Wildverbiss an Obstbäumen

Natur und Tiere gehören zusammen – das ist klar, schließlich haben alle eine Daseinsberechtigung. Schwierig wird es allerdings, wenn Tiere in einem Garten irreparable Schäden anrichten. Und nein, wir sprechen hier nun nicht von Schädlingen in Insektenform, sondern von großen Tieren. Tiere, die sich der Rinde von Bäumen widmen, weil sie die besonders mögen. Vor allem von Obstbäumen. Unser Thema deshalb: der Wildverbiss an Obstbäumen und wie man ihn verhindern kann.

Warum findet Wildverbiss an Obstbäumen statt?

Die Frage kann ganz einfach beantwortet werden: Weils den Tieren schmeckt! Besonders gerne wird die Rinde junger Bäume angeknabbert, nicht selten sogar rundherum abgeknabbert. Und das schädigt gerade junge Bäume so sehr, dass diese absterben. Die Rinde dieser Bäume ist besonders saftig, zart und schmeckt ganz hervorragend. Zudem sind dort noch keine Borkenschuppen zu finden. Und wenn so etwas Schmackhaftes im Garten steht und dann auch noch in Reichweite der Rindenknabberer, dann lassen die sich nicht zweimal bitten.

Besonders im Winter machen sich Tiere wie Wildkaninchen, aber auch Wildschweine, Rehe und Hirsche über die Rinde der Obstbäume her. Der Wildverbiss an Obstbäumen mag in einer Großstadt kein großes Problem sein. Doch schon etwas außerhalb und erst recht in ländlichen Gebieten sind diese Schäden immer öfter zu beobachten. Wenn Sie also in Ihrem Garten knurpsende Geräusche hören, sollten sie mal nachsehen. Denn die Rinde ist für Bäume ein lebenswichtiger Schutz.

Was Sie gegen Wildverbiss an Obstbäumen tun können

Die Möglichkeiten für einen Schutz gegen Wildverbiss im Garten sind vielfältig. Schon ein Zaun oder eine Mauer schützen vor dem Eindringen der Schädlinge. Doch nicht immer, denn gerade wenn es sich um einen Maschendrahtzaun handelt, stellt dieser vor allem für kleine Tiere wie Wildkaninchen meist kein Hindernis dar. Und überhaupt müssen Zaun oder Mauer erst einmal genehmigt werden. Hinzu kommt, dass man sich nicht wie in einem Hochsicherheitsgefängnis fühlen möchte. Also sollten Sie sich die weiteren Möglichkeiten anschauen.

Da wären zum Beispiel organische Dünger wie Knochenmehl, Blutmehl oder Hornspäne, die Sie rund um den Obstbaum streuen können. Diese Mittel senden einen für die Tiere unangenehmen Geruch aus. Wenn sie diesen wahrnehmen, kommen sie erst gar nicht näher ran, weil sie dort Gefahr wittern. Dieselbe Wirkung erzielen Sie mit einer Mischung aus Tierblut, Kalkmilch und Lehm, das sie zu gleichen Teilen mischen und die Rinde damit bestreichen.

Sofern Sie gerade dabei sind, Obstbäume zu pflanzen, können Sie dem Baum eine sogenannte Drahthose verpassen. Diese wird beim Einpflanzen des Baumes am besten am Pflanzpfahl befestigt und bietet effektiven Schutz. Wenn der Baum schon eine Weile steht und Sie nachrüsten wollen, nehmen Sie ein paar Pfähle, die sie rund um den Baum in die Erde treiben und diesen mit Draht oder Maschendraht einzäunen.

Da Wildtiere Angst vor Lichtreflexen und unbekannten Geräuschen haben, können Sie auch Aluminiumstreifen in die Obstbäume hängen, die durch den Wind entsprechende Geräusche und Lichtreflexe abgeben. Auch andere Metallgegenstände, wie etwa Eimerdeckel oder Windspiele können Sie in den Baum hängen – ob das allerdings der Optik so zuträglich ist, sei mal dahingestellt.

Ebenfalls sehr wirksam ist ein elektronischer Verbissschutz. Dabei handelt es sich um einen Bewegungsmelder, der anspringt, wenn sich dem Baum etwas nähert. Dabei wird dann ein hochfrequenter Ultraschallton ausgesendet, der die Tiere flüchten lässt, für den Menschen aber nicht hörbar ist.

Sie sehen, es ist gar nicht so schwer, Wildverbiss an Obstbäumen zuvorzukommen.