In vielen Gärten begrenzen Hecken den Bereich zum Nachbargrundstück. Eine sinnvolle, hübsche und blickdichte Möglichkeit – und natürlich noch dazu! Eine solche Hecke braucht aber auch Pflege. Hat sie die gewünschte Höhe mal erreicht, dann muss sie regelmäßig gestutzt werden. Hecken schneiden steht somit jährlich auf der To-Do-Liste eines jeden Hobbygärtners. Und natürlich ist auch hier so einiges zu beachten, denn Hecken schneiden will gelernt sein!

Philosophie Hecken schneiden
Einfach mal drauf loslegen und die Hecke so schneiden, wie man gerade lustig ist, das ist nämlich nicht zu empfehlen. Natürlich können Sie ihr die Form, die Größe und die Breite geben, wie Sie das möchten, allerdings ist zum Beispiel beim Abstand zum Nachbargrundstück einiges zu beachten. Hier hat jedes Bundesland unterschiedliche Vorgaben, das heißt, Sie sollten sich im Vorfeld darüber informieren.
Ganz besonders wichtig ist auch der Zeitpunkt, wann geschnitten werden darf. Ja, Sie haben richtig gelesen, „darf“. Das ist nämlich nicht zu jeder Jahreszeit erlaubt und wird durch den Paragraphen 39 des Bundesnaturschutzgesetzes geregelt. Darin steht, dass Hecken zwischen dem 1. März und dem 30. September nicht geschnitten werden dürfen. Wer dagegen verstößt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro bestraft werden.
Warum aber ist das so? Nun, hier spielt der Vogelschutz eine entscheidende Rolle. Durch das Verbot will man vor allem die Brut-, Lebens- und Niststätten von Tieren schützen.
Was heißt eigentlich Hecken schneiden?
Kommen wir auch schon zur nächsten Frage: Was genau bedeutet der Begriff „Hecken schneiden“? Hier geht es vor allem darum, Hecken, Büsche und Schilfe (auch die gehören dazu) radikal zu stutzen, also stark zurückzuschneiden. In der Regel wird dies mit einer Heckenschere getan. Viele Gärtner wollen, dass die Hecke kompakt wächst und setzen diese somit auf Stock. Das heißt, dass die Pflanze bis auf den dicksten Stamm (wird Stock genannt) zurückgeschnitten wird. Daraus treibt die Pflanze dann wieder aus. Auch ein solcher Schnitt ist natürlich nur zwischen Oktober und Februar gestattet.
Einen Formschnitt, einen Pflegeschnitt oder die Entfernung der Jahrestriebe sind dagegen auch zwischen März und September erlaubt. Idealerweise suchen Sie die Hecke nach brütenden Tieren und Vogelnestern ab. Sofern Sie welche entdecken, bitte auf den Schnitt verzichten, um die Tiere nicht zu stören.
Um Ihre Hecke nicht zu schädigen, sollte ein Schnitt aber nicht bei Temperaturen unter fünf Grad stattfinden, da bei diesen Graden meist kein sauberer Schnitt erfolgen kann und die Äste und Zweige gequetscht werden können.
Anmerkung zum Schluss
Da bei diesem Thema die Meinungen gerne mal auseinandergehen, hier unsere Anmerkung: Auf das Argument, „in meinem Garten schneide ich Hecken, wann ich will“ ist zu sagen: Wo kein Richter, da kein Henker. Sicherlich wird es in einigen Bereichen eben so gehandhabt und wenn nicht gerade der böse Nachbar eine Anzeige macht, hat man auch nichts zu befürchten. Dennoch sollte jeder einen kleinen Moment nachdenken und sich fragen, ob die Tierwelt nicht schützenswert ist und man das Heckenschneiden nicht auch im Herbst erledigen kann.
Bild: © Leonardo Franko – Fotolia.com (#54182501 – Hecke schneiden)
Stand: Juni 2014
4 thoughts on “Vorsicht beim Hecken schneiden: Zeiten beachten!”
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Vielen Dank für Ihren Bericht zum Thema „Hecke schneiden“.
Wir dachten, uns ist ein böser Fehler unterlaufen, indem wir unsere sehr hoch gewachsene Fichtenhecke radikal gestutzt haben. Was heraus kam, ist eine schrecklich aussehende Anreihung von kakeligen Stämmen, über die sich die ganze Nachbarschaft amüsiert. Z.T. sieht man nur noch die braunen Stämme , weil unter dem weg geschnittenen Grün durch mangelnden Lichteinfall das gesamte Blattwerk braun geworden war. Natürlich hätten wir sie regelmäßig schneiden müssen, nur wenn man einen extrem Zeitaufwändigen Job hat, verschiebt man diese Tätigkeiten auf später, bis die Hecke in den Himmel wächst.
Nun wollen wir natürlich ziemlich schnell dieses grausame Bild verändern. Dazu kommt, dass es bei uns extrem wenig regnet. Sollten wir die noch verbliebenen Reste düngen oder zusätzlich gießen? Über einen kompetenten Tipp wären wir Ihen sehr dankbar.
Herzl. Grüsse,
H. Bäurich
Den Spagat zwischen Job und Gartenarbeit kann ich gut verstehen. Oftmals verpasst man den richtigen Zeitpunkt. Was Ihre Fichtenhecke anbelangt, möchte ich keine falschen Hoffnungen wecken… Soweit ich weiß, sind Fichten in Sachen Radikalschnitt sehr undankbar. In den wenigsten Fällen berappeln sich die Nadelgehölze wieder. Daher beschränkt man sich bei den Fichten eher auf einen regelmäßigen Formschnitt.
Bevor Sie nun die restlichen Fichten voreilig entfernen, würde ich zuvor zu einer Baumschule fahren. Vielleicht haben die Mitarbeiter eine Idee, ob die Bäume doch noch gerettet werden können. Ich würde mich darüber freuen, wenn Sie berichten, ob die Hecke vielleicht doch noch eine Chance hat.
Danke für den interessanten Beitrag mit vielen hilfreichen Infos.
Ich habe hier vielleicht noch einen ergänzenden Beitrag zum Thema Heckenschere und hoffe das dieser Artikel Deinen Lesern noch ergänzende Infos zu diesen Thema bietet.
Vielen Dank nochmals für den Beitrag und eine schöne Woche…
Lieben Gruß
Lilly
Hallo,
einen optimalen Heckenschnitt erreicht man nur mit einer optimalen Heckenschere. Beim Kauf ist unter anderem auf die Geräuscheemmission, das Gewicht, der Antriebsart und auf die Messerlänge- bzw. abstand zu achten.
Viele Grüße