Ein sortenreiches Nachtschattengewächs: Tomatenpflanzen

bunte Tomaten - Tomatenpflanzen

Tomatenpflanzen sind nicht nur im Freiland in vielen Gärten als Nutzpflanze zu finden, sondern auch zum Naschen auf dem Balkon oder der Terrasse. Tomaten (Solanum lycopersicum) gehören zu den Nachtschattengewächsen. Wussten Sie, dass die unreife Frucht der Tomatenpflanzen ein Alkaloid namens Tomatidin enthält? Dieses Alkaloid gleicht übrigens dem Solanin der Kartoffel, die ebenfalls ein Vertreter der Nachtschattengewächse ist. Im Gegensatz zu der reifen Tomate enthält die noch grüne und unreife Frucht eben dieses Tomatidin. Vielfach wird auch bei den reifen Tomatenfrüchten angeraten, den Stielansatz sowie grüne Teile vor dem Verzehr zu entfernen.

Auch wenn die krautigen Tomatenpflanzen in der Regel einjährig angebaut werden, sind es dennoch keine einjährigen Pflanzen, wie viele vermutlich annehmen. Bei den Tomatenpflanzen handelt es sich um zweijährige Pflanze. Manche Tomatensorten sind sogar ausdauernder. Zu Beginn der Wachstumsphase zeigen die Tomatenpflanzen einen aufrechten Wuchs. Da aber einzelne Äste der Pflanzen sogar eine Länge von gut vier Metern erreichen können, wachsen diese später aufgrund des enormen Gewichts niederlegend. Aber nicht alle Tomatenpflanzen können solche Ausmaße annehmen – die unterschiedlichen Wachstumsgrößen sind von den jeweiligen Tomatensorten abhängig.

Tomatenpflanze
© slinscot | istockphoto.com (#16936229 – Gärtnern wie zu Hause fühlen) Die Tomatenpflanzen fühlen sich nicht nur im Freiland wohl, sondern auch in ausreichend großen Kübeln, die Sie auf Ihren Freisitz stellen können.

Hätten Sie gedacht, dass es sich bei den Früchten der Tomatenpflanzen, wenn man es genau nimmt, eigentlich um Beeren handelt? Diese können, je nach Sorte, stark variieren. So gibt es beispielsweise große und kleine Tomaten, runde oder birnenförmige, einfarbige oder auch gestreifte. Die Vielfalt ist dermaßen groß, dass beim Anbau und Anblick der Tomatenpflanzen keine Langeweile aufkommt. Schließlich isst das Auge bekanntlich ja mit.

Wer selbst Tomatenpflanzen im Garten oder auf dem Balkon angepflanzt hat kann sehen, dass die Früchte nicht alle gleichzeitig zur Reife gelangen. Neben ausgereiften Tomaten befinden sich zugleich unreife Früchte und weitere Blüten an der Pflanze. Im Inneren der Tomate sitzen die Samen – aus denen Sie übrigens selbst Ihre Tomatenpflanzen ziehen können. Diese Tomatensamen sind von einer glibberigen Schicht umgeben. Je nach Tomatensorte ist mal mehr oder weniger dieser gallertartigen Schicht vorhanden.

Sie kennen sicherlich diesen typischen und strengen Geruch der Pflanzen, wenn Sie beispielsweise Ihre Tomatenpflanzen ausgeizen. Dieser Duft wird von den Drüsenhaaren der Pflanze abgesondert. Diese Behaarung besteht aus Trichomen, wobei längere Trichome oftmals drüsige Spitzen haben, die eben diesen bekannten Geruch verströmen.

Die Heimat der Tomatenpflanzen

Auch wenn die Tomate aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken ist, finden sich ihre Ursprünge dennoch nicht auf unserem Kontinent. Vielmehr waren die Tomatenpflanzen in Mittel- und Südamerika beheimatet – erst Ende des 15. Jahrhunderts gelangten die ersten Tomaten nach Europa. Der Goldapfel wurde in Europa, insbesondere während des 17. und 18. Jahrhunderts, vielmehr als eine Zierpflanze angesehen. Die Maya und Azteken sowie andere Völker hingegen kultivierten die Tomate als Nutzpflanze. In Deutschland wurden die Tomatenpflanzen erst um 1900 als Nutzpflanze bekannt und auch in unseren Breiten angebaut.

Nicht nur geografisch, sondern auch bis zum dem heutigen Namen der Tomate war es ein langer Weg. Die Azteken nannten das Nachtschattengewächs Xitomatl, später schlicht nur tomatl. Viele Bezeichnungen hatte die Tomate hingegen in Europa, da die wissenschaftliche Benennung von Lebewesen im 16. Jahrhundert noch nicht systematisiert wurde.

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