Weißes Buschwindröschen – zarter Blütenteppich am Beginn des Jahres

Weißes Buschwindröschen

Anemonen erfreuen uns das ganze Gartenjahr über mit ihren tollen bunten Blüten. Von der aus der Gattung der Windröschen und zur Familie der Hahnenfußgewächse gehörenden Pflanze gibt es etwa 150 Arten. Eine der frühesten, die sich im Garten präsentiert, ist das Weiße Buschwindröschen, auch Anemone nemorosa genannt. Sie können es sich bereits denken: Da Sie den Zusatz „weiß“ in ihrem Namen trägt, blüht sie auch entsprechend. Allerdings können sich auch rosa Töne mit unter die Blütenfarbe mischen.

Der Name soll aus der Antike stammen, als sich Zephyr, der Gott des Windes und der Gatte von Flora, in Anemona, eine Nymphe am Hofe der Göttin, verliebt haben soll. Von der Göttin wurde sie schließlich in eine Blume verwandelt. So die Sage. Wahrscheinlicher ist, dass Anemone vom arabischen Wort an-nu’man stammt, das auf Deutsch Blut heißt und auf eine rotblühende Pflanze hindeutet, wie etwa die Kronen-Anemone. Wenn wir schon bei der Namensherkunft sind und es hier ja um das Weiße Buschwindröschen geht: Diese Blume hat ihren Namen wohl daher, weil die Blütenblätter sehr filigran sind und leicht vom Winde abgerissen werden können.

Weiße Buschwindröschen
© cane Bereits im März zeigt das Weiße Buschwindröschen seine hübschen Blüten – bis in den Mai hinein blüht die Pflanze.

Weißes Buschwindröschen: im März geht es schon los

Wenn wir Menschen den langen, kalten Winter verwünschen und das Erwachen der Natur herbeisehen, ist das Weiße Buschwindröschen schon kräftig bei der Arbeit. Denn geblüht wird von März bis in den Mai hinein. Wenn die Winter nicht allzu hart sind und Sie in milderen Regionen leben, dann können die ersten Blüten bereits im Februar erscheinen. Somit zählt die Anemone nemorosa zu den am frühesten blühenden Pflanzen im Garten.

Das stellt sie auch ganz geschickt an, denn durch das noch nicht vorhandene oder noch sehr lichte Laub an den Bäumen kann die Blume das Optimum aus den Sonnenstrahlen herausholen. Somit sind auch Standorte unter Bäumen kein Problem. Wenn das Weiße Buschwindröschen im Mai dann die letzten Kraftakte hinter sich gebracht hat und die letzten Blüten vergangen sind, verwelkt die Pflanze relativ schnell und zieht sich in den Boden zurück – nur um auf das kommende Jahr zu warten.

Die Ansprüche des Weißen Buschwindröschens

Ursprünglich ist das Weiße Buschwindröschen eine Waldpflanze. Daher mag es auch einen humusreichen und recht lockeren Boden. Haben Sie Lehmboden oder dergleichen im Garten, dann lockern Sie diesen mit Sand auf. Durch die zeitige Blüte und die dadurch besten Lichtverhältnisse, fühlt sich die Anemone besonders unter Bäumen oder hohen Büschen wohl. Ihr Standort sollte also nicht in der Sonne, sondern eher im Schatten liegen.

Weiße Buschwindröschen
© cane Das frostresistente Weiße Buschwindröschen bildet flache Rhizome aus, sodass Sie in der Nähe der Pflanze auf Bodenarbeiten verzichten sollten, damit diese nicht beschädigt werden.

Da Weiße Buschwindröschen flache Rhizome bilden, sollten Sie keinerlei Auflocker- und Grabearbeiten in ihrer Nähe verrichten, da Sie sonst die zarten Wurzeln beschädigen könnten. Auch ein Ausgraben der Pflanze zum Überwintern ist nicht nötig, da sie frostresistent ist. In Sachen Pflege ist die Blume relativ anspruchslos. Achten Sie darauf, dass der Boden immer leicht feucht ist. Ob Sie im zeitigen Frühjahr, wo es naturgemäß feuchter ist, also im Sommer, bereits gießen müssen, entscheiden Sie selbst. Allerdings können Sie gerne etwas düngen, und zwar am besten im Frühling, wenn der Austrieb noch nicht stattgefunden hat. Dann freut sich die Anemone über eine Kompostgabe. Im Herbstsollten Sie eine Laubschicht auf das Beet geben, so schützen Sie die Pflanze nicht nur, sondern fördern auch die Humusbildung. Ansonsten müssen Sie die Anemone nicht pflegen, denn da die Pflanze nach der Blüte oberirdisch abstirbt, fällt auch das Schneiden weg.

Weiße Buschwindröschen aussäen und vermehren

Das Weiße Buschwindröschen lässt sich relativ leicht vermehren. Da die Pflanze einen regelrechten Pflanzenteppich bildet und somit auch als Bodendecker gut geeignet ist, können Sie Teilstücke im Frühling, am besten nach der Blüte, einfach abstechen und an anderer Stelle wieder einpflanzen. Alternativ graben Sie im Herbst die Rhizome aus und schneiden Teile davon ab. Wichtig ist, dass die Stecklinge, die Sie schneiden, Knospen besitzen. Pflanzen Sie diese nun waagerecht (nicht senkrecht) in die Erde – fertig.

Auch eine Aussaat des Weißen Buschwindröschens ist möglich, aber sehr aufwändig und schwierig. Zuerst müssen die Samen im Herbst in sterile Erde gesät und immer feucht gehalten werden. Da Anemonen Kaltkeimer sind, muss Frost herrschen, damit die Samen keimen können. Zeigen sich die ersten beiden Blätter, müssen Sie die Pflanze pikieren. Sie sehen, dass es wohl am einfachsten ist, Jungpflanzen zu kaufen oder bereits vorhandene Pflanzen wie oben angegeben zu vermehren.

Weiße Buschwindröschen im Garten
© cane Das Weiße Buschwindröschen lässt sich sehr einfach durch Teilstücke vermehren, die Sie entweder selbst im eigenen Garten einpflanzen oder auch verschenken können. Mit der Zeit vermehrt sich die Anemone selber, sodass Sie in verschiedenen Teilen des Gartens mit neuen Pflänzchen überrascht werden.

Krankheiten und Schädlinge bei Weißen Buschwindröschen

Im Tierreich machen sich Schnecken gerne über das Weiße Buschwindröschen her – entsprechende Schutzmaßnahmen sollten Sie, wenn die Schneckenplage zu groß wird, angehen. Wenn die Blätter rotbraune Stellen bekommen, könnte der Rostpilz dahinterstecken. Da sich die Pflanze aber im Frühsommer bereits zurückzieht, ist diese Krankheit ebenso zu vernachlässigen, wie der Anemonenbecherling, ein Pilz, der nur geringen Schaden an den Rhizomen verursachen kann.

Noch ein Hinweis zum Schluss: Das Weiße Buschwindröschen produziert den Stoff Protoanemonin, der in allen Pflanzenteilen enthalten ist und vor allem durch den Pflanzensaft beim Pflücken oder Schneiden austritt. Dieser Stoff ist leicht giftig. Sollten Kinder oder Tiere im Haushalt sein, sollten Sie auf Anemonen verzichten, beim Arbeiten sollten Sie sicherheitshalber immer Handschuhe tragen.

Bilder: © cane