Darf nicht im Frühlingsgarten fehlen: der Winterling

blühende Winterlinge

Im Februar zeigt sich der Winter oftmals noch von seiner dunklen, tristen und nasskalten Seite. Viel zu selten schaut die Sonne hinter der dichten Wolkendecke hervor. Während wir unsere Hände an heißen Getränken wärmen, wärmen die ersten Frühblüher ihre hübschen Blüten in den seltenen Sonnenstrahlen. Viele Pflanzen im Garten warten auf die wärmeren Tage und den Startschuss, damit sie wachsen und blühen können. Der Winterling hingegen trotzt der Kälte sowie der Kargheit dieser Jahreszeit und zeigt seine leuchtend gelben Schalenblüten schon früh im Jahr. Etwa von Februar bis März leuchten in den Rabatten, aber auch im Rasen, die Blüten. Manches Mal in großen Kolonien, die einem strahlend gelben Teppich mit grünen Tupfen gleichen, wenn man den Winterling gewähren lässt.

Eranthis hyemalis, so lautet die botanische Bezeichnung dieser Knollenpflanze, läuft zu Beginn des Jahres zu Hochtouren auf, um im späten Frühjahr klammheimlich zu verschwinden. Ebenso wie die beliebten Tulpen und Narzissen, die nach dem mehrjährigen Winterling ihre ganze Schönheit zur Schau stellen, zieht die Pflanze ein, um zu Beginn des folgenden Jahres wieder in Erscheinung zu treten und den nahenden Frühling anzukündigen.

Winterling: giftiger Frühjahrsblüher

Da der frostharte Winterling der Familie der Hahnenfußgewächse angehört, ist dieser Frühjahrsblüher ebenfalls giftig. Aus diesem Grund sollten Sie beim Hantieren mit dieser Knollenpflanze nicht nur Handschuhe tragen, sondern besser auch auf Eranthis hyemalis verzichten, sofern kleine Kinder und auch Tiere mit zum Haushalt gehören.

blühender Winterling
© Rob Lumen Captum | Dreamstime.com (#211873000 – Winter aconite, Eranthis hyemalis, flowering in front of a tree) Die mit der Zeit Kolonien bildenden Winterlinge eignen sich zur Unterpflanzung von Sträuchern, Bäumen oder Hecken.

Standort und Pflege

Die robusten und anspruchslosen Winterlinge stellen keine großen Ansprüche, mögen dennoch das eine oder andere beachtet wissen.

  • Winterlinge möchten einen warmen und zudem sonnigen bis halbschattigen Standort vorfinden, an dem sie ihre leuchtenden Blüten zeigen können. Sobald die Knollenpflanze eingezogen ist, kann der Standort auch dunkler werden. Das ist in der Regel der Fall, wenn der Winterling zur Unterpflanzung von Sträuchern, Bäumen oder Hecken genutzt wurde, die spätestens im Sommer Laub tragen.
  • Ein schwerer Boden ist nicht die beste Voraussetzung für eine gute Entwicklung der Winterlinge – ein Lehmboden sollte vorher entsprechend verbessert werden. Ideal ist ein durchlässiger und nährstoffreicher Boden, in dem keine Staunässe entstehen kann, da diese dem Winterling nicht behagt.
  • Stimmen die Bodenverhältnisse mit den Wünschen überein, können im Spätsommer, aber auch noch im frühen Herbst, die Knollen gelegt werden. Da die Knollen sehr empfindlich gegen Austrocknen sind, werden diese am besten über Nacht in Wasser eingeweicht, das am besten lauwarm temperiert ist. Am nächsten Tag werden diese dann etwa fünf Zentimeter tief in die vorbereiteten Pflanzlöcher gelegt. Der Pflanzerde können Sie noch ein wenig reifen Kompost beigeben oder etwas Kompost zum Abdecken nutzen. Alternativ können Sie auch im Frühjahr, wenn die Winterlinge Saison haben, blühende Exemplare im Handel bekommen. Diese werden dann schon im Frühjahr gepflanzt, wenn der Boden frei von Frost ist.
  • Gerade in den letzten Jahren wird das Frühjahr immer trockener, sodass der Hobbygärtner zeitweilig nachhelfen muss, damit die Pflanzen nicht vertrocknen. Ist es absehbar, dass kein Regen fällt, wird das Beet mit den Winterlingen maßvoll gegossen, sodass die Wassermenge nicht zu Staunässe führt.
  • Für eine ausgewogene Humusversorgung können Sie das gefallene Laub der Bäume und Sträucher im Herbst oder auch reifen Kompost nutzen, den Sie allerdings nur flächig um die Winterlinge herum verteilen und nicht in den Boden einarbeiten. Beim Einarbeiten würden Sie sonst Knollen verletzen, da diese recht nah an der Oberfläche liegen.
  • Der Winterling wird nicht geschnitten, da die Pflanze nach der Blüte einzieht und, wie beispielsweise Tulpen, Nährstoffe aus den Blättern zieht.

Winterlinge vermehren und überwintern

Ebenso wie verschiedene andere Pflanzen, können die Winterlinge im Garten auf verschiedene Arten vermehrt werden.

  • Der Winterling macht es Ihnen einfach und nimmt Ihnen die Arbeit ab, da er zur Selbstaussaat neigt. Das gilt allerdings beispielsweise nicht für den Großblütigen Winterling (Eranthis x tubergenii), da dieser sterile Schalenblüten besitzt und sich aus diesem Grund nicht selbst verbreitet.
  • Alternativ können Sie auch Samen kaufen und diese entsprechend der Angaben auf dem Samentütchen aussäen. Allerdings benötigen die Sämlinge wenigstens drei Jahre, bis sie anfangen zu blühen. Selbstredend, dass Sie auch die eigenen Samen verwenden können, um den Winterling zu vermehren. Direkt nach der Blüte werden die Samen geerntet. Diese können Sie nicht nur für die eigene Bestandserweiterung verwenden, sondern auch verschenken – Freunde, Familie und Nachbarn sind vielleicht dankbare Abnehmer – und in Tauschbörsen anbieten.
  • Eine weitere Möglichkeit der Winterling-Vermehrung ist eine Teilung der Horste, die sich in Ihrem Garten befinden. Sobald die Knollenpflanze verblüht ist und noch nicht angefangen hat im Mai einzuziehen, werden einzelne Winterlinge mit dem dazugehörigen Wurzelballen ausgestochen und an das neue Plätzchen, dass Sie sich zuvor ausgesucht und entsprechend vorbereitet haben, gesetzt. Denken Sie bei den Arbeiten mit den Winterlingen an die Handschuhe.

Bei den Winterlingen handelt es sich um frostharte Knollenpflanzen, sodass ein zusätzlicher Schutz während der kalten und lichtarmen Jahreszeit nicht notwendig ist.

Krankheiten und Schädlinge

Während manche Pflanzen im Garten immer wieder von Schädlingen befallen oder von Krankheiten heimgesucht werden, kommt ein Befall bei den anspruchslosen und robusten Winterlingen kaum vor.

Tipps zur Gestaltung und Verwendung der Winterlinge im Gartenblumen

Der Winterling ist der ideale Begleiter im Frühlingsbeet mit den typischen Blumen für diese Jahreszeit, wie den klassischen Schneeglöckchen und den leuchtenden Krokussen sowie dem Siebenbürger Leberblümchen, das ebenfalls ein Familienmitglied der Hahnenfußgewächse ist.

Nicht nur im Frühlingsbeet machen Winterlinge eine gute Figur, sondern auch unter Sträuchern, wie der Zaubernuss, die im Winter blühen und anderen Sträuchern, die einen locker verzweigten Wuchs aufweisen.

blühende Winterlinge und Schneeglöckchen
© Almgren | Dreamstime.com (#29639573 – Snowdrops and yellow Eranthis) Winterlinge und Schneeglöckchen sind die typischen Frühblüher und kündigen den nahenden Frühling an.

Bilder: großes Bild ganz oben: © Karin59 | Dreamstime.com (#95560070 – Eranthis hyemalis);
kleines Bild: © Rob Lumen Captum | Dreamstime.com (#211873000 – Winter aconite, Eranthis hyemalis, flowering in front of a tree);
großes Bild unten: © Almgren | Dreamstime.com (#29639573 – Snowdrops and yellow Eranthis)