Lehmboden verbessern: Wenn Sie Würste im Garten haben
Würste im Garten? Am Wurstbaum oder was? Wäre mal eine Idee, gibt es aber (noch) nicht. Mit Würsten meinen wir in diesem Fall auch nichts zum Essen, sondern den Boden, den Sie im Garten haben. Kann nämlich durchaus sein, dass es sich dabei um einen Lehmboden handelt. Wenn Sie es genauer wissen möchten, dann gehen Sie mal raus und formen mit der Erde Würste. Ist das möglich, haben Sie einen Lehmboden. Das kann nun gut oder schlecht sein, je nachdem, was sie gerne anpflanzen möchten.
Wenn sich Ihre Gartenpflanzen zum Beispiel auf Kirschbäume, Pflaumenbäume, Efeu, Lorbeer, Flieder, Schneeball, Fette Henne, Christrose und Haselnuss beschränken, dann müssen Sie nichts zur Bodenverbesserung beitragen, denn diese Pflanzen mögen es schön lehmig. Soll es dann doch mal eine andere Pflanze sein, sollten Sie den Lehmboden verbessern. Ist nicht schwer, wenn man weiß, wie es geht.
Lehmboden verbessern: Einmal jährlich umgraben
Warum ist Lehmboden nicht der allerbeste Boden? Was hindert viele Pflanzen daran, mit diesem Boden zurechtzukommen? Lehmboden ist sehr dicht. Das heißt, dass er Wasser nur sehr schlecht aufnehmen kann. Auch Luft ist im Boden wenig vorhanden. Somit können Pflanzen, die auf Nährstoffe angewiesen sind, diese nur schlecht aus dem Boden herausfiltern. Daher sollten Sie den Lehmboden verbessern. Wie das geht? Auf zweierlei Arten!
Zum einen sollte – idealerweise im Herbst – der Boden umgegraben werden. Im Herbst deshalb, weil so die gelockerten Lehmplatten bei Frost aufplatzen und den Boden in der Folge lockerer werden lassen. Parallel dazu sollten Sie auch immer wieder unter dem Jahr den Lehmboden auflockern – am besten mit einer Harke. So können Wasser und Luft besser eindringen und die Wurzeln erreichen.
Lehmboden verbessern: Nachhaltig arbeiten
Damit ist es aber noch nicht getan. Gleichzeitig sollten Sie den Lehmboden aufbereiten – und das langfristig. Eine erste gute Maßnahme ist Sand. Sie können ihn direkt einarbeiten oder einfach auf dem Lehmboden verteilen, sodass er sich selbst den Weg nach unten bahnt. Durch Sand wird der schwere Boden schon mal um einiges durchlässiger. Diese Maßnahme ist vor allem beim Säen von Rasenflächen geeignet und kann auch nachträglich noch stattfinden.
Wenn Sie Blumen pflanzen, dann arbeiten Sie am besten reifen Kompost ein. Er versorgt den Boden nicht nur mit Nährstoffen, sondern schafft Hohlräume. Die Wurzeln der Pflanzen werden es Ihnen danken! Gleichzeitig siedeln sich Würmer und Mikroorganismen an, die ebenfalls für eine weitere Lockerung sorgen.
Sofern bei Ihnen Gemüse überwiegt, ist eine Gründüngung sinnvoll. Diese wird in den Zeiten vorgenommen, in denen kein Gemüse angebaut wird. Dabei bieten sich vor allem Lupinen und Sonnenblumen an, deren Wurzeln sich tief in den Boden graben. Lassen Sie diese Pflanzen bis kurz vor der Reife der Samen stehen, mähen Sie sie dann ab und belassen Sie die Pflanzenreste für rund eine Woche auf dem Boden. Danach folgt das jährliche Umgraben des Lehmbodens, wobei Sie die Gründüngung mit einarbeiten.
Lehmboden verbessern: Wenn gar nichts geht
Es soll vorkommen, dass der Boden so dicht ist, dass Sie gar keine Chance haben, den Lehmboden zu verbessern. Dann wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als die oberste Schicht abzutragen und gegen Erde auszutauschen. Das ist aber wirklich nur in besonders hartnäckigen Fällen nötig. Ansonsten schaffen Sie das gut durch die oben beschriebenen Maßnahmen.
Herzlichen Dank, damit sollte ich jetzt wenigstens eine Richtlinie haben.
Garten ist nicht automatisch eben Garten, man muss was tun dafür.
Mein Schwerpunkt, Gemüse alles was möglich ist, auch Pflanzen die ein langsam wachsen dürfen bei mir im Garten Einzug halten.
3 Composter sind bei mir im Betrieb, was Pflanzlich ist wird da zur Verrottung deponiert.
Dieses Frühjahr werden wir sicher einen Teil davon im Garten ausbringen.
Das ist wohl wahr, dass ein Garten nicht automatisch ein Garten ist – egal, welche Größe er hat.
Drei Kompostbehälter ist ja ordentlich, da kann eine Menge Grünzeugs drin verrotten. Und ein Garten kann Kompost gut brauchen.
Danke für die Tipps betreff Lehmboden.
In meinem Garten sieht es aber so aus – ca. 30 cm „normale“ Erde, gräbt man tiefer, um z. B. einen Baum zu
pflanzen, stößt man auf richtig „speckigen“ Lehmboden.
Das stimmt nachdenklich, ob ein Laubbaum da überhaupt anwächst, auch wenn man ins Loch gute Erde und Kompost um den Wurzelballen des Baumes gefüllt hat.
Bitte – was könnte man in so einem Fall tun?
Danke für die Antwort.
Ich würde einfach mal die Nachbarn fragen, wie die ihren Boden aufbereiten beziehungsweise verbessern. Auch ein Fachmann ist hilfreich – einfach mal einen Gärtner in der Nähe nach Rat fragen. Jeder Boden zeigt regionale Eigenheiten, die auch regional angegangen werden sollten.
Danke für die Antwort. Die Nachbarn sind sozusagen zufrieden mit ihrem Rasen, auf dem kein Baum oder Strauch steht, evtl. ein Gartenhäuschen (Gerätehaus).
Eventuelle Blumenbeete grenzen direkt an deren Terrasse.
Die meisten wohnen seit ca. 50 Jahren (Bauabschluss) schon hier.
Von Gärtnern bekam ich lediglich die Antwort – düngen, düngen…
Aber einen neu gepflanzten Baum soll/darf man nicht düngen.
Ich kann nur hoffen, dass der Baum anwächst und seine Wurzeln den Lehmboden durchdringen bzw. nicht
an evtl. Staunässe „sterben“.
Wenn der Baum beim Fachmann, sprich in der Baumschule oder im Gartenfachcenter, gekauft wird, würde ich dort einfach mal nachfragen, was man dem Baum beim Pflanzen noch Gutes tun kann.
Der Baum wurde gepflanzt direkt von der „Baumschule“; man hat mehrere Schubkarren lehm-/tonhaltiger
Boden ausgetauscht mit Kompost / Erde aus der Baumschule.
Na ja, wollen wir mal hoffen, dass die Magnolie Hochstamm anwächst und gedeiht :-)
Wenn nicht, muss ich mich wohl damit abfinden, in einem gewissen Alter viel Geld vergraben zu haben. :-(
Habe überlegt, um die „Baumscheibe“ evtl. Lupinen zu pflanzen. Der Gärtner konnte mir hierzu nicht antworten.
Danke für das „Gartenbuch“ – sehr interessant, hilf- und lehrreich.
Ich drücke die Daumen, dass die Magnolie gut anwächst!
Gibt es da Unterschiede beim Sand? Würde gerne den Boden auflockern. Weiß aber nicht welcher Sand am besten ist. Spielsand, Quarzsand, Welche Körnung? Oder ist es egal?
Der Sand solle nicht zu fein sein. Viele Hobbygärtner verwenden gröberen Bausand, auch Sand für Rasen ist möglich, andere wiederum schwören auf rundgeschliffenen Flusssand, weitere verwenden gewaschenen Rheinsand. Wichtig ist, dass die Körnung ausreichend groß ist – sonst wird das „ein Brei“.
Ich würde einfach mal im Baustoffhandel um die Ecke nachfragen, was die haben. Vielleicht können die auch gute Tipps zum regionalen Boden geben.
Ich bin ein erfahrener Lehmgärtner ! Du musst unbedingt beim Pflanzen darauf achten das du großräumig die Erde mit Mutterboden und Sand verbesserst ! Wenn die Bäume und Stauden mal gut 2 – 3 Jahren gewachsen sind und nicht mehr durch den lehmigen Boden kommen , suchen sich die Wurzeln Platz an der Oberfläche … Aber es funktioniert ! Du musst dann nur darauf achten wenn du mal was neues zwischendrin pflanzen willst das du die Wurzeln der “ anderen “ nicht zu stark beschädigst !
Danke für den Tipp!
:-)
Hallo!
Wir haben ca. 2/3 des Lehmbodens gegen humosen Mutterboden ausgetauscht. Der Rest ist Lehmboden der – wenn ausgetrocknet – nahezu undurchdringlich ist. Ich hab’s probiert. Spaten auf die trockene Erde – 100 kg „Lebendgewicht“ auf den Spaten gepackt.. der Spaten ist ca. 3 cm tief eingedrungen. Nach dem Regen sieht es etwas besser aus. Da dringt der Spaten etwas besser ein.
Ich möchte gerne mit Sand und reifem Kompost auflockern um Rasen anzusähen (der Acker-Schachtelhalm wächst wie nix :-)). Gibt es eine Fausregel wieviel Kompost bzw. Sand auf einen qm? Danke für alle hilfreichen Ideen.
Eine Faustregel habe ich leider nicht parat. Aber vielleicht kann Babsi berichten, in welchen Mengenverhältnissen sie ihrem Lehmboden beigegangen ist?
Wir haben partiell auch sehr harten Boden. Besser wurde es eindeutig mit dem regelmäßigen mulchen (Laub, Rasenschnitt). Seitdem ist der Boden wirklich besser zu bearbeiten. In anderen Gartenteilen habe ich beim Setzen von Neupflanzen immer auch ein wenig Blumenerde beigegeben. Auch an diesen Stellen ist der Boden besser geworden. Für meine Brennnesseljauche habe ich mir Urgesteinsmehl geholt, das ich auch an einigen Stellen mit in die Erde einarbeiten werde.
Ich möchte Brachland in Spanien urbar machen.Habe jedoch die typische helle Erde mit viel Steinen und sogar ein Zitronenbaum will nicht wachsen.Im Frühjahr ist der Boden überwuchert mit Klee.Würde mich freuen wenn mir jemand einen Rat geben.
In solchen Fällen rate ich immer, Bauern oder Gärtner in der Umgebung aufzusuchen. Die kennen den Boden und die Besonderheiten am besten.
Eure Kommentare zu Lehmboden sind sehr hilfreich. Ich mochte einen Bambus pflan zen und habe ein ca 70-80 cm tiefes Loch gegraben. Je tiefer ich komme , desto fester wird der Boden. Ich möchte nun Sand, Kompost autragen, dann Bambuserde. Wäre das richtig ?
Ein Horstbildender Bambus wird gepflanzt.
Auch wenn das Thema so gar nicht zum Artikelinhalt passt…
Der Boden sollte locker und humös sein. Ist das nicht der Fall, ist eventuell Bambuserde ratsam und in Betracht zu ziehen.
Hier noch ein Artikel zur Rhizomsperre: http://www.mein-gartenbuch.de/rhizomsperre/ (notwendig, falls es sich nicht um Arten/Sorten der Gattung Fargesia handelt).