Gartenmöbel: Vielfältig, ansehnlich aber vor allem gemütlich

Wieder einmal standen Lennard und Yannick an ihrem angestammten Platz am Gartenzaun, hatten ein Bier in der Hand und fachsimpelten. Doch dieses Mal war etwas anders! Denn an diesem sonnigen Tag im Juli standen Antje und Silke, die Frauen der beiden Garten-Hobbyisten mit am Zaun und redeten auf die beiden ein. Es ging um das leidige Thema Gartenmöbel. Leidig deswegen, weil sich die beiden Herren alleine doch recht schnell für eine Art von Gartenmöbeln festgelegt hätten. Doch die Rechnung hatten die beiden eben ohne ihre Ehefrauen gemacht. Als die Wind davon bekamen, hielt es sie nicht mehr im Haus und schon standen Sie am Zaun und diskutierten eifrig mit.

Rattan-Gartenmöbel: Hübsch aber pflegeintensiv

Wenn es nach den Frauen ginge, wäre die Diskussion eigentlich schon beendet, denn die wussten schon vorher, welches ihre Favoriten unter den Gartenmöbeln waren. Doch die Lennard und Yannick hatten da schon auch noch etwas mitzureden, vor allem wollten sie den Damen ein paar Tipps geben. „Natürlich sind die Prädikate Schönheit und Bequemlichkeit sehr wichtig“, unterbrach Lennard seine Frau Antje, „aber Schatz, denke bitte auch daran, dass die Möbel lange halten und leicht zu reinigen sein sollen.“ Antje und auch Silke machten große Augen. Daran hatten sie gar nicht gedacht.

Beide Frauen hatten sich nämlich in den Kopf gesetzt, schicke Rattanmöbel anzuschaffen. Sie hatten neulich im Internet beim Surfen eine Seite entdeckt, die Sofas und Sessel für draußen anbot. Kaum gesehen, schon hatten Sie sich in die Gartenmöbel verliebt. Schicke Möbel, bei denen die Nachbarn bestimmt neidisch schauen würden – und bequem waren sie natürlich auch mit ihren weichen Auflagen. „Also fällt dann Rattan kategorisch aus“, wollte Antje wissen. „Nein, natürlich nicht“, warf nun Yannick ein, „nur müsst ihr wissen, dass diese Möbel sehr anfällig sind und besondere Pflege brauchen. Bei uns sind Rattanmöbel zum Beispiel denkbar ungünstig. Wir haben kein Dach über der Terrasse. Regen macht den Möbeln zwar erst mal nichts aus, aber permanent im Regen stehen lassen sollte man sie auch nicht. Noch dazu haben wir keinen Platz, um sie im Winter irgendwo unterzustellen.“ Antje rümpfte die Nase gab aber ihrem Nachbarn recht.

„Aber bei uns sieht das schon ganz anders aus“, warf Silke ein. „Wir könnten die Möbel draußen stehen lassen, weil sie durch das Dach geschützt sind. Und ansonsten müsste man sie ein- bis zweimal im Jahr mit Lederpflegemittel einreiben.“ „Na prima“, rief Antje begeistert, „dann kommen wir immer zu euch!“ „Könnt ihr gerne machen, es gibt nur ein Problem! Wir wollen gar keine Rattanmöbel.“ Jetzt war Antje wirklich enttäuscht. Doch ihr Mann Lennard wusste, wie er sie wieder aufheitern konnte.

Gartenmöbel aus Holz und Metall: schick und pflegeleicht

„Antje, Du magst doch sehr gerne Holzmöbel …“ Und schon hatte Antje wieder ein Leuchten in den Augen. „Da hab ich neulich welche im Retrostyle gesehen, die würden Dir mit Sicherheit gefallen. Schöne Auflagen drauf und schon sind die Rattanmöbel vergessen.“ „Lennard, Du bist ein Schatz!“ Antje war begeistert und richtete sich schon gedanklich die neuen Möbel auf der Terrasse ein. „Aber sind die nicht auch sehr pflegeinstensiv?“ Jetzt meldete sich Silke wieder zu Wort: „Natürlich sollte man diese Möbel auch immer vor Regen schützen. Aber wenn man sie einmal im Jahr mit einer regenabweisenden Lasur einstreicht, dann kann nicht viel passieren. Ab und an mal mit einem feuchten Lappen abwischen, schon halten diese Möbel viele Jahre.“ „Na dann such ich mir schon mal im Internet ein paar Gartenmöbel aus Holz aus“, sagte Antje und verschwand nach drinnen. Zurück blieben die beiden Herren und Silke, die nun ihren Mann zur Brust nahm.

„Und ich, Yannick, hätte gerne Gartenmöbel aus Metall. Weißt schon, solche altertümlichen, die meine Eltern im Garten hatten. Die find ich toll.“ „Naja, die sehen zwar gut aus“, pflichtete Yannick seiner Frau bei, „nur sind die auch nicht sonderlich bequem.“ Lennard nickte zustimmend, während Silke überlegte: „Mmmmh, da magst du tatsächlich recht haben. Dann machen wir es so: Wir holen uns einen kleinen runden Tisch und zwei Stühle aus Metall und drapieren die unter den Rosenbogen, hinten im Garten. Da kann man sich dann mal zurückziehen und ein Buch lesen. Und für die Terrasse nehmen wir Gartenmöbel aus Metall, auf die Auflagen kommen. Das müsste dann doch bequem sein, oder?“ Damit konnte sich Yannick anfreunden.

Gartenmöbel aus Kunststoff: praktisch aber Geschmackssache

Obwohl die Frauen heute mit dabei waren, konnte das Thema relativ schnell abgehandelt werden. Nachdem sich Antje bereits auf dem Rückzug befand und Lennard und Yannick bei ihrem Bier wieder alleine lassen wollte, tauchte Antje noch einmal ganz aufgeregt auf. „Hört mal, ich hab ganz tolle Gartenmöbel gefunden, die muss ich euch gleich mal zeigen. Und ich hab noch eine Idee.“ Oh je, dachte sich Lennard, wenn Antje mal wieder eine Idee hat …

„Ich möchte doch hinten neben dem Schuppen noch einen Freisitz haben. Hatte ich Dir doch schon mal gesagt, Lennard.“ Ihr Mann nickte zustimmend. „So, und wenn Du Dich dann endlich mal bequemen würdest, den Platz mit Natursteinen, so wie wir es mal besprochen hatten, zu verlegen, dann könnte ich da hinten auch endlich ein paar Gartenmöbel hinstellen. Dafür würde ich dann welche aus Kunststoff nehmen, denn die können das ganze Jahr über stehen bleiben.“ Lennard nickte zustimmend: „So machen wir das. Kannst die Kunststoffmöbel ja gleich zusammen mit den Holzmöbeln bestellen.“ Lennard hatte das in der Hoffnung gesagt, Antje würde wieder abziehen. Das tat sie auch, nicht ohne gleich weitere Aufgaben zu verteilen: „Und du, Lennard, machst dich am besten gleich an die Arbeit. Hopp hopp. Ach Yannick, damit es schneller geht, kannst du gleich mit Hand anlegen.“ Sprachs und ward verschwunden. Zurück blieben zwei verdutzt schauende Männer mit einer Bierflasche in der Hand, die sich seufzend ansahen und schon mal in Richtung Geräteschuppen wackelten.

Text: Holger Schossig