Gewöhnliche Pfingstrose – die Königin im Bauerngarten

Weiß blühende Pfingstrose

In unzähligen Gärten ist diese Staude nicht wegzudenken. Die Rede ist von der Gewöhnlichen Pfingstrose, die auch unter dem Namen Bauerngarten-Pfingstrose oder Päonie bekannt ist. Die wunderschönen Blüten dieser mehrjährigen Staude sind einer der Gründe, dass die Pfingstrose zu den beliebtesten Zierpflanzen in den Gärten Mitteleuropas. Diese Schönheit kann allerdings mehr, als nur mit ihren üppigen, duftenden Blüten zu punkten. So ist sie nicht nur ein echter Blickfang und sorgt für ein gewisses nostalgisches Flair in den Gärten, sondern auch eine Staude, die es dem Hobbygärtner leicht macht, sie einfach zu mögen. Pfingstrosen sind äußerst pflegeleicht. Aber nicht nur das: Die Staude ist zudem winterhart und langlebig. Weckt die Pflanze langsam Ihr Interesse? In diesem Beitrag erfahren Sie eine Menge über Pflanzung, Pflege, Standortwahl und Blütezeit der Gewöhnlichen Pfingstrose – inklusive praktischer Tipps für gesunde und üppig blühende Pflanzen.

Wissenswertes über die Pfingstrose

Die Gewöhnliche Pfingstrose, deren botanischer Name Paeonia officinalis lautet, blickt auf eine lange Kulturgeschichte zurück. Ursprünglich stammt die Staude aus Europa – genauer aus Süd- und Mitteleuropa. Bevorzugt wächst sie in ihrer Heimat auf kalkhaltigen Böden, die sich in lichten Wäldern befinden und auf Wiesen.

Wussten Sie, dass die Paeonia officinalis bereits in Mittelalter in Klostergärten kultiviert wurde? Natürlich war ihre atemberaubende Schönheit ein Grund dafür. Aber nicht nur Äußerlichkeiten haben für die Kultivierung gesorgt, sondern auch die inneren Werte: Denn einst hatte die Pfingstrose eine geschätzte Heilwirkung. Der Artname „officinalis“ ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie in vergangenen Zeiten in Apotheken Verwendung fand.

Auch in den traditionellen Bauerngärten ist die Päonie seit Jahrhunderten ein treuer Begleiter. Ihre tiefrosa bis weinroten üppigen Blüten sind ein Symbol für Frühling und Fruchtbarkeit – und sie ist bis in die Gegenwart eine der beliebtesten mehrjährigen Blühpflanzen in unseren Gärten.

Blütezeit und Farben – ein Fest für die Sinne

Die Blütezeit der Pfingstrosen beginnt zumeist Mitte des Wonnemonats und dauert bis in den Juni hinein. Abhängig von Witterung und Standort kann die Blüte früher aber auch später einsetzen. Besonders auffällig sind die wunderschönen, gefüllten Blüten in kräftigem Pink, Rot oder Rosa – oft mit zartem Duft versehen.

Üben Sie sich ein wenig in Geduld, sofern Sie die Staude frisch gepflanzt haben. Auch wenn die Pfingstrosen pflegeleicht sind, brauchen sie ein wenig Zeit. Meist blüht die Paeonia officinalis erst im zweiten oder dritten Standjahr richtig üppig.

blühende Pfingstrose
© cane Die langlebigen und pflegeleichten Pfingstrosen bevorzugen ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen.

Standortwahl: Wo gedeiht die Pfingstrose am besten?

Pflegeleicht bedeutet nicht, dass die Pfingstrose vollkommen vernachlässigt und sich selbst überlassen sein möchte. Der richtige Standort, die optimale Menge an Wasser und Dünger benötigt die Staude um Wachsen und Gedeihen zu können. Wir haben Tipps zur richtigen Standortwahl für Sie:

  • Licht: Die langlebige Paeonia officinalis bevorzugt ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen in Ihrem Garten.
  • Boden: Der Untergrund sollte locker, humos, tiefgründig und außerdem kalkhaltig sein. Neben diesen Grundbedingungen möchte die Pfingstrose einen frischen bis mäßig trockenen Boden vorfinden, der allerdings nicht zur Staunässe neigen sollte.
  • Windschutz: Bedenken Sie bei der Standortwahl, welche Winde an welchen Stellen in Ihrem Garten vorherrschen. Die schweren Blütenköpfe sind empfindlich und Wind sorgt dafür, dass die Stiele knicken. Neben einem windgeschützten Plätzchen ist auch eine Stütze für die schweren Blütenköpfe ratsam.

Beachten Sie, dass ein Standortwechsel den Pfingstrosen meist nicht gut bekommt. Wählen Sie den Platz daher sorgfältig aus – Paeonia officinalis kann bei guter Pflege übrigens jahrzehntelang am selben Ort bleiben und ihre tollen Blüten zur Schau stellen.

Pfingstrose pflanzen – der richtige Zeitpunkt und die besten Tipps

Die beste Zeit, um die winterharten Pfingstrosen zu pflanzen, ist der Herbst – idealerweise im September oder Oktober. So bleibt der Pflanze ausreichend Zeit, um gut anzuwachsen zu können, bevor die Tage deutlich kürzer werden und der Winter kommt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung:

  1. Pflanzloch vorbereiten: Heben Sie das Loch etwa 40 x 40 cm groß und ausreichend tief für die Wurzeln aus.
  2. Boden lockern: Ein gut vorbereiteter Boden sorgt für das notwendige Wohlbefinden: Lockern Sie den Untergrund mit Kompost und mischen etwas Sand unter. Sollte es notwendig sein, können Sie noch etwas Kalk beigeben.
  3. Wurzel einsetzen: Die Knospen (die sogenannten „Augen“) dürfen maximal 3 bis 5 Zentimeter mit Erde bedeckt sein.
  4. Anschlämmen: Nach dem Einpflanzen greifen Sie zur Gießkanne oder dem Gartenschlauch. Jetzt können Sie die frisch gepflanzte Pfingstrose angießen. Drücken Sie anschließend die Erde leicht an.

Beachten Sie unbedingt beim Pflanzen, dass sich zu tief gepflanzte Päonien oft jahrelang verweigern und keine Anstalten machen, blühen zu wollen! Halten Sie aus diesem Grund die Pflanztiefe unbedingt ein.

Pflege der Pfingstrose: wenig Aufwand, große Wirkung

Sollen sie eine pflegeleichte Gartenpflanze suchen, sind Sie mit der Gewöhnlichen Pfingstrose bestens beraten. Einmal etabliert, benötigt sie nur wenig Ihrer Aufmerksamkeit – der Lohn Ihrer Pflege sind jährlich wiederkehrende Blüten.

5 einfache Tipps zur Pflege der Gewöhnlichen Pfingstrose:

  • Gießen: Gegossen werden die Pfingstrosen lediglich bei anhaltender Trockenheit. Achten Sie darauf, dass Sie beim Gießen Staunässe vermeiden. Sollte der dazu neigen, ist es ratsam, im Vorfeld eine Bodenverbesserung vorzunehmen.
  • Düngen: Im Frühjahr können Sie gerne einen organischen Dünger, wie beispielsweise Hornspäne oder Kompost, verabreichen.
  • Stützen: Die Blüten der Paeonia officinalis können wirklich sehr groß werden und verfügen dadurch über ein ordentliches Gewicht. Aus dem Grund sollten Sie nicht nur an windigen Standorten Pflanzenstützen verwenden.
  • Mulchen: Im Frühjahr und Herbst können Sie mulchen. Dazu eignet sich neben dem Herbstlaub auch Rasenschnitt – beides schützt und düngt.
  • Unkrautfrei halten: Die flachen Wurzeln der langlebigen Bauerngarten-Pfingstrose mögen keine Konkurrenz. Aus diesem Grund sollten Sie regelmäßig die Beikräuter entfernen.

Pfingstrose schneiden – aber richtig!

Sicherlich fragen Sie sich gerade: Muss man die Pfingstrose schneiden? Die Antwort lautet ganz schlicht und kurz: Ja! Der Schnitt erfolgt allerdings zum richtigen Zeitpunkt und nur bedingt. Wir haben Tipps für das Schneiden der Paeonia officinalis.

  • Nach der Blüte: Schneiden Sie mit einer scharfen und sauberen Gartenschere die verblühten Blütenköpfe ab. So verhindern Sie die Samenbildung, wodurch die pflegeleichte Zierpflanze Energie spart.
  • Im Herbst: In dieser Jahreszeit schneiden Sie das gesamte Laub der Päonien bodennah ab, sobald es vergilbt ist. Mit dieser einfach zu handhabenden Maßnahme, die nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, beugen Sie Pilzkrankheiten vor.

Das anfallende Laub entsorgen Sie über den Restmüll, sofern die Pflanze krank war oder die Blätter Flecken aufweisen. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie das Laub ganz normal zum Kompost geben.

austreibende Pfingstrose
© Dadalia | Dreamstime.com (#215031077) Im Herbst zieht sich die Pfingstrose zurück und treibt im Frühjahr wieder aus.

Pfingstrose überwintern – ganz ohne Aufwand

Die Bauerngarten-Pfingstrose ist winterhart und braucht aus dem Grund keinen besonderen Winterschutz. Nach dem Rückschnitt im Herbst zieht sie sich vollständig in ihre Wurzel zurück – wundern Sie sich also nicht über die leere Stelle im Beet. Wenn Sie möchten, können Sie die Pflanzstelle mit etwas Laub abdecken, insbesondere in rauen Lagen – notwendig ist es aber nicht.

Pfingstrosen im Garten kombinieren

Die Päonien setzen solitär gepflanzt eindrucksvolle Akzente, wirken aber auch in Kombination mit anderen klassischen Gartenstauden. Pfingstrosen passen beispielsweise gut zum Kaukasus Storchschnabel (Geranium renardii) oder Blutroten Storchschnabel (Geranium sanguineum), zum Echten Salomonssiegel (Polygonatum odoratum, zu Lupinen (Lupinus), zum Silber-Raugras (Achnatherum calamagrostis) oder auch zu der Deutschen Schwertlilie (Iris × germanica).

Häufige Fragen zur Gewöhnlichen Pfingstrose

Vielleicht haben Sie die eine der folgenden Fragen zur Pfingstrose?

Wann blüht die Gewöhnliche Pfingstrose? Die Blütezeit beginnt in der Regel im Wonnemonat und reicht bis Juni hinein. Der genaue Zeitraum hängt allerdings vom Klima und dem jeweiligen Standort ab.
Warum blüht meine Pfingstrose nicht? Verschiedene Ursachen können dafür der Grund sein – beispielsweise eine zu tiefe Pflanzung, ein zu schattig gewählter Standort, die Staude ist noch sehr jung oder es besteht ein Nährstoffmangel.
Kann man Pfingstrosen teilen? Ja, aber nur im Herbst und das auch nur bei älteren, etablierten Pflanzen. Die Teilung ist aber nicht zwingend notwendig – die langlebigen Pfingstrosen können jahrzehntelang ohne Teilung gedeihen.

Die Pfingstrose – ein Muss für jeden Gartenfreund

Ob als nostalgischer Blickfang im Bauerngarten, als elegante Solitärstaude oder als duftender Blütenlieferant – die Gewöhnliche Pfingstrose ist eine wahre Gartenkönigin. Mit der richtigen Pflanzung, einem geeigneten Standort und ein wenig Pflege können Sie sich Jahr für Jahr an ihrer prachtvollen Blüte erfreuen.

Bilder: großes bild ganz oben: © Luschikovvv | Dreamstime.com (#5329177344);
kleines Bild oben: © cane;
kleines Bild unten: © Dadalia | Dreamstime.com (#215031077)