Schnittlauch – das robuste Küchenkraut für Garten und Freisitz

Blühender Schnittlauch

Schnittlauch ist eines der beliebtesten Küchenkräuter. Was sicherlich kein Wunder ist: Die mehrjährige Pflanze ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch aromatisch und zudem vielseitig verwendbar – und das sowohl frisch als auch konserviert. Egal, ob Sie den schmackhaften Schnittlauch im Beet, Hochbeet oder Topf auf dem Balkon anpflanzen: Diese Kulturpflanze gedeiht fast überall. In diesem Beitrag erfahren Sie wissenswertes über die Anzucht, Pflege, Ernte und Verwendung – inklusive Tipps zur Überwinterung, Vermehrung und als Bienenweide im eigenen Garten.

Dieses und jenes über den Schnittlauch

Der würzige Schnittlauch, dessen botanischer Name Allium schoenoprasum lautet, gehört, wie der Name bereits verrät, zur Gattung Allium. Somit ist die Kulturpflanze also verwandt mit Zwiebel, Knoblauch und Lauch. Im Gegensatz zu den ersten beiden genannten Gattungsmitgliedern bildet er jedoch keine Zwiebeln zum Verzehr aus. Schnittlauch wächst als horstartige Pflanze mit den allseits bekannten röhrenförmigen, hohlen Halmen. Diese können übrigens bis zu 30 cm lang werden und werden später geerntet und verwendet.

Im Frühsommer bildet das Küchenkraut hübsche violett-rosa Blüten aus, die nicht nur essbar, sondern auch ein Magnet für verschiedene Insekten sind. So können Sie nebenbei den Schnittlauch als Bienenweide im Garten nutzen und einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Die robuste Kulturpflanze mit dem würzigen Geschmack ist zudem mehrjährig sowie winterhart und treibt im Frühjahr zuverlässig wieder aus.

Standort und Boden – wo wächst Schnittlauch am besten?

Allium schoenoprasum ist pflegeleicht und robust, möchte aber dennoch im rechten Licht stehen. Damit das Küchenkraut optimal wachsen kann, haben wir ein paar Tipps zum Standort für Sie:

  • Licht: Die Kulturpflanze fühlt sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort besonders wohl. Sollten Sie dem Schnittlauch ein solches Plätzchen nicht im Beet bieten können, ist die Topfkultur eine echte Alternative. Sie können den Blumentopf so platzieren, dass genügend Licht an die Pflanze gelangt.
  • Boden: Allium schoenoprasum gedeiht auf nährstoffreichen, humosen Böden besonders gut. Allerdings sollte der Boden ausreichend durchlässig sein, denn Staunässe sollte vermieden werden – diese kann zu Wurzelfäule führen und die Pflanze stark schädigen. Gleichzeitig darf der Boden aber auch nicht zu trocken sein. Bei Topfkultur ist eine hochwertige Kräuter- oder Gemüseerde empfehlenswert. Zusätzlich ist es ratsam, den Topf mit einer guten Drainage zu versehen. Für die notwendige Durchlässigkeit sorgt beispielsweise Blähton im unteren Bereich.
Blühender Schnittlauch im Beet
© cane Der Schnittlauch ist recht genügsam und benötigt nicht viel Aufmerksamkeit.

Schnittlauch richtig pflegen – so bleibt er kräftig und aromatisch

Auch wenn der Schnittlauch sehr genügsam ist, benötigt aber dennoch etwas Pflege, um dauerhaft vital zu bleiben und Sie mit einer guten Ernte zu belohnen. So gelingt die Pflege von Schnittlauch im Kräuterbeet:

  • Gießen: Wie oft muss man Schnittlauch gießen? Das Regelmäßige Gießen der Kulturpflanze ist wichtig. Das gilt insbesondere für die Topfkultur. Achten Sie darauf, dass die Erde nie vollständig austrocknet. Das gilt für Beet und Topf gleichermaßen.
  • Düngen: Einmal pro Monat können Sie Allium schoenoprasum mit Nährstoffen versorgen. Hierfür eignet sich neben einem organischen Kräuterdünger selbstredend auch Kompost. Beim Düngen des Schnittlauchs gilt: weniger ist mehr. Zu viel Dünger führt zwar zu einem übermäßigem Wuchs, was im ersten Moment vielleicht verlockend erscheint, aber die leckeren Halme haben so weniger Aroma.
  • Schneiden: Häufiges Ernten regt den Neuaustrieb des Küchenkrauts an. Wenn Sie regelmäßig schneiden, verhindern Sie so die vorzeitige Blütenbildung. Sofern Sie den Schnittlauch gleichzeitig als Bienenweide nutzen und den Insekten zur Verfügung stellen wollen, ist das Schneiden natürlich kontraproduktiv. In dem Fall genießen Sie einfach die hübschen Blüten und die Insekten, die Blüte für Blüte dankbar aufsuchen.

Wichtig beim Schneiden ist, dass Sie die Halme nicht etwa einzeln zupfen, sondern bündelweise bodennah abschneiden. So wird Allium schoenoprasum bei der Ernte nicht unnötig verletzt.

Schnittlauch überwintern – so kommt er gut durch die kalte Jahreszeit

Kann man Schnittlauch im Winter draußen lassen? Im Beet ist das Küchenkraut vollkommen winterhart und benötigt aus diesem Grund keinen besonderen Schutz während der kalten und lichtarmen Jahreszeit. Die oberirdischen Teile sterben im Verlauf des Herbstes ab, wodurch eine unschöne, kahle Stelle im Beet entsteht. Im Frühjahr treiben die im Boden verbliebenen Zwiebeln der Pflanze erneut wieder aus. Wenn Sie im Herbst, solange Allium schoenoprasum noch sichtbar ist, einen Pflanzstecker neben die Pflanze setzen, sieht diese Stelle während des Winters nicht allzu kahl aus.

Im Topf sollte Schnittlauch hingegen geschützt überwintern. Damit der Frost dem Wurzelballen nichts anhaben kann, platzieren Sie den Topf zum Beispiel

  • an der Hauswand (frostfrei, aber kühl)
  • oder in der Garage, alternativ und falls vorhanden im unbeheizten Gewächshaus

Wichtig ist bei der Überwinterung im Topf oder Blumenkasten: Der Wurzelballen darf auch während der kalten Jahreszeit nicht vollständig austrocknen. Gegossen wird allerdings ausschließlich an frostfreien Tagen.

Schnittlauch vermehren und pflanzen

Schnittlauch selber zu vermehren ist nicht schwer und gelingt auch Pflanzenanfängern ohne Aufwand. Dabei ist es vollkommen egal, ob Sie sich für die Aussaat – entweder direkt ins Beet oder in einen Blumentopf – oder die Teilung einer vorhandenen Pflanze entscheiden. Beide Wege sind unproblematisch zu bewerkstelligen.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Schnittlauch zu säen? Die Direktsaat ins Freiland ist bereits ab April möglich – allerdings erst, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Warten Sie also gegebenenfalls noch den einen oder anderen Tag ab, sollten noch Fröste angekündigt sein. Alternativ kann der pflegeleichte Schnittlauch ab März auf der Fensterbank vorgezogen werden. Die Keimung erfolgt bei etwa 15 bis 20 Grad Celsius und dauert etwa 10 bis 20 Tage.

Aber auch die Vermehrung einer vorhandenen Pflanze ist möglich – die einfachste Methode hierbei ist die Teilung im Frühjahr oder Herbst. Schnittlauch vermehren durch Teilung – so geht’s:

  1. Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus – verletzen Sie den Schnittlauch so wenig wie möglich.
  2. Nun teilen Sie den Wurzelballen mit einem wirklich scharfen und zudem sauberen Messer in mehrere Stücke.
  3. Die Teilstücke, die Sie dabei erhalten, können Sie nun neu einpflanzen und im Anschluss gut wässern.

Übrigens: Diese Methode sorgt nicht nur für neue Pflanzen, sondern verjüngt auch den alten Horst und hält ihn kräftig.

Sie haben mehr Teilstücke erhalten, als Sie gebrauchen können? In dem Fall führen viele Wege nach Rom. Sicherlich freuen sich nicht nur Freunde und Verwandte über den Schnittlauch, sondern auch Nachbarn. Fragen kostet bekanntlich nichts. Wenn alle Genannten ausreichend versorgt sind, können Sie die Teilestücke auch auf Pflanzentauschbörsen oder Nachbarschaftsplattformen im Internet anbieten. Dankbare Abnehmer gibt es doch eigentlich immer.

Ihnen steht weder Platz noch Zeit zur Verfügung, um den Schnittlauch selber zu vermehren? Dann gibt es natürlich noch den Fachhandel. Im Frühjahr können Sie auch vorgezogene Pflanzen im Gartenfachhandel erwerben. Diese können direkt und ohne Aufwand ins Beet oder in vorbereitete Töpfe gepflanzt werden.

Blühender Schnittlauch mit Wildbiene
© cane Die essbaren Blüten sind auch bei verschiedenen Insekten außerordentlich beliebt.

Als aufmerksamer Leser unseres Blogs wissen Sie sicherlich, was nun kommt. Richtig, der Pflanzabstand! Dieser ist notwendig, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können. Ideal ist ein Abstand von etwa 20 Zentimetern. So kann der Schnittlauch gut wachsen und gedeihen und Sie mit einer reichen Ernte belohnen.

Blütenbildung und Verwendung der Schnittlauchblüten

Schnittlauch beginnt im Mai oder Juni zu blühen – über den Zeitpunkt entscheidet allerdings letztlich der Standort. Die violetten Blüten sehen nicht nur hübsch aus und sind ein Magnet für viele Insekten – die Schnittlauchblüten sind essbar und haben ein milderes Aroma als die schmackhaften und würzigen Halme.

Sie können die Blüten:

  • als essbare Dekoration auf Salaten oder Suppen verwenden,
  • in Kräuterbutter einarbeiten oder
  • in Essig einlegen, um aromatisierten Schnittlauchlütenessig herzustellen.

Ernte und Lagerung – frisch genossen oder haltbar gemacht

Manches Mal fällt die Ernte so üppig aus, dass man nicht weiß, wohin damit. Wir haben für Sie Tipps zur Ernte und Konservierung von frischem Schnittlauch.

Wann kann Allium schoenoprasum geerntet werden?
Schnittlauch kann vom Frühjahr, sofern die Halme bereits ausreichend groß sind, bis in den Herbst hinein von Ihnen geerntet werden. Ideal ist allerdings die Ernte vor der Blüte, da dann der Geschmack besonders intensiv ist. Nach der Blüte sind die Halme der Kulturpflanze oft härter und zudem weniger aromatisch.

Zwei Möglichkeiten, um den Schnittlauch zu konservieren

  • Einfrieren: Geschnittener Schnittlauch lässt sich sehr gut einfrieren und Sie müssen nicht mit Geschmackseinbußen rechen. Dazu schneiden Sie das Küchenkraut in kleine Röllchen, bevor Sie diese einfrieren. Am besten in kleinen Portionen einfrieren oder in Eiswürfelformen mit etwas Wasser.
  • Trocknen: Diese Methode der Konservierung des Schnittlauchs ist nicht beziehungsweise nur bedingt empfehlenswert! Der Grund dafür: Beim Trocknen verliert das würzige Küchenkraut viel Aroma. Dennoch können Sie den Schnittlauch, sofern Ihnen diese Methode des Haltbarmachens lieber ist, trocknen und später verwenden. Allerdings ist hier der Aufwand deutlich größer als beim Einfrieren.

Schnittlauch in der Küche – der Klassiker mit Pep

Frisch geschnittener Schnittlauch passt hervorragend zu Salaten, Quark oder Suppen und natürlich auch anderen Gerichten. Wir haben einige Vorschläge zur Verwendung für Sie. Schnittlauch passt beispielsweise zu:

  • Quark, Frischkäse und Kräuterbutter
  • Rührei und Omelette
  • Salaten und Dressings
  • Suppen und Eintöpfen
  • Kartoffelgerichten

Tipp zur Verwendung von frischem Schnittlauch: Das würzige Küchenkraut sollte erst kurz vor dem Servieren zu heißen Speisen gegeben werden, da Hitze das einmalige Aroma zerstört.

Schnittlauch: ideal für Kräuterbeete, Töpfe oder Balkonkästen

Der robuste und pflegeleichte Schnittlauch ist das perfekte Küchenkraut für Anfänger und erfahrene Hobbygärtner gleichermaßen. Allium schoenoprasum is vielseitig verwendbar und bereichert den Garten mit seiner dekorativen Blüte und seinem kräftigen Grün. Nicht zu vergessen, dass Sie die Kulturpflanze gleichzeitig auch als Bienenweide nutzen können, was der Artenvielfalt ihn Ihrem Garten zugute kommt. Egal ob im Beet, auf dem Balkon oder in der Küche – mit Schnittlauch liegen Sie eigentlich nie verkehrt.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Olga Kazakova | Dreamstime.com (#184254803);
kleine Bilder: © cane