Clematis – Blütenzauber im Garten

Blüten einer Clematis

Die Clematis, die Königin der Kletterpflanzen, verwandelt nicht nur unliebsame Ecken und Winkel im Garten in ein Blütenmeer. Unter ihren Ranken und Blüten versteckt die Waldrebe – die den schönen Namen Clematis (Klematis) trägt – kahle Mauern, Zäune, alte Baumstümpfe oder dient als blühender Sichtschutz im Garten oder auf der Terrasse. Die aus der Familie der Hahnenfußgewächse stammende Clematis verwandelt den Garten auch in luftigen Höhen in ein blühendes Paradies. An manchen Stellen im Garten benötigt sie beim Klettern ein wenig Hilfe in Form einer Kletterhilfe, andere Plätzchen erobert die Kletterpflanze von ganz allein. So kann ein ausgeblühter Apfelbaum im Sommer in neuer Blüte erstrahlen. Denn die Clematis ist bestrebt, in die Höhe zu wachsen. Manche Sorten dieses Waldkindes schaffen im Laufe der Zeit neun oder auch mehr Meter und erreichen so viele Baumkronen.

violette Clematis - Blüten
© cane Die Clematis ist ein schöner Sichtschutz, der sich in ein Blütenmeer verwandelt, wenn sich alle Blüten geöffnet haben.

Während sich die meisten dieser Waldreben-Sorten in luftigen Höhen wohl fühlen, gibt es auch Sorten, die beispielsweise einen Findling oder andere größere Steine zum Leben erwecken können. Die Clematis alpina versprüht auch als Bodendecker ihren Charme und erklimmt mit ein wenig Hilfe die luftige Spitze des Findlings. Wenn Ihnen ein blühender Teppich am Boden mehr zusagt, können Sie dafür die Clematis serratifolia pflanzen.

Und wenn Sie Ihrer Terrasse oder dem Balkon einen königlichen Sichtschutz verpassen möchten, ist auch das kein Problem – solange Sie Ihr Herz nicht an extrem wuchsfreudige Waldreben verloren haben. Nicht so ausufernde Sorten, wie die Clematis macropetala, fühlen sich auch in einem schönen Kübel wohl.

Der optimale Standort für die Clematis im Garten

Während sich viele Pflanzen ausschließlich in der Sonne, dem Halbschatten oder gar Schatten wohlfühlen, möchte die Clematis ein beschattetes Plätzchen für den unteren Bereich, während der „Kopf“ die Sonne genießt. Aber auch ein Plätzchen im Halbschatten ist für den oberen Bereich der Waldrebe kein Problem, wie ihre wilden Verwandten in lichten Wäldern Tag für Tag zeigen.

Falls Sie der Clematis nur einen vollsonnigen Standort bieten können, sollten Sie den „Fuß“ durch Beipflanzung anderer Pflanzen schützen. Wichtig ist dabei, dass sich die Pflanzen im Wurzelwerk nicht ins Gehege kommen. Dazu bieten sich neben Bodendeckern auch einjährige Pflanzen an. Während diese im Herbst ihrem Ende entgegen sehen, können sie ihren Platz gegen einen Winterschutz eintauschen, sofern strenge Winter in Sicht sind oder sich der Standort in einer rauhen Lage befindet. Aber auch Funkien sind geeignete Begleitpflanzen. Diese Schattenliebhaber tragen im Winter kein Laub, sodass Sie problemlos für einen Kälteschutz sorgen können.

Blütenknospen einer Clematis
© cane Es dauert nicht mehr lange, bis sich die Knospen öffnen.

Die Clematis im Garten pflanzen und pflegen

Bevor Sie die Clematis pflanzen, sollten Sie ein paar Kleinigkeiten beachten, damit die Waldrebe gut anwächst und gedeiht. Auch wenn die Königin der Kletterpflanzen einen feuchten Boden bevorzugt, will sie dennoch keine übermäßige Feuchtigkeit in Form von Staunässe. Daher sollte der Untergrund ausreichend drainiert sein. Heben Sie ein Loch mit großzügigen Maßen von 45 Zentimetern aus – 45 Zentimeter sowohl in der Tiefe als auch im Quadrat. Auf den Lochboden verteilen Sie eine gut fünf Zentimeter starke Schicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen. Darüber verteilen Sie eine Lage feinere Kieselsteine oder Splitt. Die Erde, die beim Ausheben angefallen ist, vermischen Sie mit etwas Sand, Kompost und wenn vorhanden, mit ein wenig Lehm.

Denken Sie an die Kletterhilfe. Im Gegensatz zum Gemeinen Efeu, der seine Umgebung selbstständig erobert, benötigt die Waldrebe ein wenig Unterstützung.

Nun lösen Sie die Clematis vorsichtig aus dem Container. Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass die Kletterpflanze etwa 15 Zentimeter tiefer gesetzt wird, als sie zuvor im Container stand. Denn so befinden sich die schlafenden Augen unter der Erde und können, wenn es nötig ist, wieder neu austreiben. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Waldrebe von der Clematiswelke heimgesucht wurde.

Samen einer Clematis
© cane Die Clematis fühlt sich besonders wohl, wenn der Fuß beschattet ist und kann sogar Samen ausbilden.

Nachdem Sie die Clematis auf die richtige Höhe gesetzt haben, befüllen Sie das ausgehobene Loch mit der zuvor gemischten Erde. Danach die Erde leicht andrücken, angießen und die Oberfläche mit größeren Steinen oder Mulch versehen. Sie können auch die Begleitpflanzen direkt mit einpflanzen. Und nun heißt es: Geduld aufbringen. Eine neu gepflanzte Clematis benötigt schon gute zwei bis drei Jahre, bis sie sich an ihrem Plätzchen eingewöhnt hat.

Etwa von März an bis Ende April ist die beste Pflanzzeit für die Königin der Kletterpflanzen. Sollten Sie den Zeitpunkt verpasst haben, ist das kein großes Problem. Solange der Boden offen ist, können Sie die Waldrebe pflanzen.

Besonders wohl fühlt sich die Clematis in einem kalkhaltigen Untergrund. Dieser sollte nicht austrocknen, aber auch nicht vor Nässe triefen. Gießen Sie also regelmäßig, aber nicht im Übermaß.

Im ersten Jahr, in dem Sie die Clematis gepflanzt haben, brauchen Sie diese noch nicht zu düngen. Die untergemischte Kompostgabe ist vollkommen ausreichend. Im Frühjahr können Sie die Clematis mit einer Nahrungsergänzung versorgen. Dazu bieten sich beispielsweise Hornspäne an.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Lijuan Guo | Adobe Stock (#23002836 – Pink Clematis Nelly Moser);
retliche Bilder: © cane