Hügelbeet anlegen – mehr Struktur für den Garten

Ein Muss sind Hügelbeete im Garten sicherlich nicht, wer aber größere Flächen zum Bepflanzen haben möchte oder dem Garten mehr Struktur geben will, der fährt mit Hügelbeeten richtig gut. Doch wie am besten ein Hügelbeet anlegen? Keinen Plan? Keine Angst, so schwer ist es nicht!

Hügelbeet anlegen: Schicht für Schicht zum Erfolg

Ein paar grundsätzliche Dinge sollten Sie beim Hügelbeet anlegen beachten. Die Ausrichtung ist zum Beispiel sehr wichtig und sollte immer in Nord-Südrichtung geschehen. So kann die Sonne ganze Arbeit leisten. Die Höhe eines Hügelbeetes variiert und kann nach Belieben angelegt werden, die Breite liegt bei maximal 1,80 Metern. So ist gewährleistet, dass Sie auch alle Bereiche des Beetes gut erreichen können. Gestalten Sie das Beet allerdings nicht zu steil, da sonst das Wasser ungenutzt abfließt und auch Erde mit wegschwemmen kann. Ideal ist eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern. Die Länge hingegen können Sie selbst festlegen.

Hügelbeet anlegen – eine Anleitung: Angelegt wird idealerweise im Herbst. Prinzipiell können Sie einfach Gartenerde aufschütten. Für bessere Ergebnisse empfiehlt es sich allerdings, wie folgt vorzugehen, wobei wir von einer Höhe von 50 Zentimetern ausgehen:

  1. Zuerst wird die Erde rund 25 Zentimeter ausgehoben.
  2. Ganz unten wird dann ein Maschendraht ausgelegt, so vermeiden Sie, dass sich Wühlmäuse an den Pflanzen zu schaffen machen.
  3. Die erste Schicht besteht aus rund 15 Zentimetern zerhäckselten Ästen und Zweigen.
  4. Nun kommt eine ca. zehn Zentimeter dicke Schicht Grassoden, alternativ Grasschnitt oder Stroh, darauf.
  5. Da im Herbst viel Laub anfällt, wird nun eine rund 20 Zentimeter dicke Schicht feuchtes Laub aufgebracht. Auch andere Gartenabfälle können Sie hernehmen.
  6. Jetzt folgt eine 15 Zentimeter dicke Schicht halbreifer Kompost.
  7. Zum Schluss kommt Gartenerde vermischt mit Feinkompost oben auf, wobei Sie hier rund 15 Zentimeter aufschichten sollten.

Der Hügelbeet Aufbau kann – je nach Höhe – natürlich variiert werden. Die Schichten müssten Sie dann entsprechend umrechnen.

Hügelbeet anlegen
© WoGi – Fotolia.com (#42712675 – kohlrabi II) Nicht nur Blumen gedeihen auf einem Hügelbeet gut, sondern auch Gemüse, wie der Kohlrabi.

Hügelbeet anlegen: die Bepflanzung

Wenn Sie das Hügelbeet mit Gemüse bepflanzen wollen, dann sollten Sie in den ersten zwei Jahren vor allem Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Zucchini oder auch Kürbisse pflanzen, da der Boden noch hohe Konzentrationen von Nitrat aufweist. Erst nach dieser Zeit können Sie Schwachzehrer setzen, zu denen zum Beispiel Salate, Bohnen, Erbsen und Radieschen zählen.

Stauden wachsen im Hügelbeet ohne Einschränkungen. Achten Sie darauf, dass Sie hohe Stauden oben pflanzen und kleinere an den Schrägen, damit die Sonne auch alle erreichen kann. Bei der Blühfolge haben Sie freie Hand, wenn Sie diese allerdings so wählen, dass über das ganze Jahr irgendetwas blüht, ist es optisch noch schöner.

Hügelbeet anlegen: und sonst?

Zu beachten wäre noch, dass Sie das Hügelbeet gerne einrahmen können, allerdings nicht mit einem Kasten, sondern durch Holz- oder Steinplatten am Fuße des Beetes, schön ist auch eine Steinumrandung. Tiefwurzelnde Pflanzen eignen sich besonders für die Schrägen, da so das Erdreich zusätzlich stabilisiert wird.

Der besondere Vorteil eines Hügelbeetes: Im Boden herrschen – aufgrund der Sonneneinstrahlung und dem Aufbau der Schichten – um bis zu acht Grad wärmere Temperaturen. Wenn Sie an der Spitze des Beetes eine Bewässerungsrinne legen oder alternativ Tontöpfe zur Hälfte in die Erde stecken, wird das Gießwasser bestens verteilt.

Da das Hügelbeet im Laufe der Zeit abflacht, sollten Sie es von Zeit zu Zeit aufschütten. Empfohlen wird, es nach sechs Jahren neu anzulegen, was aber jeder selbst entscheiden sollte. Hier sind einfach die Optik und das Wachstum der Pflanzen entscheidend.

Bild: © WoGi – Fotolia.com (#42712675 – kohlrabi II)