimsucht, ist die Mauer unverwüstlich.
Bild: © miket – Fotolia.com (#33387978 – Natursteinmauer)