Klassische Anfängerfehler vieler Hobbygärtner im Nutzgarten

Einer der größten Wünsche hat sich endlich erfüllt: der eigene Garten. Mit viel Vorfreude und Motivation gehen viele Hobbygärtner direkt ans Werk. Und damit sind oftmals klassische Anfängerfehler vorprogrammiert.

Bevor es an den Anbau des eigenen Gemüses geht, sollten Sie im Vorfeld erst einmal Ihren Garten planen und sich erst dann an die Gestaltung machen. Viele Hobbygärtner neigen dazu, sich zu viel vorzunehmen und stehen später vor einem Berg, den sie nicht mehr so recht bewältigen können. Überlegen Sie sich, in welchem Gartenteil Sie den Nutzgarten planen, wo Sie Bäume und Sträucher pflanzen möchten und in welchen Bereichen es herrlich blühen soll.

Sofern Sie keine rechte Idee haben, wie Sie Ihren Zier- und Nutzgarten gestalten können, bieten sich zur Ideenfindung zahlreiche Gartenbücher und -zeitschriften an. Gerade die kalte Jahreszeit ist ideal, um den Garten zu planen.

Die klassischen Anfängerfehler auf einen Blick

  • Ohne Plan den Garten gestalten
    Ob Sie nun einen kleinen oder großen Garten besitzen: Planen und gestalten Sie Ihren Garten auf dem Papier. Nehmen Sie sich im Vorfeld die Zeit und legen eine maßstabsgetreue Skizze an. Zeichnen Sie auf, wo was hinkommen soll. Diese Skizze kostet weniger Zeit, als später, wenn alles gepflanzt ist, nochmals komplett von vorne anzufangen. Sie müssen beim Anpflanzen nicht nur die Boden- und Standortansprüche der jeweiligen Pflanzen beachten, sondern auch die Nachbarschaftsverhältnisse. Es gibt nicht nur neutrale Pflanzen, die sich problemlos mit anderen kombinieren lassen, sondern auch problematische Kandidaten, die sich beispielsweise gegenseitig im Wuchs hemmen. Oder „Problemkinder“ wie der Wermut – mit ihm kommen eigentlich nur Johannisbeersträucher klar.Auch innerhalb des Nutzgartens benötigen Sie einen Plan, da auch hier gerne Anfängerfehler gemacht werden. Damit Sie eine ertragreiche Ernte haben, sollten Sie die „Regeln“ bei der Fruchtfolge und Mischkultur beachten.
  • Zu komplexe Anbaupläne bei der Fruchtfolge und Mischkultur
    Zier- und Nutzpflanzen werden anhand ihrer Nährstoffansprüche in Schwach-, Mittel- und Starkzehrer unterteilt. Neben den Nährstoffansprüchen sollten Sie auch die Anbaubedingungen im Auge behalten. Es gibt einige Gemüsesorten, die nicht in allen Regionen anbaubar sind. Aufgrund der Nachbarschaftsverhältnisse und der Nährstoffansprüche machen Sie sich im Winter einen Plan für die Fruchtfolge und den Fruchtwechsel sowie die Mischkultur. Fangen Sie erst einmal mit den Gemüsesorten an, die der Familie schmecken und auch für Einsteiger unproblematisch sind. Zu diesen Gemüsesorten zählen Kürbis, Kohlrabi, Spinat, Radieschen und Buschbohnen. Wählen Sie gerade am Anfang zu viele verschiedene Sorten aus, wird die Planung recht kompliziert und Sie verlieren sehr schnell die Lust am eigenen Gemüse.Es gibt verschiedene Bücher zur Fruchtfolge und Mischkultur, in denen sie zahlreiche Beispiele finden, nach denen Sie Ihr Gemüse anbauen können. Sie brauchen quasi nur Ihr passendes Schema raussuchen und vermeiden dadurch Anfängerfehler. Im Laufe der Jahre werden Sie zahlreiche Erfahrungen sammeln und können dann getrost experimentieren.
  • Zu viel Fläche für den Nutzgarten eingeplant
    Ein klassischer Anfängerfehler von Hobbygärtnern ist der zu groß gewählte Bereich für den Nutzgarten. Wägen Sie im Vorfeld ab, wie viel Zeit Sie in den Nutzgarten investieren wollen und können. Gerade in der Anfangszeit lässt sich schwer einschätzen, was alles an Arbeit anfällt. Anpflanzen, düngen, gießen, ernten, verarbeiten… Dazu noch der Ziergarten, Obstbäume und -sträucher. Sie sehen, da kann schon was zusammenkommen.Wenn Sie sich für Hochbeete zum Gemüseanbau entschlossen haben, sollten Sie nicht zu viele auf einmal in der Anfangszeit aufbauen. Denn der Zeitaufwand, den Sie für die Gemüsepflege benötigen, ist ähnlich.Sollten Sie bereits zu viel Fläche für den Gemüsegarten angelegt haben und stellen fest, dass Sie dem nicht beikommen, können Sie auch mit Gründüngung arbeiten. Die Gründüngungspflanzen halten nicht nur den Boden geschlossen, sondern liefern Nährstoffe für den Boden und manche dienen auch als Nektarlieferant.
  • Pflanzung und Aussaat erfolgen zu früh oder auch zu spät
    Gartenneulinge sind oftmals ungeduldig und lassen sich durch die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr zu einem häufigen Anfängerfehler verleiten: zu früh wird gesät und gepflanzt. Während dieser Jahreszeit sind die Tage einfach noch zu kurz, um die Fensterbank für die Anzucht zu nutzen. Denn Pflanzen benötigen unbedingt ausreichend Licht, damit sie sich optimal entwickeln können. Die Folge, wenn die Samen zu früh in die Erde kommen: lange und dünne Pflänzchen, die zudem nicht ausreichend vital sind. Selbstredend, dass diese vorgezogenen Pflanzen nichts werden, wenn Sie diese in den Garten setzen.Zudem sind die Aussaattermine für die Gemüsesorten unterschiedlich. Die einen sind früher dran, die anderen später. Für zahlreiche Gemüse und auch diverse andere Pflanzen gilt: Auspflanzen erst nach den Eisheiligen – in rauen Lagen warten Sie am besten noch ein paar zusätzliche Tage ab. Die bis dahin möglichen Nachtfröste würden Ihre Ungeduld strafen.

    Bei einigen Gemüsesorten, wie beispielsweise Möhren, sollten Sie hingegen nicht zu lange mit der Aussaat warten. Dieses Gemüse benötigt eine winterfeuchte Erde, damit die Samen keimen können. Achten Sie bei den Möhren auf die Sorte, da es frühe und späte Sorten gibt, die unterschiedliche Aussaattermine haben.

    Wenn Sie Ihr Gemüse selbst vorziehen, sollten Sie also unbedingt die Angaben auf den Samentütchen beachten.

  • Es wurde zu dicht gesät oder gepflanzt
    Dieser klassische Anfängerfehler passiert häufig unerfahrenen Hobbygärtnern, da sie sich nicht vorstellen können, wie groß Pflanzen werden. Und zum Wachsen und Gedeihen benötigt Gemüse, natürlich auch andere Pflanzen, ausreichend Platz. Beachten Sie beim Säen und Setzen unbedingt die notwendigen Pflanzabstände.Wurde zu dicht gesät, müssen die Jungpflanzen pikiert werden. Einige lassen sich umsetzen, andere hingegen nicht.
  • Zu viel Wasser und Dünger
    Sie meinen es zu gut und begehen damit den häufigsten Anfängerfehler. Damit das Gemüse optimal versorgt wird, sollten Sie die jeweiligen Ansprüche der Pflanzen berücksichtigen. Nicht jede Pflanze möchte so viel Wasser oder Dünger wie ihr Nachbar. Zudem schadet zu viel Dünger Boden und Grundwasser.
  • Zu wenig Wasser und Dünger
    Auch ein Zuwenig an Wasser und Dünger gehört zu den Anfängerfehlern. Gerade die Starkzehrer benötigen ein Mindestmaß an Nährstoffen, damit sie sich entsprechend entwickeln können. Damit die Pflanzen kräftig und gesund wachsen können, informieren Sie sich am besten schon im Vorfeld über die jeweiligen Ansprüche der Pflanzen, die Sie setzen möchten.
  • Zu früh den Garten gemulcht
    Eine Mulchschicht sollte in keinem Garten fehlen. Gerade das Frühjahr ist ein kniffeliger Zeitpunkt, um einen Anfängerfehler zu begehen. In dieser Zeit wird erst wieder gemulcht, wenn sich der Boden genügend erwärmen konnte. Mulch hält nicht nur die Feuchtigkeit im Boden, sondern auch die Kälte. Ein sonniger Tag im Frühjahr reicht nicht aus, damit der Boden die Wärme aufnehmen und speichern kann.

Anfängerfehler passieren und sind vollkommen normal. Jeder Gartenneuling hat sich hier und da mal vertan. Es braucht seine Zeit, bis alles rund läuft. Und auch im Laufe der Jahre lernt man nicht aus. So gibt es immer mal Fehlschläge, aber auch Erfolge. Auch wenn mal etwas schief geht, sollten Sie nicht die Flinte ins Korn werfen und die Lust am Garten verlieren.