Schneeglanz – zeitiger Blumengruß im Frühlingsbeet

Schneeglanz

Bevor es in unseren Gärten so richtig losgeht, haben die Blumenzwiebeln Hochkonjunktur. Vor allem Schneeglöckchen, Narzissen, Tulpen, Krokusse und Hyazinthen sind beliebt wie eh und je. Ein solcher Frühlingstarter ist auch der Schneeglanz oder Schneestolz. Diese Blumenzwiebel gehört zu den Hyazinthen, was man an der Blütenform gut erkennen kann. Wenn es draußen noch frostig kalt ist und vielleicht sogar noch Schnee liegt, spitzen die vorwitzigen Blüten bereits aus dem Boden und setzen tolle Farbtupfer in jeden Garten. Wir schauen uns deshalb die Pflanze, die zu den Sternhyazinthen gehört, mal etwas genauer an.

Schneeglanz – von der Zwiebel bis zur Blüte

Der Schneeglanz gehört zur Familie der Spargelgewächse und kommt ursprünglich aus der Türkei. Seinen Namen hat er vom altgriechischen Wort Chionodoxa (chion = Schnee, doxa = Glanz, Stolz). Die Zwiebeln sind klein, rund und weiß. Bereits im Februar geht es los, dann strecken sich in der Regel mehrere Blütenstiele aus jeder Zwiebel in die Höhe. Wie man es von Hyazinthen kennt, wachsen die Blüten auch hier traubenartig, die Farben reichen von Weiß über Blau und Lila bis hin zu Pink. Die Blütezeit liegt zwischen Februar und April. Nach dem Verblühen bilden sich Fruchtkapseln, in denen sich die Samen befinden. Die Wuchshöhe kann, je nach Art und Sorte, bis zu 25 Zentimeter betragen. Nach der Blüte welken die Blätter und die Pflanze zieht sich ins Erdreich zurück.

Schneeglanz
© cane Zwischen Februar und April zeigt sich der Schneeglanz von seiner schönsten Seite.

Die beliebtesten Schneeglanz-Sorten

Sorten gibt es vom Schneeglanz eine ganze Menge, aufgeteilt werden diese in drei Hauptarten: Gewöhnlicher Schneestolz (Chionodoxa luciliae), Dunkler Schneeglanz (Chionodoxa sardensis) und Blauer Schneeglanz (Chionodoxa forbesii).

Von jeder Farbe etwas – zu den beliebtesten Sorten gehören unter anderem:

  • Blue Giant – wie der Name schon sagt, bildet diese Pflanze sehr große Blüten, die sich in blauen und weißen Tönen zeigt.
  • Violet Beauty – ja, sie ist tatsächlich eine violette Schönheit. Auch hier bilden sich relativ große Blüten.
  • Alba – eine reinweiße Sorte, die zwischen den bunten Hyazinthen ganz besonders auffällt.
  • Pink Giant – und natürlich darf auch Rosa nicht fehlen.

Schneeglanz sieht einzeln gepflanzt gut aus, kommt aber in Gruppen gepflanzt besonders gut an und bildet dadurch regelrechte Blütenteppiche.

Schneeglanz – so mag er es am liebsten

Das wichtigste zu Beginn: Wo setze ich die Blumenzwiebeln in die Erde? Der Standort ist für eine üppige Blüte wichtig, denn nur in der Sonne können Sie sich auf ein regelrechtes Blütenmeer freuen. Im Halbschatten geht es so lala, im Schatten gar nicht.

An den Boden hat der Schneeglanz auch ein paar Ansprüche. So sollte die Erde durchlässig sein und keine Staunässe bilden. Die Blümchen mögen es nämlich gerne relativ trocken. Das heißt aber nicht, dass Sie auf das Gießen verzichten können – dazu gleich noch mehr. Ideal ist ein Bodengemisch aus Mulch, Kies und Sand. Auch eine Schräglage, an der das Wasser abfließen kann, ist ideal, beispielsweise in einem Steingarten.

Die Pflege von Schneeglanz

Als Zwiebelpflanze braucht der Schneeglanz nicht allzu viel Pflege. Gegossen werden muss die Pflanze erst dann, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Da im zeitigen Frühjahr die Sonne noch nicht die Kraft hat, wie im Sommer, beschränkt sich das Gießen somit auf wenige Male. In der Regel brauchen Zwiebelblumen nicht unbedingt gedüngt werden. Eine Nährstoffzugabe kann das Ausbilden von sogenannten Brutzwiebeln beschleunigen. Deswegen sind wir der Meinung: Geben Sie etwas Kompost oder Hornspäne, das kann nie schaden – allerdings erst nach der Blütezeit! Ach ja, und im Spätsommer darf es gerne noch einmal eine Portion Dünger sein, um die Blütenbildung im Frühling anzuregen.

Schneeglanz
© cane Der Schneeglanz benötigt nicht viel Pflege und Aufmerksamkeit.

Schneeglanz – pflanzen, vermehren, überwintern

Die Blumenzwiebeln pflanzen Sie im Herbst. Die Pflanztiefe sollte immer rund das Dreifache des Durchmessers der Zwiebel betragen, also rund 6 bis 10 Zentimeter. Danach gut angießen. Gerne können Sie Schneeglanz auch in einem ausreichend großen Topf für die Terrasse kultivieren. Nach dem Verblühen sollten die Zwiebeln entweder ausgegraben und trocken gelagert oder in den Garten gesetzt werden.

Für eine Vermehrung müssen Sie eigentlich gar nichts tun, denn das tut der Schneeglanz ganz von selbst. Zum einen durch das Bilden von Brutzwiebeln, die Sie ausgraben, abbrechen und neu einpflanzen können, zum anderen durch die Samen, die sich selbst aussäen. Letzteres können Sie aber auch selbst anstoßen, indem Sie die Samen ernten, vier Wochen im Kühlschrank aufbewahren, danach in mageres Substrat geben und regelmäßig gießen. Sobald die Jungpflanze etwa 5 Zentimeter groß ist, kann sie an ihren neuen Standort umziehen. Selbstgezogener Schneeglanz blüht übrigens erst im zweiten Jahr.

Schneeglanz
© cane Der Schneeglanz ist winterhart, und die Zwiebeln überstehen den Winter problemlos.

Beim Überwintern müssen Sie eigentlich auf gar nichts achten. Die meisten Zwiebeln sind winterhart und überstehen die kalte Jahreszeit ohne Probleme. Sicherlich kann es sein, dass die eine oder andere Blumenzwiebel, weil sie geschwächt ist oder nicht genügend Nährstoffe bekommen hat, abstirbt. Das sollte aber kein Problem sein. Alternativ können Sie mit Rindenmulch, Laub oder Reisig den Boden im Herbst schützen.

Schneeglanz – Krankheiten und Schädlinge

Hier können wir das Ganze relativ kurz abhandeln. Krankheiten treten beim Schneeglanz nicht auf, lediglich Staunässe kann zu Zwiebelfäulnis führen. Bei den Schädlingen sind einzig die Schermäuse hin und wieder an den Zwiebeln interessiert. Sofern Sie hier etwas feststellen, sollten Sie die Zwiebeln mit einem engmaschigen Drahtgitter schützen.

Noch ein Hinweis zum Schluss: Schneeglanz ist, wie alle Hyazinthen, giftig. Das bedeutet, dass Sie die Blume vor Kindern und Haustieren fernhalten sollten. Im Zweifel gar nicht anpflanzen oder so, dass die Blumen und Zwiebeln nicht erreicht werden können.

Bilder: © cane