Purpurglöckchen – farbenfroher Blattschmuck für jeden Geschmack

Purpurglöckchen Heuchera

Ein Garten ohne Blattschmuckstauden? Undenkbar – finden Sie nicht auch? Vor allem, wenn es sich um so vielseitige Vertreter wie die Purpurglöckchen handelt. Bei diesem Familienmitglied der Steinbrechgewächse stimmt einfach alles: imposante Blattfarben- und Formen werden von hübschen Blüten begleitet.

Die Purpurglöckchen, botanisch Heuchera, präsentieren sich nicht einfach mit einem schnöden Laub. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Das geordnete Auge erfreut sich an rundblättrigen Purpurglöckchen, während das Herz des verspielten Hobbygärtners beim Anblick der gerüschten Blätter höher schlägt. Wenn Sie glauben, dass sich die Auswahl lediglich auf die Blattform beschränkt, kann ich Sie an dieser Stelle beruhigen. Sie haben die Qual der Wahl: grüne Blätter, rote Blätter, panaschiertes Laub… Und das fast das gesamte Jahr über. Denn bei den Purpurglöckchen handelt es sich um zumeist immergrüne Stauden.

Und um blühende Stauden. Sie können also nicht nur das Laub bestaunen, sondern auch die hübschen Blüten. Selbstredend in verschiedenen Farben. Purpurglöckchen zeigen sich im Sommer, bis in den Herbst hinein, von ihrer blühenden Seite. Mal in einem leuchtenden Purpur, eine andere Sorte kokettiert mit anmutigen rosa Blüten. Aber auch scharlachrote, weiße und und grünlichgelbe Blüten sind möglich. Was würde am besten in Ihren Garten passen?

Blüten der Purpurglöckchen
© cane Die zarten Blüten der Purpurglöckchen zeigen sich nicht nur im Sommer, sondern auch noch im Herbst – je nach Sorte in unterschiedlichen Farben.

Der optimale Standort für das Purpurglöckchen im Garten

Der Standort der zumeist frostharten Purpurglöckchen ist vom Laub abhängig – manche Sorten bevorzugen ein sonniges Plätzchen, andere hingegen eher ein lichtschattiges.

Die purpurlaubigen Heuchera-Sorten fühlen sich an einem sonnigen Fleckchen wohl. Sie neigen dazu, dass die Blätter vergrünen, wenn der Standort zu dunkel gewählt wird. Ein dunkleres Plätzchen hingegen ist den gelbbunten Sorten genehm – sie wünschen sich einen lichtschattigen Standort. Die grünlaubigen Purpurglöckchen sind nicht ganz so festgelegt, was den geeigneten Standort anbelangt: ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen ist ideal.

Die 15 bis 80 Zentimeter hoch werdende Staude bevorzugt einen kühlen Boden, der gerne sandig- oder lehmig-humos sein kann. Zudem bevorzugt dieses Steinbrechgewächs einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Einen nicht so optimalen Boden können Sie im Vorfeld verbessern.

Die ideale Pflege für das Purpurglöckchen

Purpurglöckchen sind nicht nur etwas für das Auge, sondern auch optimal für Hobbygärtner, die sich nicht rund um die Uhr um ihre Schützlinge bemühen möchten, damit sich diese von ihrer besten Seite präsentieren. Heuchera ist robust und pflegeleicht.

Natürlich benötigt die Blattschmuckstaude ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit – also ausreichend Wasser und einige Nährstoffe, damit sich die Pflanze optimal entwickeln kann.

Die Purpurglöckchen möchten nicht verdursten, aber auch nicht ersaufen. Gießen Sie ausreichend, aber nicht übermäßig. Und vermeiden Sie bitte Staunässe. Diese bekommt den allerwenigsten Pflanzen.

Nährstoffe benötigt die Staude ebenfalls nicht im Übermaß. Im Herbst können Sie das Laub einfach liegen lassen und zum Mulchen nutzen, im Frühjahr versorgen Sie die Heuchera einfach mit Kompost.

Im Frühjahr können Sie ein wenig für Ordnung im Heuchera-Beet sorgen: An einem schönen Frühlingstag können Sie die Horste säubern. Dazu entfernen Sie einfach die verdorrten Blätter. Das ist nicht nur eine optische Angelegenheit – vielmehr sorgen Sie so dafür, dass die Blattschmuckstaude gesund bleibt und Sie über viele Jahre etwas von diesem Hingucker haben.

Ebenso dienlich ist das Entfernen der verblühten Blütenstiele. Mit einer scharfen und sauberen Gartenschere schneiden Sie, am besten dicht über dem Boden, diese Stiele weg.

Das Purpurglöckchen pflanzen und vermehren

Die Heuchera macht nicht nur in der Rabatte eine gute Figur, sondern auch am Gehölzrand oder sogar im Kübel oder Trog. Damit sich dieses Steinbrechgewächs in alle Richtungen optimal entfalten kann, achten Sie beim Pflanzen auf den notwendigen Pflanzabstand. Da die Staude eine Breite von 15 bis 60 Zentimeter erreichen kann – je nach Sorte – wird der Abstand entsprechend gewählt.

Sicherlich möchten Sie nicht nur ausschließlich mit Purpurglöckchen Ihren Garten bepflanzen. Verschiedene Pflanzpartner runden den Gesamteindruck ab. Ideale Partner sind beispielsweise der Eisenhut (vorsicht, sehr stark giftig!), Prachtspieren, Sterndolden, Bergenien, Glockenblumen, Funkien oder auch die hübschen Taglilien.

Sofern die Staude in einer rauen Lage gepflanzt wird oder sehr strenge Winter zu erwarten sind, kann eine schützende Kompostschicht um die Pflanze herum nützlich sein. So werden die Rhizome gut vor der Kälte geschützt, wenn es notwendig sein soll.

Purpurglöckchen lassen sich ganz einfach durch eine Teilung vermehren. Wussten Sie, dass Sie mit dieser Vermehrungsmethode die Staude auch gleichzeitig verjüngen? Alle paar Jahre kann man seine teilungsfähigen Stauden damit etwas Gutes tun. Und wenn Sie keinen Platz mehr im Garten für die Teilstücke haben sollte, können Sie Freunde, Verwandte oder auch Nachbarn damit erfreuen. Dankbare Abnehmer finden sich eigentlich immer.

© cane Durch einfaches Teilen lässt sich das Purpurglöckchen problemlos vermehren.

Purpurglöckchen im Kübel

Sie möchten gerne Ihren Freisitz mit diesem Steinbrechgewächs verschönern? Nur zu! Denn auch in Kübeln oder hübschen Trögen fühlt sich diese ausdauernde Staude wohl. Sofern den Standortwünschen nachgekommen wird.

Wie auch in der Rabatte gilt: keine Staunässe. Achten Sie also beim ausreichenden Gießen darauf, dass sich die Nässe nicht im Substrat staut. Und vergessen Sie die Nahrungsergänzung nicht. Ab und an können Sie die Heuchera bequem mit einem Flüssigdünger verwöhnen oder im Frühjahr mit einem Langzeitdünger. Wie es Ihnen besser gefällt.

Sobald sich die lichtarme Jahreszeit von ihrer kalten Seite zeigt, können Sie den Kübel mit einem Winterschutz versehen. Stellen Sie dazu den Kübel auf Styropor (Schutz gegen die Kälte von unten) und umwickeln Sie den Kübel mit einer Kokosmatte oder einem schützenden Vlies. So eingemummelt überstehen die Rhizome den Winter ganz bestimmt. Vergessen Sie das Gießen nicht! An frostfreien Tagen können Sie ein wenig Wasser geben.

Purpurglöckchen und Schädlinge

Pflanzenschädlinge sind lästig und führen nur selten Gutes im Schilde. Im Fall der Purpurglöckchen sind es die Dickmaulrüssler. Kontrollieren Sie am besten in regelmäßigen Abständen ihre Blattschmuckstauden. So können Sie zeitig etwas unternehmen, sofern es zu einem Befall gekommen ist.

Bilder: großes Bild ganz oben: © claireliz – Fotolia.com (#45404213 – delta dawn heuchera);
große Bilder: © cane