Madonnen-Lilie – eine elegante Erscheinung

Madonnen-Lilie

Die reinweißen Blüten der Madonnen-Lilie sind ein echter Hingucker im Garten. Kaum eine Pflanze hat ein so edles Erscheinungsbild wie diese weiße Lilie. Unübertrefflich: Madonnen-Lilien reihen sich in die Pracht roter Rosen ein. Dieser Anblick lässt keineswegs ausschließlich Hobbygärtner-Herzen höher schlagen.

Nicht nur im Rosenbeet macht Lilium candidum, so die botanische Bezeichnung dieser ausgesprochenen Schönheit, eine gute Figur. Auch im Bauerngarten, dort ist sie ein klassischer Vertreter, übertrumpft sie mit ihren weißen Blüten und dem wunderbaren Duft so manche blühende Staude. Was dieser Zwiebelblume, mit einer Wuchshöhe von 80 bis 130 Zentimeter, nicht sonderlich schwer fällt. Schon gar nicht in der Jahresmitte – in dieser Zeit, also im Juni und Juli, präsentiert die Madonnen-Lilie ihr edles Antlitz: reinweiße Blüten und gelbe Staubgefäße.

Der optimale Standort für die Madonnen-Lilie im Garten

Madonnen-Lilien lieben es warm und sonnig. Ein vollsonniges Plätzchen in Ihrem Garten ist gerade gut genug für diese edle Blume. Allerdings möchte Lilium candidum lediglich ihre Blüten in der Sonne zur Schau stellen. Der Fuß hingegen benötigt Schatten. Wählen Sie am besten einen Partner zur Unterpflanzung, der nicht zu hoch wächst, aber gleichzeitig ausreichend Schatten spendet.

Madonnen-Lilie
© emer – Fotolia.com (#88574239 – Madonnen-Lilie, Lilium, candidum,) Die Madonnen-Lilie fühlt sich an einem sonnigen und windgeschützten Plätzchen wohl.

Allerdings möchte die Madonnen-Lilie nicht nur ein sonniges Plätzchen in Ihrem Garten vorfinden. Die ausgewählte Stelle im Beet sollte zusätzlich auch vor Wind geschützt sein. Aufgrund der Wuchshöhe ist es ratsam, gleich beim Setzen der Zwiebel einen Pflanzstab in den Boden einzubringen, an dem Sie die weiße Lilie rechtzeitig befestigen können.

Zum Wohlfühlen benötigt Lilium candidum jedoch nicht nur einen Windschutz und die volle Sonne, sondern unbedingt einen durchlässigen Gartenboden. Wenn sich die Nässe stauen kann, möglicherweise auch dauerhaft, werden Sie keine Freude an der Madonnen-Lilie haben. Denn die Zwiebel dieser edlen Blume ist sehr empfindlich gegenüber Nässe. Stete Feuchte lässt die Zwiebel faulen. Ein schwerer Lehmboden ist also nichts für dieses Zwiebelgewächs. Ein sandig-steiniger Lehmboden hingegen eignet sich hervorragend für die Madonnen-Lilie – dieser Untergrund ist im Idealfall schon im Vorfeld reich an Nährstoffen.

Da Madonnen-Lilien nur bedingt frosthart sind, ist ein Winterschutz in rauen Lagen ratsam. Tannenzweige oder anderer Reisig sind ideal für diesen Zweck und schützen die Zwiebel sowie den Blattschopf vor Wind und Wetter. Blattschopf? Nun, direkt nach der Blüte zieht Lilium candidum ein und bildet im Herbst, im Gegensatz zu anderen Lilien, dann einen Blattschopf aus.

Die ideale Pflege für die Madonnen-Lilie

Lilium candidum möchte selbstredend nicht verdursten, allerdings auch nicht ersaufen. Gießen Sie mäßig, aber ausreichend. Denn sobald die Zwiebel im Wasser steht, wird sie bald anfangen zu faulen, da sie gegenüber Nässe doch sehr empfindlich ist. Im Zweifelsfall sorgen Sie schon beim Pflanzen der Zwiebel für einen durchlässigen Boden, damit es erst gar nicht zum Faulen der Zwiebel kommt.

Madonnen-Lilien sind keine ausgesprochen hungrigen Blumen. Es reicht ihnen vollkommen aus, wenn Sie beim Pflanzen der Zwiebeln den Boden mit Nährstoffen versehen, und danach reicht eine einmalige Düngergabe, jeweils im August, vollkommen aus. Ideal als Dünger ist Kompost, den Sie entweder aus dem eigenen Garten beziehen oder im Handel erwerben können.

Die Madonnen-Lilie pflanzen und vermehren

Im Gegensatz zu den restlichen Lilien, hat die Madonnen-Lilie im August, spätestens Anfang September ihre Pflanzzeit. In dieser Zeit stecken Sie die Zwiebeln in den mit Nährstoffen versehenen Boden. Wie tief Sie die Zwiebeln am besten stecken? Nun, während andere Lilien recht tief ins Erdreich gesteckt werden, beträgt die Pflanztiefe von Lilium candidum nur wenige Zentimeter. Achten Sie darauf, dass die Madonnen-Lilien-Zwiebel so flach in den Boden kommt, dass lediglich zwei bis drei Zentimeter Substrat die Spitze bedecken.

Sobald die Zwiebeln in der Erde sind, können Sie auch gleich die Boden bedeckenden Pflanzpartner einpflanzen. So ist der Fuß vor Sonne und Wärme geschützt, während sich die zahlreichen Blütenköpfe die Sonne auf die Blütenblätter scheinen lassen.

Achten Sie beim Zwiebelsetzen auf den Pflanzabstand. Da Lilium candidum ein Wuchsbreite von 15 bis 20 Zentimeter erreichen kann, wird der Abstand entsprechend gewählt – lassen Sie also wenigstens 20 Zentimeter Platz bis zur nächsten Pflanze.

Wie es auch bei den anderen Lilien der Fall ist, lässt sich die Madonnen-Lilie mittels der Brutzwiebeln oder Zwiebelschuppen vermehren. Nachdem Sie die Brutzwiebeln vorsichtig entnommen haben, können Sie diese in die Erde setzen. Oder auch verschenken, wenn Sie keine Verwendung für die Brutzwiebeln haben sollten.

Schädlinge an der Madonnen-Lilie

Die leuchtend roten Lilienhähnchen, die Lilien zu ihrer Leibspeise erklärt haben, machen auch vor den eleganten Madonnen-Lilien nicht halt. Wenn Sie den roten Käfern keine Grenzen setzen, können diese schon ein regelrechtes Schlachtfeld hinterlassen. Damit es nicht soweit kommt, ist es ratsam, den Lilienhähnchen rechtzeitig beizukommen. Wie Ihnen das gelingt, auch ohne die chemische Keule, können Sie in einem separaten Artikel zum Thema Lilienhähnchen bekämpfen nachlesen.

Lilienhähnchen
© cane Die Lilienhähnchen können ein regelrechtes Schlachtfeld hinterlassen.

Bilder: © emer – Fotolia.com (#88574070 – Madonnen-Lilie, Lilium, candidum,, #88574239 – Madonnen-Lilie, Lilium, candidum,);
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