Kleine und große Gärten haben etwas gemeinsam: Es gibt immer was zu tun – hier ein wenig buddeln, dort ein wenig schneiden. Zwischendurch das Unkraut jäten, den Rasen mähen, nach Schädlingen und Krankheiten Ausschau halten. Die Arbeitsliste kann unter Umständen recht lang werden. Wie gut, dass es Stauden gibt, die nicht viel Arbeit machen und trotzdem immer schön aussehen und vor allem unermüdlich zu blühen scheinen. Die Rede ist in diesem Fall von der Prachtkerze. Sie vereint all diese Vorzüge.
Von Juni an, bis zu den ersten Frösten im Oktober, zeigt die Prachtkerze eine Blüte nach der anderen. Die anspruchslose und pflegeleichte Staude verwandelt sich recht schnell in eine wahres Blütenmeer. Diese hübschen Blüten gleichen übrigens kleinen Schmetterlingen, die an den langen Trieben hängen und sich im Sonnenlicht aalen. Wer noch genauer hinschaut, wird sicherlich bemerken, dass die einzelnen Blüten lediglich für einen Tag geöffnet sind. Da ohne Unterlass neue Blüten gebildet werden, fällt diese Besonderheit nicht weiter auf.
Die Prachtkerze, deren botanische Bezeichnung Gaura lindheimeri lautet, ist auch unter dem Namen Präriekerze bekannt. Ursprünglich stammt dieses Familienmitglied der Nachtkerzengewächse aus dem südlichen Nordamerika. Dort ist sie in der Prärie – worauf der Name schließen lässt – und in lichten Kiefernwälder zu finden. Je nach Sorte wird die dauerblühende Sommerstaude etwa 70 bis 120 Zentimeter hoch. Sortenabhängig zeigen die Prachtkerzen weiße, rosaweiße oder rosafarbene Blüten.
Standort und Pflege der Prachtkerze
Die lockere, aufrechte Horste bildende Präriekerze punktet nicht nur als Dauerblüher, sondern auch als pflegeleichte Staude, die im Jahresverlauf nicht viel Arbeit macht. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten, damit sich Gaura lindheimeri wohlfühlt und gut entwickeln kann. Wir haben einige Tipps hierfür:
- Standort: Prachtkerzen mögen es warm und sonnig. Der Standort kann auch vollsonnig gewählt werden. Optimal wäre der Standort, wenn dieser zudem windgeschützt ist. So können die langen Blütenstiele mit den zahlreichen Blüten nicht knicken.
- Boden: Die Prachtkerze benötigt einen durchlässigen sowie nährstoffarmen Boden, der nicht nass sein darf. Insbesondere die Nässe während der kalten und lichtarmen Jahreszeit würde der Staude zu schaffen machen und dafür sorgen, dass diese abstirbt. Ein ungünstiger Boden sollte also im Vorfeld schon entsprechend verbessert werden.
- Gießen: Die vielseitig einsetzbare Staude mag es eher trocken als zu nass. Gegossen wird ausreichend, allerdings nicht übermäßig. Insbesondere Staunässe ist zu vermeiden.
- Düngen: In der Regel benötigt die genügsame Staude keine zusätzliche Düngergabe.
- Schneiden: Im Spätherbst erfolgt der Rückschnitt. Mit einer scharfen und sauberen Gartenschere wird die Präriekerze nun circa zehn Zentimeter über dem Boden geschnitten. Nach den letzten Frösten im Vorfrühling greifen Sie erneut zur Gartenschere. Denn nun werden bodennah die braunen Vorjahrestriebe entfernt.
- Überwintern: Die Prachtkerze ist eine nur mäßig frostharte und zudem kurzlebige Staude. Wichtig ist während des Winters, dass es nicht zu Bodennässe kommt.
Nicht nur im Garten ist Gaura lindheimeri mit den langen Blütenstielen ein Blickfang, sondern auch auf dem Balkon oder der Terrasse. In einem hübschen Kübel fühlt sich die Staude ebenfalls wohl. Im Gegensatz zur Prachtkerze im Beet benötigt die Staude im Topf ab und an ein wenig Dünger. Ideal ist ein Flüssigdünger, der bequem mit dem Gießwasser gegeben werden kann.
So werden die Präriekerzen gepflanzt und vermehrt
Für so manche Staude ist das Frühjahr der optimale Zeitpunkt zum Pflanzen. Das gilt auch für die Prachtkerze. Erfolgt die Pflanzung zu dieser Jahreszeit, ist die Staude gut eingewachsen und vorbereitet für den Winter.
Sofern Gaura lindheimeri der Standort zusagt, vermehrt sich die pflegeleichte Staude von alleine. Alternativ können Sie die Samen ernten oder im Fachhandel erwerben und die Präriekerze auf dem Fensterbrett vorziehen. Im Februar können Sie so für eigenen Nachwuchs sorgen. Zudem ist auch im Frühjahr die Stecklingsvermehrung möglich, sodass Sie schon bald selbst gezogene Jungpflanzen auspflanzen können.
Verwendung und Pflanzpartner der Prachtkerze
Die Präriekerze ist die ideale Staude für Südfassaden und sämtliche sonnige Plätzchen im Garten, wie Stauden- und Kiesbeete sowie trockene Freiflächen. Auch in exotischen Blumenwiesen ist Gaura lindheimeri mit ihrer langen Blütezeit eine hübsche Ergänzung.
Die Prachtkerze macht nicht nur in der Gruppenpflanzung eine gute Figur, sondern auch als Solitärpflanze. Zudem sind auch verschiedene Pflanzpartner denkbar, wie beispielsweise Beifuß, Schwingel und verschiedene Gräser, Chrysanthemen, Katzenminze oder Steppen-Salbei, die gemeinsam mit der Gaura lindheimeri ein harmonisches Gesamtbild ergeben.
Bilder: Bild ganz oben: © Viktoria Ivanets | Dreamstime.com (#249131404 – Gaura lindheimeri Gaudi Pink Florgaured, pink garden flowers also known as Lindheimer s beeblossom.);
© Maratr | Dreamstime.com (#64937383 – Gaura lindheimeri);
© Jinfeng Zhang | Dreamstime.com (#197266202 – Gaura lindheimeri)