Viel Gutes mit einer Vogelschutzhecke tun

Roter Feuerdorn in Vogelschutzhecke

Eine Abgrenzung des Gartens zu Nachbargrundstücken oder der Straße kann auf vielfache Weise erfolgen. Oftmals sind die Möglichkeiten allerdings nicht besonders hübsch und schon gar nicht praktisch oder gar gut für die Umwelt. Nehmen wir doch mal einen blickdichten Zaun oder eine Mauer. Ja, diese Arten der Grundstücksbegrenzungen sind pflegeleicht, aber das war es auch schon. Selbst gut gepflegte Hecken, wie die allseits beliebte Thujahecke, sind nur optisch schön – mehr aber auch nicht. Tiere wie Vögel können damit nichts anfangen, was aber gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig wäre. Die Lösung: eine Vogelschutzhecke.

Die Vorteile einer solchen Hecke sind vor allem für die Tierwelt groß, aber auch Sie werden begeistert sein:

  • Eine Vogelschutzhecke bietet vor allem den kleinen Flugkünstlern nicht nur einen Unterschlupf, sondern auch reichlich Nahrung. Besonders in der kalten Jahreszeit sind die Beerensträucher eine beliebte Anflugstelle.
  • Zudem können sich auch kleine Säugetiere wie Igel, Eichhörnchen oder Siebenschläfer dort Nahrung beschaffen.
  • Eine Vogelhecke bietet Schutz für Insekten und deren Larven. Somit haben Vögel eine zusätzliche Nahrungsquelle.
  • Auch als Nistplatz werden Vogelhecken gerne hergenommen. Wichtig dabei ist, dass immer wieder Pflanzen mit Dornen gesetzt werden, die sich mit den benachbarten Pflanzen verwachsen. Das bietet Vögeln einen zusätzlichen Schutz vor Raubtieren.
  • Als Sichtschutz sind die Vogelschutzhecken bestens geeignet, schon in wenigen Jahren bildet sich Dickicht, durch das neugierige Blicke vergeblich sind.
  • Die Pflege solcher Vogelhecken ist einfach, denn sie braucht kaum welche. Alle paar Jahre ein Formschnitt bzw. ein Ausdünnen zu dicht gewachsener Zweige genügt vollkommen.
  • Eine solche Hecke, die viele unterschiedliche Sträucher haben kann, ist herrlich anzuschauen, vor allem dann, wenn die bunten Beeren, und im Herbst die vielen bunten Blätter, die Hecke in ein Farbenmeer verwandeln.
© cane Sobald der erste Frost die reifen Schlehen geküsst hat, können diese geerntet und verarbeitet werden.

Die Planung der Vogelschutzhecke

Wir alle wissen, dass Artenvielfalt besonders wichtig ist – für uns alle! Heimische Vögel werden immer weniger, viele sprechen schon von einem Vogelsterben. Das kann dazu führen, dass ganze Arten irgendwann ausgerottet sind. Damit auch Sie einen Beitrag gegen diese Entwicklung beisteuern können, wäre eine Vogelschutzhecke eine gute Möglichkeit. Ist gar nicht schwer, sollte nur gut geplant werden.

Wichtig zu wissen ist, dass unterschiedliche Vogelschutzgehölze auch unterschiedliche Bedürfnisse haben. Die einen mögen mehr Sonne, die anderen den Schatten. Auch der Platzbedarf ist bei einer Vogelnährhecke größer, als bei gewöhnlichen Hecken, bei denen immer dieselben Pflanzen auch immer dieselbe Breite und Höhe einnehmen. Aus diesem Grund wird eine Vogelhecke meist zweireihig gepflanzt. Gehen Sie bei der Wuchsbreite, gerade bei größeren Sträuchern, von rund einem Meter aus. Wenn Sie zweireihig anpflanzen, dann brauchen Sie also rund 1,5 bis 2 Meter Platz. Wenn Sie die Vogelhecke planen, achten Sie auch auf die Abstände zum Nachbargrundstück und zu den eigenen Pflanzen, die nicht zu dicht stehen sollten, damit alle noch genügend Licht bekommen. Messen Sie alles aus und zeichnen Sie am besten einen Plan, damit Sie sehen, ob Ihre Vorstellungen umsetzbar sind.

Kornelkirsche in einer Vogelschutzhecke
© cane Auch die Früchte der Kornelkirsche, die sich gut in einer Vogelhecke macht, lassen sich ernten und verarbeiten.

Wie Sie eine Vogelhecke anlegen

Welche Pflanzen für eine Vogelhecke geeignet sind, verraten wir Ihnen gleich, vorher möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie eine Vogelhecke anlegen können. Der beste Zeitpunkt für eine Pflanzung sind die Monate Oktober/November oder Februar/März. Frost sollte es noch nicht geben. Diese Monate bieten den meisten Niederschlag und sorgen temperaturtechnisch dafür, dass die Sträucher gut anwachsen können.

  1. Die Grundbedingung ist, dass der Boden entsprechend bearbeitet ist. Dazu wird auf der gewünschten Länge und Breite die Erde tiefgründig und sorgfältig gelockert. Um den Boden zu verbessern, sollten Sie Humus oder Hornspäne einarbeiten. Sofern Sie einen sehr dichten, lehmigen Boden haben, sollte Sand beigemischt werden, damit Sie Staunässe vermeiden.
  2. Beim Pflanzen heben Sie für jede Staude ein Pflanzloch aus, das die doppelte Größe des Pflanzballens besitzt. Handelt es sich um einen lehmigen Boden, ist es ratsam, etwas tiefer zu graben und eine Schicht Sand oder Kies auszubringen, die einen zusätzlichen Schutz vor Staunässe bietet.
  3. Prüfen Sie, ob die Sträucher beschädigte Wurzeln haben. Ist dies der Fall, werden diese zurückgeschnitten. Da es auch Stauden gibt, die mit einem Ballentuch gekauft werden, können Sie dieses mit in die Erde geben, da das Material verrottet.
  4. Nun drücken Sie die Erde leicht an und wässern die Pflanzen gut, allerdings nicht so viel, dass Staunässe entstehen kann. Ziehen Sie eine Gießrinne um die Jungpflanzen, so vermeiden Sie, dass das Wasser verläuft und die Wurzeln nicht erreicht.
  5. In den ersten rund vier Wochen sollten Sie die Pflanzen regelmäßig gießen und den Boden feucht halten, damit sie sich gut verwurzeln können.
Roter Feuerdorn in einer Vogelschutzhecke
© cane Der Rote Feuerdorn liefert leuchtende Früchte, die sich die Vögel schmecken lassen.

Welche Pflanzen sind geeignet, welche nicht?

Geeignet sind eigentlich alle heimischen Sträucher, die den Vögeln Nahrung bieten. Daher eignen sich Pflanzen wie Koniferen oder Kirschlorbeer nicht, da diese nur Schutz bieten können, aber keine Nahrung. Hier eine Liste von geeigneten Pflanzen für Ihre Vogelschutzhecke:

  • Apfelbeere
    Blüten: Weiß (Mai), Früchte: Schwarz, Standort: Sonne
  • Berberitze
    Blüten: Gelb (Mai), Früchte: Rot, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Gold-Johannisbeere
    Blüten: Gelb (April, Mai), Früchte: Schwarz, Standort: Sonne bis Schatten
  • Hechtrose
    Blüten: Rosarot (Juni, Juli), Früchte: Rot, Standort: Sonne
  • Heckenkirsche
    Blüten: Weiß-Gelb (Mai, Juni), Früchte: Dunkelrot, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Kornelkirsche
    Blüten: Gelb (Februar, März), Früchte: Rot, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Kupfer-Felsenbirne
    Blüten: Weiß (April), Früchte: Blau-Schwarz, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Pfaffenhütchen
    Blüten: Gelb-Grün (Mai, Juni), Früchte: Rot, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Schlehe
    Blüten: Weiß (April, Mai), Früchte: Blau, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Schneeball
    Blüten: Weiß (Mai, Juni), Früchte: Rot, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Schwarzer Holunder
    Blüten: Weiß (Juni, Juli), Früchte: Schwarz, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Vogelbeere
    Blüten: Gelb (April, Mai), Früchte: Orange, Rot, Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Zierquitte
    Blüten: Weiß, Rosa, Rot (März, April), Früchte: Gelb, Standort: Sonne bis Halbschatten
Holunder in einer Vogesclschutzhecke
© cane Der Schwarze Holunder ist vielseitig und sollte ebenfalls nicht in einer Vogelschutzhecke fehlen.

Schon allein an dieser Auswahl können Sie sehen, wie viele unterschiedlich farbige Beeren im Herbst auf Sie warten. Kommt dann noch das bunte Laub dazu, wird das ein Farbspektakel.

Die Vogelschutzhecke pflegen

Wie oben schon kurz erwähnt, ist eine Vogelhecke sehr pflegeleicht. Wenn Sie alle ein bis zwei Jahre – je nach Auswuchs – die Büsche leicht zurückschneiden, genügt das vollkommen. Setzen Sie dazu eine Höhe fest, achten Sie aber auf die gesetzlichen Bestimmungen, die in den verschiedenen Bundesländern auch unterschiedlich sein kann. Im Prinzip darf eine Hecke, die einen Grenzabstand von 50 Zentimetern zum Nachbargrundstück hat, nicht größer als zwei Meter sein.

Vogelbeeren in einer Vogelschutzhecke
© cane Die Vogelbeere, wie die Eberesche gerne genannt wird, gehört ebenfalls in die Vogelschutz- und Nährhecke.

Denken Sie beim Schneiden auch an die Breite. Immer wieder können einzelne Äste auswuchern. Diese können Sie jederzeit zurückschneiden. Etwa alle fünf Jahre wird die Hecke dann bis ins alte Holz gestutzt. Ein radikaler Schnitt darf per Gesetz nur vom 1. Oktober bis zum 28./29. Februar erfolgen. In der übrigen Zeit ist das Schneiden oder auf Stock setzen verboten. Der beste Zeitpunkt, um Hecken zu schneiden, ist übrigens nach der Blüte. Davor ist es ungünstig, da man sonst den Blütenansatz, der sich bereits gebildet hat, abschneidet.

Tipps für Vogelschutzhecken

Abschließend möchten wir Ihnen noch ein paar Tipps geben, was Sie rund um Vogelhecken noch beachten sollten:

  1. Es gibt einige Pflanzen, deren Beeren für den Menschen giftig sind. Sofern Sie kleine Kinder im Haus haben, sollten Sie auf die Pflanzung solcher Beeren verzichten. Alternativ könnten Sie diese durch Beerensträucher wie Brombeeren oder Stachelbeeren oder auch durch Haselnusssträucher ersetzen.
  2. Das Laub, das im Herbst abgeworfen wird, sollten Sie über den Winter liegenlassen. Es dient so manchem Tier als Winterunterschlupf. Außerdem ist das Laub gut für den Boden, da es als Dünger dient.
  3. Pflanzen Sie die einzelnen Stauden nicht zu eng, da sie sich sonst nicht richtig entwickeln können. Sie benötigen ausreichend Luft und Licht.

Und nun sind Sie dran: Sie können viel für den Artenschutz und die heimische Tierwelt tun und haben gleichzeitig eine tolle Hecke, die Ihnen das ganze Jahr über Freude bereiten wird.

Bilder: © cane