Winterschutz, und die Kälte kann uns mal

Eigentlich sollte man annehmen, dass man für Pflanzen, die winterhart sind, auch keinen besonderen Winterschutz benötigt. Dass das allerdings ein Trugschluss sein kann, hat der eine oder andere mit Sicherheit schon mal bemerkt. Denn auch wenn Pflanzen als winterhart gelten, sind sie es nicht immer. Warum das so ist, welche Pflanzen betroffen sein können und was man dagegen tun kann, das wollen wir Ihnen in den nächsten Zeilen erklären.

Winterschutz
© Douglas Freer – Fotolia.com (#192688 – red berries of berberis with snow) Nicht jede Pflanze im Garten braucht einen Winterschutz, um die lichtarme Jahreszeit unbeschadet zu überstehen.

Nicht jede Pflanze braucht Winterschutz

Sagen wir es mal ganz pauschal: Winterharte Pflanzen sind in der Regel auch winterhart. Es kann sicherlich zwischendurch mal eine dabei sein, die, beispielsweise durch Krankheit oder andere Schädigung geschwächt, einen harten Winter nicht übersteht. Den meisten machen kalte Temperaturen aber nichts aus. Wo aber sollte man genauer hinsehen, bei welchen ist der Winterschutz vielleicht doch sinnvoll?

Blicken wir dabei zuerst einmal auf junge Bäume, die noch keinen Winter mitgemacht haben, die Kälte also noch nicht kennen. Es ist sicherlich nicht verkehrt, gerade diesen Bäumen einen entsprechenden Winterschutz zu verpassen. Bei Obstbäumen bedient man sich dabei dem sogenannten Weißanstrich, der dafür sorgt, dass das Sonnenlicht reflektiert wird und sich die Rinde nicht erwärmt, denn das kann zu Rissen führen. Bei Zierbäumen wählt man statt weißer Farbe lieber Jute oder Rohrmatten, mit denen man die Stämme umwickelt.

Sträucher hingegen brauchen normalerweise nicht geschützt zu werden, mit Ausnahme der immergrünen Sträucher, wie beispielsweise Kamelie, Schneeball oder auch Kirschlorbeer. Hier besteht das Problem der Frosttrocknis, wobei die Blätter braun werden. Verhindern kann man das durch ein Schattiernetz, das über den Strauch gelegt wird. Auch eine Mulchschicht, die dafür sorgt, dass der Boden nicht zu tief durchfrieren kann und die Wurzeln somit weiterhin Flüssigkeit aufnehmen können, ist sinnvoll.

Der Winterschutz von Rosen

Besonders problematisch bei Rosen ist die Veredelungsstelle, die sich bei Strauch-, Beet- und Edelrosen kurz über dem Boden befindet, an der sogenannten Triebbasis. Dort kann man dann den Winterschutz auch recht leicht anbringen, indem man einfach Erde oder Mulch anhäufelt und diese Stelle damit bedeckt. Anders sieht es bei Hochstämmchen aus. Die Veredelungsstelle ist hier knapp unter der Krone zu finden, ein Anhäufeln wird somit nicht möglich sein. Stattdessen sollte eine Haube aus Vlies die Krone schützen. Ideal ist es – und das können Sie gleich beim Pflanzen berücksichtigen – wenn die Rosen durch die Nähe zu Wänden, Mauern oder Hecken bereits sehr geschützt stehen.

Der Winterschutz von Stauden

Viele Stauden ziehen sich im Winter zurück. Über der Erde bleiben die vertrockneten Reste übrig, die Sie vor dem Winter nicht abschneiden sollten. Zum einen können sie ein besonderer Schmuck im herbstlich-winterlichen Garten sein, zum anderen wird die Pflanze dadurch zusätzlich geschützt. Wenn Sie dann vor allem die frostempfindlichen Stauden mit Reisig, Tannenzweigen oder Mulch abdecken, haben Sie alles richtig gemacht. Ist für Stauden, die sich nicht zurückziehen, ebenfalls ein guter Winterschutz – rundherum etwas anhäufeln, fertig!

Übrigens: Einen einfachen und sehr effektiven Schutz für Pflanzen in Ihrem Garten können Sie schaffen, indem Sie im Herbst das Laub nicht auf den Kompost, sondern auf die Beete geben. Wir wissen ja alle, dass eine Schneedecke die Pflanzen schützt. Da es in unseren Breitengraden oftmals zwar bitterkalt ist, aber kaum Schnee gibt, dient die Blätterschicht als zusätzlicher Winterschutz.

Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Zwiebelpflanzen. Tulpen, Narzissen, Krokusse & Co. brauchen keinen Winterschutz. Sie werden im Herbst in den Boden gesetzt und sind die ersten Frühlingsboten. Schon daran können Sie sehen: Zwiebelpflanzen, die im Frühling blühen, sind winterhart. Anders sieht es bei Pflanzen aus, die im Sommer oder Herbst blühen. Dazu gehören vor allem die Dahlien. Sie überstehen einen Winter im frostigen Boden nicht und müssen vor dem ersten Frost ausgegraben und kühl und trocken gelagert werden.

Bild: © Douglas Freer – Fotolia.com (#192688 – red berries of berberis with snow)