Hecke pflanzen – mit etwas Geduld zur blickdichten Schönheit

Heute können Yannick und Lennard auf eine dicht zusammengewachsene Hecke blicken. Das war nicht immer so. Als beide vor zehn Jahren beschlossen, die offenen Bereiche zur Stichstraße auf der Rückseite des Gartens vor neugierigen Blicken zu schützen, wussten beide, dass es eine Geduldsprobe wird.

Es war ein Dienstag im schönen Monat Mai, als Yannick und Lennard mal wieder am Gartenzaun anzutreffen waren. Schnell kam das Gespräch auf eine Hecke, die in Zukunft beide Gärten zieren sollte. „Lennard, wir haben ein Problem, das wir lösen sollten. Stört es dich nicht, dass hier hinten jeder in deinen Garten reinschauen kann, der vorbeiläuft oder vorbeifährt?“ „Yannick, das stört mich und Antje schon lange. Da müssen wir was tun!“ Der Plan stand: Ein Sichtschutz musste her! Nach einigen Diskussionen waren sich beide einig – sie wollten eine Hecke pflanzen. „Schön und gut, Yannick, aber gibt es da nicht einiges zu beachten“, fragte Lennard und wies dabei nicht nur auf Grenzabstände hin, sondern auch auf den besten Zeitpunkt der Pflanzung und auf die Frage, welche Hecke es denn überhaupt sein sollte.

Hecke pflanzen: Die richtige Wahl treffen

„Was ich nicht will“, sagte Lennard, „ich möchte es nicht komplizierter machen, als es ist. Eine einfache Hecke, wenn möglich schnellwachsend und schön anzuschauen, so stell ich mir das vor.“ Da waren sich beide d´accore. „Gut, dann lass uns doch erst mal überlegen, welche Möglichkeiten wir überhaupt haben“, sagte Yannick und kramte Zettel und Stift hervor. „Beachten müssen wir, dass schnell wachsende Hecken zweimal im Jahr geschnitten werden müssen.“ „Das sollten wir hinbekommen. Da besorgen wir uns eine Heckenschere und teilen uns die Kosten, das ist das einfachste.“

Nachdem sich beide einig waren, begannen sie, eine Liste zu erstellen, auf denen sie Pflanzen schrieben, die nicht 20 Jahre brauchen, um Augenhöhe zu erlangen. Die Thuja fand dort ebenso Platz, wie die Scheinzypresse, der Kirschlorbeer, der Liguster, der Feldahorn, die Rotbuche und die Hainbuche. So, jetzt wurde es schwierig. Für welche sollten sich die beiden entscheiden? „Es geht ja nicht nur darum, welche uns am besten gefällt, sondern auch darum, ob die Bedingungen, die in unseren Gärten herrschen, für die Pflanzen geeignet sind.“ Die Lage beider Gärten ist genau gleich, sie sind nach Süden hin ausgerichtet und bekommen somit tagsüber Sonne satt. „In diesem Fall sind die besten Hecken wohl der Kirschlorbeer, die Scheinzypresse und die Thuja“, stellte Lennard fest und überlegte sich schon mal, welche Pflanzen er sich holen wollte.

„Mir gefällt am besten der Kirschlorbeer“, sagte Yannick, doch Lennard gab zu bedenken, dass dieser in besonders strengen Wintern seine Blätter verlieren könnte. „Ja, meine Großmutter hatte eine solche Hecke in ihrem Garten“, erzählte Yannick, „da gab es mal einen sehr kalten Winter, in dem alle Blätter braun wurden. Aber das hat den Pflanzen nicht weiter geschadet, schon im nächsten Frühjahr kamen die Blätter wieder neu nach. Optisch gefällt mir der Kirschlorbeer am besten.“ Yannick hatte sich also schon entschieden, aber auch Lennard wusste bereits, welche Hecke er pflanzen wollte. „OK, ich nehm dann die Thuja. Die kann bis zu vier Meter hoch werden und ist besonders frosthart.

Hecke pflanzen: Das gilt es zu beachten

„Ich habe mal gelesen, dass es bei Heckenpflanzen drei unterschiedliche Typen gibt: Die Containerpflanzen, die Ballenpflanzen und die wurzelnackten Pflanzen. Welche sollten wir denn da nehmen“, wollte Yannick wissen. „Du, von der Qualität her hält sich das die Waage. Am günstigsten und am einfachsten einzupflanzen sind wohl die Ballenpflanzen. Bei den wurzelnackten muss man die Wurzeln selbst noch schneiden, außerdem können diese Pflanzen leichter vertrocknen. Containerpflanzen sind zwar widerstandsfähiger, ich persönlich würde aber zu Ballenpflanzen tendieren.“

„Und wann sollte man die Hecke pflanzen?“ „Nun“, sagte Lennard, „bis auf die wirklich heißen Sommermonate, kann man Hecken eigentlich immer pflanzen. Ich würde aber den Herbst empfehlen, so können sich die Pflanzen über den Winter einwurzeln.“

„Na dann können wir ja endlich loslegen“, freute sich Yannick, ehe er von Lennard noch mal zurückgepfiffen wurde. „Eines müssen wir noch beachten, und das ist der Grenzabstand.“ „Ach, da gibt es Bestimmungen?“ „Ja“, klärte Lennard Yannick auf, „das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und muss bei der Gemeinde erfragt werden. In der Regel sollte der Abstand zur Grundstücksgrenze aber ca. einen Meter betragen. Und auch bei der Höhe müssen wir Acht geben. Höher als maximal drei Meter sollte eine Hecke nicht sein.“

Ja, so war das damals vor rund zehn Jahren, als sich beide für eine Hecke entschieden. Heute haben beide Hecken natürlich schon die gewünschte Größe erreicht und müssen nur noch regelmäßig gestutzt werden. Übrigens: Yannicks Kirschlorbeer hat die letzten Winter gut überstanden und keinerlei Schaden genommen. Selbst wenn er mal die Blätter verloren hat, sind diese im folgenden Frühjahr wieder nachgewachsen. Beide haben also die richtige Wahl bei ihren Hecken getroffen.

Text: Holger Schossig