Buntnessel – Farbexplosion im Beet und auf dem Freisitz

Buntnessel im Garten

Während der Sommermonate läuft die Buntnessel zur Höchstform auf und zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Im Licht leuchten ihre bunten Blätter um die Wette. Je nach Sorte zeigt die Blattschmuckpflanze unterschiedliche Grün- oder Rottöne. Aber auch rosa, gelbe und sogar violette sowie mehrfarbige Blätter sind möglich. Nicht nur die leuchtenden und mitunter grellen Farben sind sehenswert, sondern auch das Blattwerk als solches: Dieses kann gewellt sein oder auch am Rand wie eingesägt erscheinen.

Dieses Familienmitglied der Lippenblütler stammt ursprünglich aus Südostasien sowie dem westlichen Nordaustralien und wird in unseren Breiten in der Regel einjährig kultiviert. Die botanische Bezeichnung lautet übrigens Solenostemon scutellarioides (Syn.: Plectranthus scutellarioides, Coleus blumei).

Farbenprächtige Blattschmuckpflanze, die es – wortwörtlich – in sich hat

Die leuchtenden Buntnesseln enthalten ätherische Öle, die für empfindliche Menschen durchaus unangenehm sein können. In diesem Fall können schon leichte Berührungen mit der Pflanze ausreichen, die zu Hautrötungen und Juckreiz führen. Aus dem Grund ist es ratsam, Handschuhe zu tragen, wenn mit dem Lippenblütler hantiert wird. Ebenso ist ein Verzehr der
Blätter nicht anzuraten, da die ätherischen Öle zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt führen.

Damit Kinder und Tiere, die zum Haushalt gehören, nicht mit Solenostemon scutellarioides in Berührung kommen können, wird die Pflanze so platziert, dass kleine Kinderhände und neugierige Tierschnuten nicht an sie heran kommen.

Blätter einer Buntnessel
© Faizzah Kahfi Putri | Dreamstime.com (#228821488) Damit die Blätter der Buntnessel im Licht leuchten und die Farbe erhalten bleibt, benötigt die Pflanze einen hellen bis absonnigen Standort im Beet oder auf dem Freisitz.

Standort und Pflege der Buntnessel

Wie pflegt man eine Buntnessel richtig? Buntnesseln sind nicht sonderlich anspruchsvoll und pflegeintensiv. Damit sich die zumeist einjährig kultivierte Staude gut entwickeln kann, haben wir ein paar Pflege-Tipps.

  • Standort: Die 20 bis 60 Zentimeter hoch wachsenden Buntnesseln mögen es nur kurz sonnig, da in der vollen Sonne die leuchtenden Farben abhanden kommen und verblassen. Das ist auch im dunklen Schatten der Fall. Die Frage „Kann man Buntnessel im Schatten kultivieren?“ ist somit direkt beantwortet. Ideal ist also ein helles und absonniges Plätzchen.
  • Boden: Solenostemon scutellarioides möchte einen mäßig trockenen bis frischen Boden vorfinden, der nicht zu trocken oder gar staunass sein sollte. Zudem steht auf dem Wunschzettel der Buntnesseln ein nährstoffreicher, humoser, durchlässig sandig-lehmiger bis lehmiger Untergrund.
  • Gießen: Gegossen wird die hoch- und breitwüchsige Staude ausreichend bis reichlich, da diese durchaus recht durstig ist. Sobald die Temperaturen im Sommer steigen, steigt gleichzeitig der Wasserbedarf dieser Blattschmuckpflanze.
  • Düngen: Im Freiland benötigt die Buntnessel etwa wöchentlich ein wenig Dünger. Für diesen Zweck ist ein ganz normaler Dünger für Grünpflanzen ausreichend. Damit Sie es etwas bequemer haben, können Sie diesen beim Gießen mit der Kanne ausbringen – so bekommt die Pflanze neben den notwendigen Nährstoffen zugleich eine ausreichende Menge Wasser.
  • Schneiden: Die Buntnessel richtig schneiden für dichten Wuchs ist bereits bei den Jungpflanzen ratsam. Nutzen Sie hierfür eine saubere und scharfe Gartenschere, um nicht nur die Triebspitzen zu kappen, sondern auch die Blütenstände entfernen. Sofern Sie Solenostemon scutellarioides selbst vermehren möchten, können die abgeschnittenen Spitzen der Triebe als Stecklinge verwendet werden.
  • Überwintern: Die Buntnessel ist durchaus eine ausdauernde Pflanze, wird in unseren Breiten allerdings zumeist einjährig kultiviert. In dem Fall brauchen Sie sich mit dem Thema Überwinterung nicht auseinandersetzen. Andernfalls pflanzen Sie Solenostemon scutellarioides im Vorfeld in einen Topf, der im Herbst rechtzeitig ins Winterquartier gebracht wird. Oder die Staude wird auf etwa die Hälfte eingekürzt, ausgegraben und dann in einen Blumentopf gepflanzt, der dann rechtzeitig rein gebracht wird. Während der lichtarmen und recht kalten Jahreszeit benötigt die Pflanze im Winterquartier Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius.

Buntnessel vermehren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Buntnesseln lassen sich ganz einfach und unkompliziert auf drei Arten selbst vermehren.

  • Stecklinge: Die Vermehrung durch Stecklinge gelingt recht einfach. Sofern der Steckling im Herbst geschnitten wird und in der kommenden Saison ins Beet oder einen Blumentopf gepflanzt wird, benötigt die noch junge Pflanze drinnen ein Plätzchen zum Überwintern.
    Im Sommer oder Herbst wird mit einem sauberen und scharfen Messer die Triebspitze einer Pflanze abgeschnitten – diese sollte ein bis zwei Blattpaare haben. Die Triebspitze wird in feuchte Anzuchterde gesteckt. Nach einiger Zeit entwickeln sich Wurzeln und das kleine Pflänzchen kann, wenn es groß genug ist, in ein Töpfchen mit Blumenerde gepflanzt werden. Damit die Buntnesse später schön buschig wird, werden die Jungpflanzen mehrere Male gestutzt. Alternativ kann der Steckling auch in einem Glas mit Wasser gezogen werden, bis sich ausreichend Wurzeln entwickelt haben, um in Blumenerde gepflanzt zu werden.
  • Samen: Wenn Sie ein paar der Blüten stehen lassen, können nach der Blütezeit die eigenen Samen geerntet werden. Ab März können die Samen in kleine Anzuchttöpfe gesät werden. Da es sich bei Solenostemon scutellarioides um einen Lichtkeimer handelt, werden die Samen nur leicht angedrückt und keinesfalls mit der Anzuchterde bedeckt. Die Erde wird regelmäßig feucht gehalten. Sobald die Jungpflanzen groß genug sind, ziehen sie in ein größeres Töpfchen um.
  • Teilung: Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist die Teilung. Dafür wird der Wurzelballen vorsichtig von der Erde befreit und mit einem sauberen und scharfen Messer in mehrere Teile geschnitten. Schneiden Sie nicht zu kleine Teilstücke – die neuen Pflanzen brauchen ausreichend viele Wurzeln, um sich entwickeln zu können. Die vorhandenen Buntnessel-Teilstücke werden in Töpfe gepflanzt und ausreichend gegossen.

Egal, auf welche Weise die Buntnesseln vermehrt wurden – raus ins Beet oder auf den Freisitz geht es erst nach den letzten Frösten, die meist um die Eisheiligen herum im Wonnemonat sind.

Pflanzpartner und Verwendung

Die Buntnesseln sehen nicht nur solo oder in der Gruppenpflanzung hervorragend aus, sondern auch mit verschiedenen Pflanzpartnern. Zu denen gehören beispielsweise die Mexikanische Fackel (Tithonia rotundifolia), die Rosenverbene (Glandularia canadensis), der Garten-Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus), die Lobelie (Lobelia x speciosa), der Gewöhnliche Leberbalsam (Ageratum houstonianum), das Kapkörbchen (Osteospermum ecklonis), die Niedrige Studentenblume (Tagetes patula) sowie die Zinnie (Zinnia elegans).

Blätter einer Buntnessel
© Elena Goosen | Dreamstime.com (#242011252) Die Buntnessel macht auch im Blumentopf oder Blumenkübel auf dem Freisitz eine gute Figur.

Die Buntnessel ist eine klassische Blattschmuckpflanze, die für besondere Farbeffekte sorgt. Die breitwüchsige Staude eignet sich für die Staudenrabatte, den Wechselflor, Flächen- und Schaupflanzungen im Freiland sowie als Topfpflanze auf Balkon und Terrasse.

Die Buntnessel als Topfpflanze auf dem Freisitz

Buntnesseln sind nicht nur im Blumenbeet ein Hingucker, sondern auch auf dem Freisitz. So können die farbenkräftigen Blattschmuckpflanzen ohne großen Aufwand dem Balkon oder der Terrasse ein buntes Aussehen verpassen. Allerdings erst nach den letzten Frösten im Frühjahr. Oftmals kann es in der Zeit der Eisheiligen nochmals zu Nachtfrösten kommen. Warten Sie unbedingt die kalten Nächte ab, damit die Pflanzen nicht erfrieren.

Ob nun einzeln oder in Grüppchen gepflanzt: Die Buntnessel macht immer eine gute Figur. Ohne Probleme lassen sich die verschiedenen Sorten miteinander kombinieren. Bei der Topfwahl können Sie Ihrer kreativen Ader freien Lauf lassen. Neben klassischen Blumentöpfen oder Blumenkästen eignen sich auch Fundstücke vom Trödel, dem Dachboden oder Keller. Vielleicht finden Sie eine alte Holzkiste oder eine Zinkwanne, die sich zweckentfremden lässt.

Damit sich Solenostemon scutellarioides auf dem Freisitz wohlfühlt, braucht die Pflanze den passenden Standort, ausreichend Wasser und ein wenig Dünger. Wie oft sollte man die Buntnessel gießen? Das kommt ganz auf die Tageswärme an. An wärmeren Tagen brauchen Pflanzen generell mehr Wasser, als in kühleren Zeiten. Die Buntnessel fühlt sich in einem mäßig feucht gehaltenen Substrat wohl. Allerdings sollte es nicht zu Staunässe kommen, daher wird ausreichend, aber nicht übermäßig gegossen. Etwa alle zwei Wochen kann die Pflanze gedüngt werden. Hierfür eignet sich ein handelsüblicher Flüssigdünger für Balkon- oder Grünpflanzen. Geben Sie diesen einfach mit ins Gießwasser, so können gleich zwei Pflegemaßnahmen zugleich erledigt werden. Alternativ können auch Düngestäbchen gegeben werden, die nach und nach die Nährstoffe abgeben. So müssen Sie nicht an das regelmäßige Düngen denken. Beachten Sie allerdings bei dieser Variante, dass kleine Kinder und Haustiere nicht an die Stäbchen gelangen können.

Neben Wasser und Nährstoffen ist es kein Fehler, der Buntnessel auf dem Balkon ebenfalls die Blütenstände zu entfernen und die Triebe für einen buschigen Wuchs des öfteren einzuküzen.

Sofern Sie die Buntnessel nicht einjährig kultivieren sondern überwintern möchten, holen Sie die Pflanze rechtzeitig rein. Während der kalten Jahreszeit benötigt Solenostemon scutellarioides Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius zur Überwinterung. Gießen Sie in dieser Zeit sparsam, gedüngt wird erst wieder mit Wachstumsbeginn.

Bilder: Bild ganz oben: © Buppha Wuttifery | Dreamstime.com (#214526028);
kleine Bilder: © Faizzah Kahfi Putri | Dreamstime.com (#228821488); © Elena Goosen | Dreamstime.com (#242011252)