Rudbeckie: kleine strahlende Sonnen für Ihr Gartenbeet

Rudbeckie

Wenn sich die Sonne am Himmel mal wieder rarmacht, dann müssen Sie nicht verzagen, denn mit der Rudbeckie haben Sie die Sonne direkt in Ihrem Beet. Die Rudbeckie ist besser bekannt unter ihrem Namen Sonnenhut. Hier muss man allerdings eine kleine Einschränkung machen, denn Sonnenhut ist nicht gleich Sonnenhut.

Unterschieden werden muss der Gelbe Sonnenhut, auch Leuchtender oder Gewöhnlicher Sonnenhut genannt, mit dem Roten Sonnenhut, der auch Scheinsonnenhut oder Purpursonnenhut bezeichnet wird. Letzterer ist zudem unter dem Begriff Igelkopf bekannt. Beide Pflanzen heißen zwar gleich, dennoch gehören Sie zu zwei unterschiedlichen Arten. Der Gewöhnliche Sonnenhut gehört zur Gattung Rudbeckia, der Igelkopf dagegen zur Gattung Echinacea. Auch optisch kann er durchaus verwechselt werden, weswegen Sie auf ein ganz bestimmtes Merkmal achten sollten, nämlich auf den Blütenkorb. Bei den Echinacea-Arten ist dieser nach oben gewölbt und wirkt stachelig (daher auch der Name Igelkopf).

Rudbeckien
© cane Die Rudbeckie bevorzugt ein Plätzchen in der Sonne.

Die Rudbeckie in Ihrem Garten

Da sich die Blütezeit bei den unterschiedlichen Sonnenhut-Arten von Juli bis in den Oktober hinein ausdehnt, können Sie mit diesen tollen Blumen den gesamten Sommer über bis in den Herbst hinein für tolle Farbspiele in Ihrem Gartenbeet sorgen. Dazu müssen Sie gar nicht viel wissen, denn Pflege braucht der Sonnenhut gar nicht viel. Hier einige Eckpunkte:

  • Standort: Wie der Name schon sagt: Sonne! Auch Halbschatten funktioniert, wenn der Sonnenhut aber keine Sonne bekommt, blüht er kaum.
  • Boden: Durchlässig und nährstoffreich, so sollte der Boden für Rudbeckien sein. Ideal ist ein Gemisch aus Lehm, Sand, Ton und Humus. So werden Wasser und Nährstoffe ideal gespeichert.
  • Gießen: Rudbeckie mag es gerne feucht. Daher sollten Sie regelmäßig gießen, gerade wenn im Sommer eine längere Trockenperiode ansteht. Gießen Sie nicht bei direkter Sonneneinstrahlung, da sonst die Blätter und Blüten Schaden nehmen könnten.
  • Düngen: Der Sonnenhut braucht viele Nährstoffe. Daher ist es sinnvoll, ihn mindestens einmal im Frühling zu düngen. Idealerweise geben Sie eine weitere Düngergabe im Herbst. Dazu eignen sich am besten Kompost, der bereits verrottet ist, oder Hornspäne.
Rudbeckien
© cane Bis auf den Rauen Sonnenhut sind die Rudbeckien winterhart – es kommt also keine weitere Pflege im Herbst auf Sie zu.

Rudbeckie: wenn die kalte Jahreszeit kommt

Irgendwann ist es dann zwangsläufig soweit: Der Winter steht vor der Türe und somit die Ruhezeit für den Sonnenhut. Und Sie als Gärtner, was müssen Sie beim Thema Überwintern beachten? Eigentlich nichts. Denn die meisten Rudbeckien sind winterharte Sorten. Lediglich die Rudbeckia hirta, der Raue Sonnenhut, ist einjährig und stirbt im Herbst ab.

Sofern es draußen unweigerlich kalt wird, stellt der Sonnenhut das Wachstum ein. Die Wurzeln überdauern bis zur warmen Jahreszeit in der Erde, ehe sie neu austreiben. Die abgestorbenen, oberirdischen Triebe, können Sie über den Winter getrost stehen lassen. Sie sind ein optischer Hingucker in der tristen Jahreszeit und bieten der Pflanze auch ein wenig Schutz. Sollten Sie Rudbeckien im Kübel auf der Terrasse halten, dann ist eine Schutzmaßnahme gegen Frost erforderlich. Wickeln Sie den Topf mit einer Decke oder mit Vlies ein, stellen Sie den Kübel an eine Hauswand, wo er geschützt ist und decken Sie die Erde mit Tannenzweigen ab. So schaffen es die Wurzeln auch im Blumenkübel über den Winter.

Nachwuchs bei Rudbeckien

Einmal im Garten kommen mehrjährige Rudbeckien immer wieder. Was aber, wenn Sie gerne mehr davon hätten? Na dann vermehren Sie sie doch einfach. Dazu haben Sie drei Möglichkeiten:

  1. Vermehrung durch Samen
    Diese gewinnen Sie aus den vertrockneten Blütenständen. Schneiden Sie diese ab und sammeln Sie die Samen in einem separaten Gefäß und lagern Sie sie trocken, dunkel und kühl. Die Aussaat direkt in den Garten kann dann durchaus schon ab März erfolgen, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Streuen Sie breitwürfig auf ein vorbereitetes Beet oder stecken Sie die Samen einzeln in die Erde. Die Tiefe sollte zwischen 0,5 und 1 Zentimeter liegen – Sonnenhut ist ein Dunkel- und Kaltkeimer. Nach rund drei Wochen sehen Sie die ersten Pflanzen. In der Folge werden schwache Pflanzen aussortiert. Alternativ ziehen Sie im Topf vor und pflanzen nach den Eisheiligen in den Garten.
  2. Vermehrung durch Teilung
    Wenn Ihr Sonnenhut eine entsprechende Größe erreicht hat, können Sie ihn gerne auch teilen und somit aus einer Pflanze mehrere machen. Dazu graben Sie die Pflanze mit einer Grabgabel aus und teilen den Wurzelballen in zwei oder mehrere Stücke. Diese werden anschließend wieder eingegraben und wie die anderen Stauden behandelt. Wenn es sich um jüngere Pflanzen handelt, sollten Sie den Wurzelballen vorsichtig auseinanderziehen und nicht mit einem Spaten teilen.
  3. Vermehrung durch Stecklinge
    Auch das funktioniert beim Sonnenhut. Schneiden Sie im Spätsommer einen Stängel ab, der noch nicht blüht und der mindestens drei Blattpaare besitzt. Diesen Stängel geben Sie in Anzuchterde und gießen reichlich. In den nächsten 4 bis 6 Wochen bilden sich Wurzeln, sodass die neue Rudbeckie danach in einen größeren Topf umziehen kann. Ausgepflanzt werden die Jungpflanzen dann erst nach den Eisheiligen.
Rudbeckien
© cane Die Rudbeckien sind mit ihren leuchtenden Blüten ein Hingucker im Beet.

Die schönsten Sorten der Rudbeckie

Bei den zahlreichen Sorten, die es vom Sonnenhut gibt, kann man durchaus mal etwas den Überblick verlieren. Deswegen möchten wir Ihnen die schönsten Sorten mal etwas genauer vorstellen.

  • Rauer Sonnenhut oder Schwarzäugige Rudbeckie (Rudbeckia hirta): Wie oben schon erwähnt ist dieser Sonnenhut einjährig. Er erreicht Höhen von bis zu 80 Zentimetern, zeigt sich in herrlichen Gelb- und Orangetönen und blüht bis in den Herbst hinein ununterbrochen.
  • Goldsturm-Sonnenhut oder Leuchtender Sonnenhut (Rudbeckia fulgida): Mit rund 80 Zentimetern Höhe ist diese Staude ähnlich wie seine Verwandtschaft, allerdings verbreitet sich der Goldsturm-Sonnenhut stark, sodass Sie ihn, wenn nicht ausreichend Platz vorhanden ist, im Zaum halten sollten. Sie blüht satt gelb bis in den Oktober hinein.
  • Fallschirm-Sonnenhut (Rudbeckia nitida): Diese Staude erreicht mit bis zu 2 Metern eine stattliche Höhe. Aufgrund der Größe sollten Sie diesen Sonnenhut idealerweise an einem Zaun pflanzen, damit der entsprechend Halt finden kann und etwas geschützt steht. Sofern kein Zaun vorhanden ist, tut es auch eine stabile Schnur, die um die Stauden herum gespannt und an Stäben befestigt wird. Dieser Sonnenhut blüht hellgelb ebenfalls bis weit in den Herbst hinein.
  • Schlitzblättriger Sonnenhut (Rudbeckia laciniata): Er hat besonders hohe Blütenkörbe, blüht leuchtend gelb und wird in der Regel bis zu 1 Meter hoch, wobei auch schon 3 Meter erreicht wurden. Hier sollten Sie ebenfalls für Unterstützung sorgen, damit die Staude nicht umknickt.

Schädlinge und Krankheiten am Sonnenhut

Die gute Nachricht: Es gibt kaum Schädlinge, die den Sonnenhut auf der Speisekarte haben. Sollten Sie viele Schnecken im Garten haben, dann ist die Rudbeckie eine perfekte Pflanze, denn darum macht das Getier einen großen Bogen.

Bei den Krankheiten könnte der Sonnenhut lediglich vom Mehltau befallen werden. Wenn Sie einen weißen Belag an Blättern und Blüten feststellen, sollten Sie aktiv werden. Bekämpfen können Sie Mehltau mit einem Milch-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1:9. Auch ein Gemisch aus Speiseöl (100 ml), Backpulver (50 g), einem Schuss Spülmittel und 10 Litern Wasser kann helfen. Die Pflanzen werden damit direkt besprüht.

Rudbeckie
© cane Die Rudbeckie ist robust, sodass Sie lediglich ab und an mit Mehltau zu rechnen haben, dem Sie allerdings rechtzeitig zu Leibe rücken können.

Bilder: © cane