Sie suchen nach einer wertvollen Ergänzung für Ihren naturnahen Garten? Dann wäre ein Sandarium sicher eine Bereicherung für Ihr Vorhaben. Auch wenn es sich hierbei um einen nicht natürlich geschaffenen Nistbereich für erdbewohnende Insekten handelt, bietet ein Sandarium einen geeigneten Lebensraum und fördert zudem die Artenvielfalt. Außerdem leisten Sie aktiv einen Beitrag zum Schutz gefährdeter Arten. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, was ein Sandarium ist, welche Vorteile es bietet und wie Sie es selbst anlegen können.
Was ist ein Sandarium?
Dieser durch Menschenhand angelegte Bereich im Garten besteht aus einem sandigen Boden. Ein Sandarium dient als Lebensraum für Insekten, die das Erdreich bewohnen – hierzu gehören Wildbienen, Sandwespen oder auch Ameisen. Insektenhotels sind durchaus eine Bereicherung, aber etwa 75 Prozent der Wildbienenarten nisten im Boden. Aus dem Grund ist es sinnvoll, neben einem Insektenhaus Nistmöglichkeiten für die erdbewohnenden Insekten zu schaffen.
Aufgrund substantieller Eigenschaften ist das Sandarium ein optimaler Ort für zahlreiche Insektenarten.
- Material: Natürlicher Sand – nach Möglichkeit frei von Kalk und arm an Nährstoffen
- Standort: Sonnig, trocken und vor Wind geschützt
- Größe: Mindestens 1 Quadratmeter
Warum ein Sandarium anlegen?
Verschiedenes spricht dafür, ein Sandarium im Garten anzulegen – drei gute Gründe sind:
- Förderung der Biodiversität: Die biologische Artenvielfalt lässt sich aktiv im eigenen Garten unterstützen – neben beispielsweise Igeln und Vögel benötigen auch Insekten ein wenig unserer Mitwirkung. Mit einem Sandarium kann auf einfache Art und Weise ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Insekten geschaffen werden.
- Schutz bedrohter Arten: Viele Insektenarten sind gefährdet, da ihr Lebensraum zunehmend durch Menschenhand weniger wird. Neben der Bebauung ist auch die intensive Landwirtschaft ein Grund dieses Verlustes. Auch wenn Sandarien auf den ersten Blick nicht sonderlich groß erscheinen, leisten sie dennoch einen Beitrag und bieten den erdbewohnenden Insekten einen sicheren Ort.
- Unterstützung des Ökosystems: Insekten sind wichtig für das Ökosystem. Sie tragen erheblich zur Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen bei, und zugleich stellen sie für verschiedene andere Tiere eine wichtige Nahrungsquelle dar.
Wie legt man ein Sandarium an?
Es gehört nicht viel dazu, um selbst ein Sandarium im Garten anzulegen – das Vorhaben ist nicht schwer und Sie benötigen nur wenige Materialien, um diesen besonderen Lebensraum zu schaffen. Wir haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Sie:
- Standort wählen: Viele Insekten schätzen die Wärme. Aus dem Grund wird das Sandarium an einer sonnigen Stelle im Garten angelegt. Der Lebensraum dieser erdbewohnenden Insekten sollte viel Sonnenlicht ausgesetzt und gleichzeitig windgeschützt sein.
- Boden vorbereiten: Bevor es an das Buddeln geht, wird die obere Erdschicht entfernt. Danach wird die Fläche ausgegraben – die Vertiefung sollte etwa 50 Zentimeter tief sein.
- Sand einfüllen: Nach einer Verschnaufpause wird die Mulde mit Sand wieder aufgefüllt. Wählen Sie dafür einen ungewaschenen, grobkörnigen und kalkfreien Sand. Ideal ist der Sand, wenn er eine unterschiedliche Körnung besitzt.
- Gestaltung: Formen Sie aus dem Sand einen Hügel – so wird gewährleistet, dass Regenwasser abfließen kann. Nur so kann das Sandarium schnell wieder abtrocknen. Nun klopfen Sie den Sand, den Sie aufgehäufelt haben, ein wenig mit einem Spaten oder einer Schaufel fest. Mit dem Festklopfen erreichen Sie, dass der Sand leicht verdichtet wird.
- Drauf und Drumherum: Damit sich das Sandarium zu einem richtigen Lebensraum entwickelt, benötigen die erdbewohnenden Insekten noch ein wenig Nistmaterial. Auf den Hügel – oder drumherum oder beides – legen Sie Totholz. Dieses wird von den Wildbienen abgenagt und dafür genutzt, die Brutgelegenheiten zu verschließen. Zusätzlich versehen Sie den Sandhügel noch mit stacheligem beziehungsweise dornigem Material, wie beispielsweise abgeschnittene Ranken von Brombeeren. So halten Sie auf einfache Weise Katzen davon ab, den Sandhügel als ihr ganz persönliches Klo zu nutzen.
- Nahrung: Je nachdem, wie Sie Ihren Garten gestaltet haben, geht es unter Umständen jetzt an die Bepflanzung. Sofern Sie Ihre blühende Oase mit insektenfreundlichen Pflanzen versehen haben, die zu den entsprechenden Jahreszeiten genügend Pollen und Nektar produzieren, endet an dieser Stelle die Arbeit für Sie. Falls nicht, geht es jetzt ab in die nächste Gärtnerei, um Futterpflanzen für die Wildbienen zu kaufen. Ideal sind Pflanzen, die gut mit Hitze und Trockenheit zurecht kommen. Hier stehen die mediterranen Kräuter, die Sie auch in der Küche verwenden können, ganz oben auf der Liste. Aber auch viele Stauden kommen infrage. Denken Sie daran, möglichst auf heimische Gewächse zu setzen!
- Bepflanzung: Weniger ist mehr! Die Insekten sollen das Sandarium als Rückzugsort zum Nisten nutzen und nicht, um sich die schönen Blumen anzuschauen. Bepflanzen Sie den Sandhügel also nur spärlich. Um den Hügel herum können Sie sich allerdings nach Herzenslust austoben.
- Pflege: Halten Sie das Sandarium stets frei von Beikräutern, damit den Insekten genug Fläche zum Nisten bleibt.
Wenn das Sandarium fertig ist, müssen Sie sich ein wenig in Geduld üben. Es werden nicht von heute auf morgen sämtliche Insekten in Ihren Sandhügel einziehen und ihren Nachwuchs aufziehen. Es dauert einige Zeit, bis die ersten Bewohner kommen und einziehen.
Bild: © Thomas Schmalzbauer | Dreamstime.com (#228570516)