Moos im Garten – für Gärtner ein Graus

Moos auf einem Baum

Ohne Moos nix los! Nun gut, so mancher Gärtner bekommt graue Haare, wenn er an den Moosbefall in seinem Garten denkt. Wegen ihm bräuchte es sicherlich keine Moose. Dabei haben Moose eine wichtige Bedeutung im Ökosystem. Bevor wir uns also um das Moosentfernen kümmern, betrachten wir uns die Moose mal näher und schauen, warum diese wichtig sind.

Moos auf einemn Apfelbaum
© cane Moos und Flechten.

Moose sind Erbauer. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir wissen vermutlich alle, dass Moose alles Mögliche überwuchern können. Dadurch wird aber auch neuer Lebensraum geschaffen, auf dem neue Pflanzen wachsen können und zudem einen Lebensraum für Kleinstlebewesen bilden. Erbauer sind sie aber vor allem von Hochmooren. Die sogenannten Torfmoore sind dafür zuständig. Hochmoore gäbe es ohne die Torfmoore gar nicht.

Auch bekannt dürfte sein, dass Moose Wasser speichern – nach einem ergiebigen Regen sind Moose oft wie ein nasser Schwamm. Kein Wunder, dass sie vor allem im Schatten wachsen, eben dort, wo es besonders geschützt ist, aber auch dort, wo sich Staunässe bilden kann. Zum Leidwesen von Hobbygärtnern, denn Moose sind im Rasen und in Beeten nicht gerne gesehen und können die anderen Pflanzen verdrängen und nachhaltig schädigen. An anderen Stellen sind sie aber durchaus wichtig für den globalen Wasserhaushalt.

Nicht zuletzt sorgen Moose dafür, dass CO2 gebunden wird. Durch ihr Vorkommen in Hochmooren und den dadurch bildenden Torf kann die CO2-Konzentration gesenkt werden.

Moose – eine der ältesten Pflanzen der Erde

Wenn der Mensch auf Moose trifft – und dies nicht unbedingt im eigenen Garten stattfindet – geht er meist achtlos daran vorbei. Dabei sind Moose faszinierende Pflanzen, die es weitaus länger auf unserem Planeten gibt, als den Menschen. Auch können Moospflanzen mehrere tausend Jahre alt werden. Weltweit gibt es rund 16.000 unterschiedliche Arten, ca. 1.100 davon sind in Europa zu finden.

Moos auf einem Dach
© cane Moos wächst an den verschiedensten Stellen, auch schon mal auf einem Gartenhausdach.

Moos ist eine blütenlose Sporenpflanze, die sich durch den sogenannten Generationswechsel fortpflanzt. Die Vermehrung und der Lebenszyklus bestehen somit immer aus zwei aufeinander folgenden Generationen. Wurzeln sucht man beim Moos vergeblich, stattdessen sind Rhizoide, auch Zellfäden genannt, zu finden, die allerdings nur die Aufgabe des Halts auf Untergründen haben. Wasser aus dem Boden kann das Moos damit also nicht aufnehmen.

Moosarten werden ihrer Wuchsform nach eingeteilt und sind somit in drei unterschiedlichen Kategorien zu finden. So gibt es die Hornmoose, die Lebermoose und die Laubmoose. Letztere werden weiter unterteilt, in die Klaffmoose, die Torfmoose, die Echten Laubmoose, die Vierzahnmoose, die Frauenhaarmoose und die Koboldmoose.

Auch wenn in Deutschland mehrere hundert Moosarten vorkommen, kann man die häufigsten Arten doch auf ein paar reduzieren:

  • Silbermoos
  • Brunnenlebermoos
  • Goldenes Frauenhaarmoos
  • Hübsches Goldhaarmoos
  • Gewöhnliches Quellmoos
  • Polster-Kissenmoos
  • Echtes Weißmoos
  • Sparriges Kranzmoos
  • Schönes Widertonmoos
  • Gemeines Kurzbüchsenmoos

Moos im Garten – so werden Sie Moos wieder los

Wie oben schon erwähnt kommt Moos im Garten dort vor, wo wenig Sonne hinkommt. In Beeten ebenso, wie auf dem Rasen. Das Moosentfernen ist denkbar einfach. Da Moose ja keine Wurzeln bilden, können sie in der Regel einfach mit der Hand oder einer kleinen Schaufel entfernt, hartnäckigere Moose auch ausgestochen werden. Das Entfernen alleine nützt allerdings nicht viel, denn wenn Sie nichts weiter veranlassen, werden schon bald wieder Moose wachsen. Was also tun?

Moos auf Apfelbaum
© cane Moos und Flechten auf einem Ast eines Apfelbaums.

Sorgt ein großer Baum für zu viel Schatten, Baum fällen. Ist es die Hecke, die den Rasen mit Schatten versorgt, Hecke entfernen. Oder stehen die Pflanzen zu nah beieinander, dann raus damit! Nein, keine Panik, das war nur die radikalste der Möglichkeiten und ein kleiner Scherz unsererseits. Sorgen Sie auf jeden Fall immer für ausreichend Licht. Das heißt: Stehen Pflanzen zu nah zusammen, dann dünnen Sie diese aus. Größere Pflanzen können schnell viel Schatten bilden, darunter fühlt sich das Moos ebenfalls wohl. Hier helfen Bodendecker weiter, die Moose verdrängen.

Im Rasen sieht das anders aus. Wenn das Haus, der Baum oder die Hecke zu viel Schatten geben, dann muss man zu anderen Mitteln greifen. Sorgen Sie immer dafür, dass der Boden gut durchlüftet wird und viel Licht an das Gras kommt. Mähen Sie regelmäßig und denken Sie auch ans Vertikutieren. Dadurch werden Unkräuter und auch Moose aus dem Gras gerissen und der Boden wird aufgelockert. Zusätzlich können Sie mit Kalk Moose in Schach halten bzw. entfernen, denn kalkhaltige Böden mögen Moose nicht. Achten Sie darauf, dass der Rasen nicht ausreichend Nährstoffe wie Stickstoff bekommt. Sofern sich kahle Stellen im Rasen befinden, sollten diese durch Nachsäen schnell geschlossen werden. Wenn Sie jetzt noch darauf achten, dass Sie Staunässe vermeiden, sollten Sie mit Moos nix mehr am Hut haben.

Bilder: © cane