Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ist schon etwas Tolles – da dürfen die Möhren, auch gerne Karotten oder Mohrrüben genannt, natürlich nicht fehlen. Während Sie im Laden oftmals nur riesige Exemplare bekommen, die nicht immer an den Geschmack einer Karotte erinnern, können Sie im Garten zartes Gemüse ernten. Sie müssen ja nicht immer warten, bis die Möhren ihre volle Größe erreicht haben. Wenn Sie einfach mal Lust auf den Geschmack einer zarten und süßen Karotte haben, dann ziehen Sie das Wurzelgemüse einfach aus der Erde und lassen es sich an Ort und Stelle schmecken. Und Kinder finden die Nascherei im Garten herrlich.
Apropos Kinder: Sollte Ihr Nachwuchs ein eigenes kleines Beet in Ihrem Garten haben, gehören die Möhren nicht unbedingt zur ersten Wahl. Kinder möchten gerne schnell „Erfolge“ sehen. Und dieses Wurzelgemüse stellt die Geduld von Kindern auf die Probe. Radieschen sind eher für einen „Kinder-Garten“ geeignet.
Unter den Mohrrüben gib es nicht nur frühe, sondern auch mittelfrühe und späte Sorten. Diese drei Sorten unterscheiden sich nicht groß in ihrer Saatzeit, sondern in der Dauer ihrer Kultur. Während die frühen Möhren bereits gute 12 Wochen nach der Aussaat geerntet werden können, benötigen die mittelfrühen Sorten hingegen mindestens 15 bis 20 Wochen bis zur Erntereife und die späten Sorten sogar 20 bis 26 Wochen. Der Vorteil an der späten Sorte ist, dass sich diese Möhren hervorragend zur Lagerung eignen. So können Sie auch noch während der kalten Jahreszeit Wurzelgemüse aus dem eigenen Anbau ernten.
Anbau und Pflege der Möhren im Garten
Die einjährig kultivierten Mohrrüben benötigen zum Wachsen und Gedeihen ein möglichst sonniges Plätzchen in Ihrem Garten – entweder im Beet, im Hochbeet oder auch in einem Hügelbeet. Ideal ist der ausgewählte Standort, wenn immer mal wieder ein wenig Wind über die Möhren geht – so können Sie einem Befall mit unerwünschten Möhrenfliegen vorbeugen. Einige Sorten sollen sogar widerstandsfähig gegen die Möhrenfliegen sein.
Möhren bevorzugen einen lockeren und leichten sowie humosen Boden. Die Erde können Sie noch mit Kompost anreichern. Einen zu festen Boden sollten Sie auflockern. Ansonsten kann es passieren, dass sich die Möhren an der Spitze verzweigen beziehungsweise spalten. Ein weiterer Vorteil eines lockeren Bodens besteht darin, dass das Wasser besser in tiefere Schichten ablaufen kann. Denn im Wasser stehen möchten die Karotten nicht.
Bevor Sie die Möhren-Samen aussäen, ziehen Sie eine nicht zu tiefe Rinne. Säen Sie die Samen nicht zu dicht in diese Rinne. Nach dem Säen bedecken Sie die Samen, drücken die Erde leicht an und halten diese gut feucht.
Wenn Sie in Reihen säen, sollten Sie einen Reihenabstand von etwa 15 Zentimetern einhalten. Für die Reihensaat stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können ein Markierungsband spannen und säen die Samen entlang dieser Markierung in die Rinne. Dieses bleibt solange gespannt, bis die Möhren groß genug sind. Eine weitere Möglichkeit sind Saatbänder. Diese haben Aussparungen, sodass der richtige Abstand schon von Anfang an gegeben ist. Da allerdings nicht immer alle Samen aufgehen, haben Sie unter Umständen kleinere oder größere Lücken. Die dritte Möglichkeit: Viele Hobby-Gärtner mischen unter die Möhrensamen noch etwas Saatgut von Radieschen oder Kresse. Diese dienen als sogenannte Markiersaat. Noch bevor die Radieschen den Möhren den Platz streitig machen können, haben Sie diese schon längst geerntet. Karotten brauchen einige Zeit, bis sie keimen.
Damit die einzelnen Möhren ausreichend Platz zum Wachsen haben, werden sie vereinzelt – wenn es notwendig erscheint. Sondieren Sie zuerst die schwächsten Pflanzen aus, dann die restlichen überzähligen. Zum Schluss sollte zwischen den einzelnen Karotten ein Pflanzabstand von mindestens vier Zentimetern vorhanden sein.
Achten Sie darauf, dass sich von Anfang an kein Unkraut in dem Möhrenbeet breit macht. Da die Karotten, wie bereits erwähnt, viel Zeit für die Keimung benötigen, würde das Beikraut über kurz oder lang die Sämlinge überwuchern. Durch das Markierungsband oder die Markierungssaat wissen Sie immer ganz genau, wo Sie die Mohrrüben ausgesät haben und können so „Freund und Feind“ besser unterscheiden.
Damit sich Ihre Karotten zu stattlichem Wurzelgemüse entwickeln, benötigen sie einen kontinuierlich gleichmäßig feucht gehaltenen Boden. Andernfalls müssen Sie damit rechnen, dass die Möhren aufplatzen. Damit der Boden nicht zu schnell austrocknet, bietet sich eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt an, der in regelmäßigen Abständen meist vorhanden ist. Der Boden sollte zwar feucht, nicht aber nass sein.
Wenn Sie nicht möchten, dass die Köpfe Ihrer Möhren später grün sind, sollten Sie diese anhäufeln. Sobald die Köpfe aus der Erde schauen, können Sie mit dem Anhäufeln beginnen.
Sollten Sie den Boden ausreichend mit Kompost vorbereitet und versorgt haben, benötigen Ihre Mohrrüben keinen weiteren Dünger. Andernfalls können Sie während des Wachstums auch organischen Dünger, wie beispielsweise Hornmehl, verabreichen.
Die frühen Möhren-Sorten können Sie bereits schon ab Februar säen. Allerdings benötigen sie um diese Zeit noch einen Schutz durch eine Folie oder ein Vlies. Ab März können Sie mit der Aussaat der mittelfrühen und späten Sorten beginnen. Aufgrund der langen Kulturdauer werden die späten Sorten nur bis in den Mai gesät – ab Aussaat müssen Sie ja noch mindestens 20 Wochen hinzurechnen. Die frühen und mittelfrühen Sorten hingegen können Sie noch bis Juli aussäen.
Hinweis: Doldenblütler, zu denen auch die Mohren gehören, benötigen eine Anbaupause von mindestens vier Jahren. Doldenblütler sind selbstunverträglich. Aus diesem Grund sind Sie nicht für die Vor- oder Nachkultur innerhalb der Familie geeignet, was bei der Fruchtfolge unbedingt beachtet werden muss. Nur so können Sie Nematoden und Pilzkrankheiten vorbeugen.
Bilder: großes Bild: © George Dolgikh – Fotolia.com (#62219533 – Carrot on a wooden table);
kleines Bild: © Raffalo – Fotolia.com (#44092728 – Karotte)