Auch wenn die neue Saison noch etwas auf sich warten lässt, ist im Monat Januar doch einiges im Garten zu tun. OK, sehr viel ist es nicht, aber dafür ist die Vorfreude umso größer, wenn wir endlich wieder nach draußen dürfen. Und einen Vorteil hat der Winter ja auch: Ungeliebte Tätigkeiten wie Unkrautjäten fallen schon mal weg.
Gartenmonat Januar – den Weihnachtsbaum sinnvoll nutzen
Sie haben vermutlich auch einen Weihnachtsbaum zuhause, der meist ab dem 6. Januar ausgedient hat und entsorgt wird. Statt ihn zur Sammelstelle zu bringen, können Sie ihn noch sinnvoll nutzen, und zwar für Frühlingsblüher. Gerade dann, wenn im Januar längere milde Perioden herrschen, kann es durchaus sein, dass Schneeglöckchen, Winterlinge oder Krokusse bereits Ihre Köpfe aus der Erde stecken. Doch der verheißungsvolle Frühling ist noch weit entfernt, denn Januar und Februar sind statistisch gesehen die kältesten Monate. Kommt nun eine Kälteperiode, dann überleben diese Pflanzen zwar meist, es schadet aber nicht, sie trotzdem zu schützen. Und das können Sie mit den Zweigen Ihres Weihnachtsbaumes tun. So hat dieser sogar noch einen Nutzen.
Garten To-do im Januar – die neue Saison planen
Gibt es draußen gerade nichts zu tun, dann verlagern Sie die Gartenarbeit doch nach drinnen. Nicht nur dann, wenn ein neuer Garten angelegt werden soll, benötigt man einen Plan. Auch wenn Sie gewisse Dinge verändern möchten oder Beete neu bepflanzen wollen, sollten Sie einen Gartenplan anlegen. Dies hat den weiteren Vorteil, dass Sie immer wissen, wo etwas gepflanzt ist und Sie somit anfallende Arbeiten schneller und effektiver erledigen können.
Gartenarbeiten im Januar – Holunder vermehren
Sie möchten Ihren Holunder vermehren oder verjüngen? Dann ist jetzt die beste Zeit, um Stecklinge zu schneiden. Mit einer scharfen Gartenschere schneiden Sie verholzte einjährige Stecklinge aus der Strauchmitte ab. Ideal ist es, wenn dort bereits ein Knospenpaar vorhanden ist. Befinden sich noch Blätter am Steckling, werden diese entfernt. Der Steckling sollte rund 10 bis 15 Zentimeter lang sein und kommt in humusreiche Erde. Der Standort sollte im Schatten liegen. Wenn der Busch im Frühling austreibt, ist er angewachsen und kann im Herbst an seinen endgültigen Platz gebracht werden. Genauso können Sie übrigens mit Duftjasmin verfahren.
Gartenmonat Januar – Frühbeete bauen
Möchten Sie früher als sonst mit der Aussaat von Gemüse anfangen, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um ein Frühbeet anzulegen. Dies können Sie direkt in die Erde einlassen, wobei das bei gefrorenem Boden etwas schwierig sein dürfte. Alternativ bietet der Handel Bausets an. Wichtig ist die Befüllung, die aus Erde, Kompost, Grünschnitt und Hornmehl, wenn möglich auch aus einer Lage Mist, bestehen sollte. Aufgrund der warmen Temperaturen, die sich im Frühbeet entwickeln, kann Gemüse um ein Vielfaches früher ausgesät werden.
Gartentipps im Januar – Wurzelausläufer kappen
Wenn Sie mal etwas genauer hinsehen, dann werden Sie feststellen, dass rund um so manches Gehölz Wurzelausläufer zu sehen sind, die aus der Erde herausragen. Das ist vor allem bei Sanddorn, Flieder oder der Weide der Fall. Diese Ausläufer sollten Sie jetzt mit einem Spaten kappen, denn so sorgen Sie dafür, dass sich die Gehölze nicht unkontrolliert vermehren können. Die abgetrennten Wurzelstücke werden dann aus derm Boden entfernt.
Erntezeit im Gartenmonat Januar
Wer es geschickt anstellt, der hat rechtzeitig vorgesorgt und kann nun im Gartenmonat Januar einiges an Gemüse ernten, was schmackhaft ist und uns gerade in der kalten Jahreszeit mit ausreichend Vitaminen versorgt. Ernten können Sie jetzt
- Chicorée
- Feldsalat
- Grünkohl
- Lauch
- Pastinaken
- Portulak
- Rosenkohl
- Schwarzwurzeln
- Wirsing
Weitere Gartenarbeiten im Januar für Zier- und Nutzgarten
Der Garten selbst bietet auch im Januar für den Gärtner einiges an Arbeit, wobei diese Arbeiten durchaus über die Wintermonate verteilt werden können. Was Sie im November oder Dezember womöglich noch nicht erledigt haben, können Sie dann für den Gartenmonat Januar aufheben.
- Wie Sie einen Verjüngungsschnitt an Gehölzen und den jährlichen Obstbaumschnitt durchführen können, haben wir Ihnen bereits im Artikel zum Monat Dezember erläutert.
- Bäume und Sträucher sollten im Winter von zu viel Schnee, besonders wenn dieser nass ist, befreit werden, damit Äste unter der Last nicht abbrechen. Kleine Bäume oder Büsche können Sie schütteln, ansonsten kann es auch ein Besen tun.
- Sofern Sie ein Gewächshaus besitzen und es im Januar kräftig schneit, sollten Sie den Schnee regelmäßig abräumen. Zum einen, weil sonst das Glas brechen könnte, zum anderen, weil so die Sonne bis zu den Pflanzen vordringen kann.
- Denken Sie an unsere heimischen Vögel, die jetzt im Winter auf Nahrungssuche gehen. Wenn Sie ihnen ein Vogelhäuschen mit Körnern oder auch Meisenknödel zur Verfügung stellen, haben die Piepmatze nicht nur etwas zum Essen, Sie können sie womöglich auch von drinnen aus beobachten. Reinigen Sie das Vogelhäuschen regelmäßig und füllen Sie es immer wieder nach.
- Auch Eichhörnchen freuen sich über Futtergaben. Legen Sie am besten ein paar Nüsse aus oder bauen Sie eine Futterstation für Eichhörnchen, damit die Nager sich bedienen können.
- Rhododendren, Buchsbäume, Eiben und Lorbeer sind vier beliebte immergrüne Pflanzen, die in unseren Gärten zu finden sind. Diese benötigen auch im Winter ausreichend Wasser, damit sie nicht vertrocknen. An frostfreien Tagen und wenn kein Niederschlag angekündigt ist, sollten Sie daher zur Gießkanne greifen.
- Haben Sie einen gepflegten Rasen im Garten, dann kann die Rasenpflege Sie auch im Winter beschäftigen. Nein, mähen müssen Sie noch nicht, das wäre übertrieben, aber Sie sollten an milden Tagen Laub und Äste, die sich auf dem Rasen angesammelt haben, zusammenrechen und entfernen.
- Wer Obst und Gemüse im Winter im Keller lagert, sollte es regelmäßig auf Fäulnis und Schimmel kontrollieren.
- Eine Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten ist bei Pflanzen, die Sie in der kalten Jahreszeit nach drinnen geholt haben, in regelmäßigen Abständen durchzuführen, um einen Befall oder einen Schaden rechtzeitig zu erkennen.
- Wenn gerade nichts zu tun ist und Sie nicht wissen, was Sie oder Ihre Kids gerade anstellen sollen, dann ist jetzt die beste Zeit, um für die kommende Saison etwas zu basteln. Wie wäre es mit einem Insektenhotel, mit einem Mosaik-Gartentisch, mit einem Vogelhäuschen oder mit Kräuterschildern, um immer zu wissen, wo was wächst.
- Feldsalat, Asia-Salate und auch der Winter-Portulak können im Januar getrost noch im Garten geerntet werden, denn den Salaten machen Temperaturen bis zu -20 Grad nichts aus. So können Sie sich im Winter über mit Vitaminen aus dem Garten versorgen.
- Haben Sie Erdbeerpflanzen im Garten, dann kontrollieren Sie diese regelmäßig. Der Grund: Frost kann den Wurzelballen nach oben aus der Erde drücken. Das würden die Pflanzen auf Dauer so nicht überleben. Deswegen drücken Sie den Ballen einfach wieder zurück in die Erde.
Gartenmonat Januar – diese Samen dürfen Sie direkt ins Beet säen
Bei der Aussaat beschränkt sich das meiste, das wir jetzt schon in die Erde bringen können, auf die Vorkultur im Haus. Bei den Kräutern sind dies Basilikum, Dill, Kresse, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Schnittlauch, und Thymian, wobei Sie diese Kräuter das ganze Jahr über drinnen aussäen können.
Aber auch beim Gemüse können die Samen schon jetzt in die Erde geben. So etwa bei Artischocken, Auberginen, Brokkoli, Chili, Kohlrabi, Paprika, Peperoni, Physalis und Tomaten. Säen Sie die Samen in Anzuchterde aus, stellen Sie die Töpfe an einem warmen und hellen Ort auf und halten Sie die Erde schön feucht. Denken Sie daran, dass die Pflanzen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai nach draußen dürfen und bis dahin eine stattliche Größe erreichen können, Sie sollten also ausreichend Platz drinnen haben. Sofern dies möglich ist, werden Sie um ein Vielfaches früher die ersten Früchte ernten können. Bei Blumen ist jetzt dagegen noch keine Zeit, Samen auszusäen.
Man glaubt es eigentlich kaum, aber selbst draußen im Beet können Sie an frostfreien Tagen bereits Samen ausbringen. Viel ist es nicht, aber immerhin ein bisschen was:
Kräuter
Blumen
- Astern
- Christrosen
- Iris
- Lilien
- Mohn
Gartentipps im Januar – das blüht in diesem Monat
Während man im Dezember den Garten noch hübsch weihnachtlich schmücken und mit Lichterketten versehen kann, wird diese Deko im Januar meist abgebaut und der Garten ist wieder trist und kahl. Oder blüht da am Ende schon etwas? Natürlich tut es das, denn es gibt keinen Monat im Jahr, an dem nicht irgendwelche vorwitzigen Blüten hervorschauen. Darauf können Sie sich im Gartenmonat Januar freuen:
- Christrosen
- Hornveilchen, Winterveilchen
- Kamelien
- Lenzrosen
- Schneeheide/Winterheide
- Vorfrühlings-Alpenveilchen
- Winterjasmin
- Winterling
- Winterschneeball
- Zaubernuss
Bilder: © cane