Wussten Sie, dass Knoblauch zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit gehört? Inzwischen ist dieses Multitalent übrigens in zahlreichen Küchen nicht mehr wegzudenken. Doch nicht nur kulinarisch überzeugt das würzige Lauchgewächs: Knoblauch ist eine pflegeleichte und äußerst dankbare Pflanze, die mit wenig Aufwand reiche Erträge liefert. So können Sie ganz einfach eigenen Knoblauch im Garten anbauen, ohne viel Zeit dafür zu investieren. In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um das Thema Knoblauch pflanzen, pflegen, ernten und lagern – ideal für alle Hobbygärtner, die ihr eigenes Knoblauchbeet anlegen möchten. Sie brauchen nur in den Garten gehen und haben immer eine frische Knolle zur Hand.
In der Kürze liegt die Würze – allgemeines über den Knoblauch
Knoblauch dessen botanischer Name Allium sativum lautet, ist – anders als vermutet – eine mehrjährige Pflanze. Dieses Lauchgewächs ist eng verwandt mit Zwiebel, Lauch und Schnittlauch. Typisch für den pflegeleichten Knoblauch ist seine aus mehreren Zehen bestehende Knolle. Diese wächst bekanntlich unter der Erde und bildet sich aus einer Mutterzehe.
Knoblauch erreicht übrigens eine Wuchshöhe von etwa 40 bis 90 cm. Die Pflanze bildet schmale, aufrechte Blätter und im Sommer – abhängig von der jeweiligen – auch Blütenstände mit kleinen, weißen oder rosafarbenen Blüten. Allerdings kommen Sie nicht immer in den optischen Genuss des Knoblauchs: Denn nicht jede Sorte bildet Blüten aus. Meist konzentriert sich die Pflanze lediglich auf die Ausbildung der begehrten und schmackhaften Knolle.

Während viele Menschen gerne zu eben dieser Knolle greifen, ist diese allerdings für viele Tiere giftig. Achten Sie also besser darauf, dass ausschließlich Sie den leckeren Knoblauchs genießen und bauen das Lauchgewächs am besten so im Garten an, dass Haustiere nicht „miternten“ können.
Der ideale Standort für Knoblauch im Garten
Der Knoblauch bevorzugt einen warmen und sonnigen Standort im Garten. Der Boden sollte locker und durchlässig sein – Staunässe verträgt die Pflanze überhaupt nicht. Empfehlenswert ist ein sandiger und humusreicher Boden, der über einen guten Wasserabzug verfügt.
Achten Sie unbedingt darauf, dass mindestens drei Jahre kein anderes Lauchgewächs an dieser Stelle gewachsen ist. Diese einfache Vorkehrung beugt nicht nur Bodenmüdigkeit, sondern auch Krankheiten vor.
Knoblauch pflegen – Tipps für gesunde Pflanzen
Allium sativum ist außerordentlich genügsam und in der Pflege keineswegs zeitintensiv. Allerdings steigern ein paar Pflegemaßnahmen durchaus den Ertrag. Wie wächst Knoblauch am besten? Wir haben einige Tipps für Sie, wie Sie den Knoblauch pflegen, um eine gute Ernte zu bekommen.
- Gießen: In trockenen Phasen, die während der Sommermonate immer wieder vorkommen, wird der Knoblauch mäßig gegossen. Achten Sie darauf, dass Sie Staunässe beim Wässern vermeiden.
- Düngen: Vor dem Stecken können Sie etwas organischen Dünger ausbringen. Neben beispielsweise Hornmehl eignet sich als Nährstofflieferant selbstredend Kompost.
- Unkraut: Beikräuter können durchaus ihren Reiz haben. Allerdings können diese den Knoblauch überwuchern, sodass Sie die unliebsamen „Mitesser“ regelmäßig entfernen sollten, damit sie de Lauchgewächs alles notwendige zum Wachsen und Gedeihen lassen.
- Blüten: Sollten es dazu kommen, dass sich Blütenstände bilden, schneiden Sie diese frühzeitig ab. Der Grund dafür ist ganz einfach: So fließt mehr Energie in die Bildung der Knolle.
Knoblauch pflanzen – der richtige Zeitpunkt und Standort
Wann sollte man Knoblauch pflanzen? Sollte man Knoblauch im Frühjahr oder Herbst pflanzen? Sicherlich gehen Ihnen noch weitere Fragen durch den Kopf, wie Sie Knoblauch richtig pflanzen. Wir haben einige Antworten für Sie, damit Sie eine ordentliche Ernte einfahren können.
Beim Knoblauchanbau unterscheidet man zwischen Herbstknoblauch und Frühlingsknoblauch:
- Herbstknoblauch – im Oktober oder November wird der Knoblauch von Ihnen gesteckt. Er überwintert im Boden und kann im Jahr darauf bereits ab Juni von Ihnen geerntet und genossen werden.
- Frühlingsknoblauch – wird im Februar oder März von Ihnen gesteckt. In dem Fall ist der Knoblauch meist etwas später erntereif, also etwa im Juli oder August.
In milden Regionen lohnt sich übrigens der Anbau von Herbstknoblauch. Werden die Zehen noch im Herbst gesteckt, bilden sich meist größere Knollen. Sollten Sie sich für die Frühlingsvariante entscheiden, hat diese den Vorteil, dass mit einem geringeren Schädlingsbefall zu rechnen ist – zumindest, wenn Sie in Ihrem Garten Probleme mit Schädlingen haben sollten.

Beim Anpflanzen haben Sie die Wahl: Entweder pflanzen Sie Zehen oder Bulbillen, das sind die kleinen Brutzwiebeln, an. Wenn Sie sich für das Anpflanzen der Bulbillen entscheiden, können Sie mit größeren Knollen rechnen, die Sie ernten. Auf diese müssen Sie allerdings zwei Jahre warten – vorher sind die Knoblauchknollen dann noch nicht reif für die Ernte.
Bei der Gelegenheit fragen Sie sich sicher gerade, ob Sie auch den Knoblauch aus dem Supermarkt stecken können. In klimatisch bevorzugten Gegenden mag der Anbau vielleicht gelingen. Aber da Allium sativum in den Regionen des Mittelmeeres gepflanzt und geerntet wird, ist die Pflanze an das dortige Klima gewöhnt, nicht aber an das unsrige.
Knoblauch stecken – so geht’s Schritt für Schritt
Knoblauch anbauen im Garten ist kein Hexenwerk und gelingt auch Hobbygärtnern, die gerade erst mit dem Gemüseanbau beginnen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie in wenigen Schritten die Zehen stecken und schon bald eigenen Knoblauch ernten können.
- Boden vorbereiten: Graben Sie das Beet um und lockern Sie so den Boden tiefgründig. Entfernen Sie bei der Gelegenheit nicht nur kleine und größere Steine, sondern auch die Beikräuter.
- Zehen vorbereiten: Verwenden Sie ausschließlich gesunde und große Knoblauchzehen. Schälen Sie diese aber nicht – nun stecken Sie die Zehen direkt mit der Spitze nach oben in die vorbereitete Erde.
- Pflanzabstand einhalten: Setzen Sie die Zehen ca. 5 cm tief in die Erde – sollten Sie den Knoblauch in Reihen stecken, halten Sie einen Reihenabstand von 20 bis 25 Zentimeter ein, und zwischen den einzelnen Zehen beträgt der Pflanzabstand 10 bis 15 Zentimter.
- Angießen: Nach dem Stecken wässern Sie die Zehen gut, aber nicht zu stark – Knoblauch verträgt keine Nässe, insbesondere keine Staunässe.
Im Herbst können Sie mit einer Mulchschicht aus Stroh oder Laub den im Herbst gesteckten Knoblauch im Winter vor Frost schützen.
Knoblauch ernten – der richtige Zeitpunkt
Der Erntezeitpunkt hängt vom Zeitpunkt des Steckens ab – also je nachdem, ob Sie Herbst- oder Frühlingsknoblauch angebaut haben. In der Regel gilt:
- Herbstknoblauch: Ernte ab Ende Juni bis Anfang Juli
- Frühlingsknoblauch: Ernte ab Ende Juli bis Mitte August
Woran Sie erkennen, ob der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen ist? Wenn sich das Laub gelblich verfärbt und beginnt einzutrocknen können Sie Allium sativum ernten.
Zur Ernte lockern Sie die Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel und ziehen diese samt Laub heraus. Danach ist es ratsam, den Knoblauch an einem luftigen, schattigen Ort etwa drei bis vier Tage zu trocknen – idealerweise aufgehängt in Bündeln.
Knoblauch lagern – so bleibt er lange haltbar
Wie wird Knoblauch richtig gelagert? Nach dem Trocknen können Sie den Knoblauch auf verschiedene Weise lagern:
- Geflochtene Zöpfe: Der Klassiker – flechten Sie die getrockneten Blätter zu einem Zopf und hängen diesen einfach auf. Das sieht nicht nur schön aus, sondern so können Sie ganz einfach nach und nach eine Knolle aus dem Zopf nehmen und verwenden.
- Lose Lagerung: In Netzen, Kisten oder luftdurchlässigen Beuteln an einem kühlen und zudem trockenen Ort lässt sich der getrocknete Knoblauch aufbewahren.
- Einfrieren: Ganze, geschälte Zehen können Sie auch einfrieren – ideal für Ihre Vorratshaltung.
Wichtig: Kein direkter Kontakt mit Feuchtigkeit, sonst droht Schimmelbildung!
Knoblauch richtig lagern nach der Ernte ist also auf verschiedene Arten möglich. Wichtig dabei ist, dass kein direkter Kontakt mit Feuchtigkeit besteht. In dem Fall droht Schimmelbildung und die ganze Arbeit war für die Katz‘.

Knoblauch im Garten – auch nützlich als Pflanznachbar
Knoblauch hat nicht nur kulinarische Qualitäten – Allium sativum kann im Garten natürlich Schädlinge abwehren! Der intensive Geruch der Pflanze wirkt abschreckend auf viele Insekten und Bodenschädlinge. Aus diesem Grund wird der pflegeleichte Knoblauch gerne als Mischkultur eingesetzt, etwa zwischen Erdbeeren gepflanzt oder neben Rosen sowie Karotten.
Wie es auch bei anderen Gemüsearten der Fall ist, benötigt auch der Knoblauch eine Anbaupause von vier bis fünf Jahren. Das betrifft übrigens alles Allium-Arten, nicht nur diese leckere Knolle. Grund für diese Anbaupause ist, dass so weitestgehend vermieden wird, dass sich Pflanzenschädlinge ausbreiten, die sich auf Zwiebelgemüse stürzen.
Knoblauch anbauen lohnt sich!
Knoblauch ist ein echtes Multitalent – pflegeleicht, robust, darüber hinaus gesund und zudem vielseitig einsetzbar. Wenn Sie einmal eigenen Knoblauch im Garten geerntet haben, möchten Sie ihn sicherlich nie mehr missen. Egal ob als Herbst- oder Frühlingsknoblauch: Mit den richtigen Tipps gelingt der Anbau auch Anfängern im Gemüsegarten.
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