Große Kapuzinerkresse – tolle Blüten und vielseitig einsetzbar

Rote Blüte einer Kapuzinerkresse

Die Große Kapuzinerkresse punktet mit einigen Vorteilen: Die Pflanze ist schnellwüchsig und pflegeleicht, recht genügsam und kann sogar als blühender Sichtschutz während der Sommermonate dienen. Je nach Sorte können die Ranken eine Länge von drei Meter erreichen und durch das üppige Laub sind diese auch recht blickdicht. Zudem sind die leuchtenden Blüten ein echter Hingucker. Von den Kapuzinerkressen gibt es zahlreiche Sorten und Mischungen. So können diese ranken oder auch niedrig wachsen. Auch bei der Blütenfarbe gibt es eine ansehnliche Auswahl: Rot, Orange, Gelb, Weiß, Lachs.

Blühende Kapuzinerkresse
© cane Die üppig blühende Große Kapuzinerkresse wird in unseren Breiten einjährig kultiviert.

In unseren Breiten ist dieses Kapuzinerkressengewächs, dessen botanische Bezeichnung Tropaeolum majus lautet, sehr frostempfindlich und wird lediglich einjährig kultiviert. In ihrer Heimat, die in Südamerika liegt, ist sie ein mehrjähriges Gewächs.

Standort und Pflege der Großen Kapuzinerkresse

Die schnellwüchsige Große Kapuzinerkresse ist schön anzuschauen und auch noch pflegeleicht. Zudem wächst die Pflanze im Topf und im Blumenbeet gleichermaßen gut. Damit sich Tropaeolum majus optimal entwickeln kann, haben wir ein paar Tipps:

  • Standort: Die Große Kapuzinerkresse bevorzugt ein sonniges Plätzchen im Garten oder auf dem Freisitz. Die Pflanze kann auch in den Halbschatten gepflanzt beziehungsweise gestellt werden. In diesem Fall ist allerdings mit weniger Blüten zu rechnen.
  • Gießen: Die Wassermenge ist ein wenig abhängig von Standort. Mehr Sonne bedeutet gleichzeitig auch mehr Wasser. Dies gilt insbesondere für die Pflanzen, die in einen Topf oder ein anderes Pflanzgefäß gesetzt wurden. Achten Sie beim Gießen darauf, dass es nicht zu Staunässe kommt.
  • Düngen: Bei dieser Pflanze gilt: Weniger ist mehr. Das Mehr an Nährstoffen würde die Pflanze dazu verwenden, all ihre Kraft in das Blätterwachstum zu stecken. Blüten hingegen werden dann nur spärlich ausgebildet. Aus diesem Grund wird lediglich sparsam und mit einem stickstoffarmen Dünger gedüngt.
  • Substrat: Tropaeolum majus benötigt kein Substrat, das Unmengen an Nährstoffen enthält. Das Substrat wird durch Beigabe von Sand nährstoffärmer und somit auch lockerer und durchlässiger.
  • Schneiden: Geschnitten wird die Pflanze in der Regel nicht. Hand anlegen können Sie allerdings, wenn die Triebe zu lang werden und stören.
    Ausputzen: Werden in aller Regelmäßigkeit die verdorrten Blüten entfernt, sodass sich keine Samen ausbilden können, dankt die Große Kapuzinerkresse diesen Aufwand mit weiteren Blüten und einer längeren Blühphase.
  • Überwintern: Da die Pflanze sich leicht selber vermehren lässt und zur Selbstaussaat neigt und zudem sehr frostempfindlich ist, wird sie in unseren Breiten lediglich einjährig kultiviert. Sofern die Kapuzinerkresse direkt ins Beet oder ein Hochbeet gepflanzt wurde, kann sie nach dem Frost, bei dem sie abstirbt, an Ort und Stelle verbleiben und als Mulch dienen.

Die pflegeleichte und schnellwüchsige Große Kapuzinerkresse ist nicht nur etwas für die Augen, sondern auch für den Gaumen. Von dieser Pflanze sind die Blätter, Samen und Blüten essbar. Die Blätter eignen sich hervorragend für einen frischen Salat, die Blüten sind eine hübsche und zudem essbare Dekoration auf dem Teller. Die Samen lassen sich einlegen und werden so zu einem Ersatz für die schmackhaften Kapern. Sogar ein Pesto ist aus allem möglich und lässt sich leicht zubereiten. Im Internet gibt es zahlreiche Rezepte rund um die Kapuzinerkresse.

Samen einer Kapuzinerkresse
© cane Die Samen der Kapuzinerkresse können für die nächste Saison gesammelt oder in der Küche als Kapernersatz verwendet werden.

Sie haben Unmengen an Samen geerntet, aber weder Zeit noch Inspiration? Nun, dann können Sie die Samen auch einfach nur trocknen und verschenken. Entweder an Freunde, Nachbarn, Familienmitglieder oder Bekannte. Oder das Saatgut im Samentauschbörsen oder Nachbarschaftsplattformen anbieten. So können Sie beispielsweise auch verschiedene Sorten oder anderes Saatgut untereinander tauschen.

Vermehren und pflanzen

Tropaeolum majus lässt sich zuverlässig und einfach selber vermehren. Dafür werden lediglich die Samen benötigt. Entweder aus eigener Ernte oder aber aus dem Fachhandel. Fällt die Wahl auf den Fachhandel, haben Sie die Qual der Wahl – als Samen sind zahlreiche Sorten erhältlich.

Von März bis April kann das Kapuzinerkressengewächs auf der Fensterbank vorgezogen werden. Hierfür werden die Samen etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die vorbereitete Anzuchterde gelegt und mit Substrat bedeckt. Für die Keimung benötigen die Samen eine Temperatur von etwa 15 Grad Celsius. Bis sich sichtbar was tut, können schon zwei bis drei Wochen vergehen. Verzagen Sie also nicht, wenn nicht schon nach einer Woche etwas aus der Erde rausschaut. Nach draußen geht es allerdings erst im Wonnemonat. Warten Sie die letzten Fröste im Mai ab, da die Große Kapuzinerkresse bei zu niedrigen Temperaturen durchaus leicht absterben kann.

Alternativ kann Tropaeolum majus auch direkt in das vorbereitete Pflanzgefäß gesät werden. Die Samen werden, wie bei der Anzucht auf dem Fensterbrett, zwei bis drei Zentimeter tief in das Substrat gelegt. Je nachdem, wie groß das Gefäß ist, können schon zwei Samen vollkommen ausreichend sein. Werden mehr Samen ausgebracht und keinem, können diese später auch ausgedünnt werden. Zu viele Pflanzen in einem Topf hemmen sich gegenseitig im Wachstum und bleiben mickirg. Nach den letzten Frösten im Mai kann die Direktsaat starten.

Blühende Kapuzinerkresse
© cane Die pflegeleichte und schnellwüchsige Große Kapuzinerfresse ist vielseitig einsetzbar und fühlt sich nicht nur im Beet, sondern auch im Blumentopf wohl.

Wird die schnellwüchsige Große Kapuzinerkresse in einem Hochbeet oder direkt in die Rabatte gepflanzt, wird sie sich selber aussäen. Auch wenn Sie sich unglaublich viel Mühe geben und die Samen eigenhändig absammeln, werden Sie ganz bestimmt einige übersehen. Im Folgejahr wächst und gedeiht an der gleichen Stelle erneut eine Kapuzinerkresse – sofern Sie das zulassen.

Verwendung und Pflanzpartner

Durch ihre langen Triebe ist Tropaeolum majus vielseitig einsetzbar im Garten oder auch auf der Terrasse oder dem Balkon. Lässt man die Pflanze gewähren, erobert sie nach und nach Zäune oder Spaliere. Ein Hingucker ist dieses Kapuzinerkressengewächs auch auf Augenhöhe – problemlos lassen sich mit ihr auch Blumenampeln und Hanging Baskets bepflanzen. Sogar als Bodendecker ist die Große Kapuzinerkresse im Sommer denkbar. Mit ihren vielen Blättern hält sie das Erdreich kühl. Ob nun im Topf, ein einem Blumenkasten oder Hochbeet, zwischen anderen Blumen oder gar im Nutzgarten … für diese einjährige Pflanze findet sich immer ein Plätzchen.

Die nicht kletternden Sorten der Kapuzinerkresse sind ideale Pflanzpartner für beispielsweise Zinnien oder Prachtlobelien.

Schädlinge an der Großen Kapuzinerkresse

Die Große Kapuzinerkresse ist bekannt dafür, dass Blattläuse sich von ihr magisch angezogen fühlen. Oft sitzen dann gerne Unmengen dieser Insekten an den Trieben. Sofern Sie sich nicht in Geduld üben möchte – Blattläuse verschwinden oftmals wieder von ganz alleine – können Sie den kleinen Pflanzenschädlingen zu Leibe rücken. Hierfür brauchen Sie nicht die Chemiekeule aus den hintersten Ecken der Gartenlaube herauskramen. Verschiedene Hausmittel sind in diesem Fall schon ausreichend, beispielsweise ein gezielter Wasserstrahl. In einem gesonderten Artikel können Sie mehr darüber nachlesen, wie sich Blattläuse bekämpfen lassen.

Bilder: © cane