Wenn eine Pflanze Strandnelke heißt, dann muss diese Nelke doch an einem Strand vorkommen, oder woher sollte sie sonst ihren Namen haben? Dass die Blume überwiegend auf Dünen und Salzwiesen an den Meeren vorkommt, das ist unbestritten, dass es sich allerdings um eine Nelke handelt, ist schlicht und einfach falsch – auch wenn sie so heißt. Denn die Strandnelke ist keine Nelke – dazu gleich noch mehr. Das salzhaltige Wasser macht der Pflanze übrigens nichts aus, denn sie besitzt spezielle Drüsen, die sich auf der Blattoberfläche befinden und über die das Salz ausgeschieden wird.
Diese hübschen Blümchen können Sie sich gerne in den Garten holen, müssen dabei nicht einmal Angst haben, dass die Pflanze ohne Salz nicht wächst. Und nein, Sie müssen ihr auch nicht jeden Tag mit dem Salzstreuer kommen – das geht auch ohne ganz gut.
Der Steckbrief der Strandnelke
Die Strandnelke wird auch Strand-Grasnelke oder Gewöhnliche Grasnelke genannt. Sie gehört zur Familie der Bleiwurzgewächse und eben nicht zu den Nelkengewächsen. Somit ist sie mit dem Europäischen Bleiwurz und auch dem Strandflieder verwandt. Ihr botanischer Name lautet Armeria maritima. Andere, regionale Namen, sind zum Beispiel: Grasblume, Goldrösel, Hasenpote, Mövenblume, Sandnelke, Seegras und Strohblume.
Im Garten wächst die winterharte Strandnelke krautartig als Staude und wird bis zu 40 Zentimeter hoch. Sie ist winterhart und zeigt auch in der kalten Jahreszeit ihre dunkelgrünen Blätter, denn die welken im Winter nicht. Das Laub ist zudem mit kleinen Härchen überzogen. Von Mai bis in den September hinein ist die Blütezeit der Strandnelke, dann verzaubert sie uns mit unterschiedlichen Rosa- und Weißtönen. Nach der Blüte bilden sich kleine Früchte, in denen die Samen enthalten sind. Achtung: Diese Früchte sind klebrig und heften sich gerne an die Kleidung.
Hier fühlt sich die Strandnelke wohl
Also, wenn Sie im hohen Norden, idealerweise direkt an Nord- oder Ostsee leben, könnten Sie der Strandnelke keinen besseren Standort bieten. Aber auch im tiefsten Bayern, im Schwarzwald oder im Harz gedeiht die Pflanze in den Gärten. Dort am liebsten in der Sonne, zu viel Schatten mag sie nicht. Wind hingegen ist sie nicht abgeneigt, sie muss also nicht besonders geschützt werden.
Wenn Sie die Strandnelke nicht pflanzen, sondern selbst aussäen wollen, dann tun Sie dies idealerweise im zeitigen Frühjahr. Stecken Sie die Samen in Anzuchterde und lagern Sie die Töpfe bei Temperaturen von über 20 Grad. Nach rund 10 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge, nach einigen Wochen können Sie die Jungpflanzen in den Garten setzen. Eine Direktaussaat in den Garten ist zwar möglich, aufgrund der hohen Ausfälle aber nicht anzuraten. Die Strandnelke macht sich besonders gut in Steingärten und auch als Blumenteppich – pflanzen sie die Blumen ruhig etwas enger, so entsteht ein wahres Blütenmeer.
Auch in einem Bauerngarten ist die Strandnelke gut aufgehoben. Man kann sie perfekt mit anderen Blumen, wie etwa dem Hornveilchen, dem Ehrenpreis, dem Lavendel oder dem Fingerkraut kombinieren.
So wird die Strandnelke gepflegt
Bei der Pflege ist gar nicht so viel zu beachten, denn die Strandnelke ist relativ genügsam. Gießen müssen Sie im Garten nur dann, wenn es längere Zeit nicht regnet oder wenn der Boden einen hohen mineralischen Anteil hat. Im Topf sollten Sie immer wieder kontrollieren und – je nach Temperatur und Standort – durchaus alle 2 bis 3 Tage gießen. Staunässe mag die Strandnelke nicht.
Beim Düngen können Sie sich auf eine Düngergabe im zeitigen Frühjahr und auf eine kurz nach der ersten Blüte beschränken. Doch selbst wenn Sie gar nicht düngen, wächst die robuste Pflanze bestens. So manche Sorte favorisiert sogar einen mageren Boden. Wenn die Strandnelke allerdings im Wuchs nachlässt, schadet es nicht, ihr ein paar Nährstoffe zu verabreichen.
Übrigens bevorzugt die Strandnelke einen durchlässigen, sandig-lehmigen Boden mit einem idealen pH-Wert zwischen 5 und 7. Wenn Sie verwelkte Blüten regelmäßig abschneiden, verlängern Sie die Blütezeit um mehrere Wochen.
Nachwuchs bei der Strandnelke
Sie möchten die Pflanzen verjüngen, noch mehr Strandnelken haben oder gar welche verschenken? Dann können Sie die Strandnelke durch Aussaat oder durch Teilung vermehren. Um Samen zu gewinnen, müssen Sie die Samenstände im Sommer abschneiden und ausschütteln – heraus fallen die kleinen Samen, die – wie oben beschrieben – im zeitigen Frühjahr in Anzuchterde kommen.
Alternativ können Sie die Strandnelke auch teilen. Dazu mit einem Spaten im Herbst eine Pflanze ausgraben und mit einem scharfen Messer in 2 oder mehrere neue Pflanzen teilen. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück mindestens 2 schlafende Augen besitzt, damit der Austrieb gesichert ist. Beim Anwachsen dürfen Sie gerne etwas mehr Wasser geben, aber auch hier wieder auf die Staunässe achten.
Sorten der Strandnelke
Es gibt rund 50 Arten der Armeria maritima, die unterschiedlich blühen und verschiedene Größen aufweisen. Dazu gehören unter anderem die Sorte Frühlingszauber mit einer Wuchshöhe von 25 Zentimetern und rosa Blüten, Vesuv, die hellrot blüht und bis zu 15 Zentimeter groß wird, Alba mit ihren weißen Blüten und einer Wuchshöhe von 15 Zentimetern und Düsseldorfer Stolz mit violetten Blüten und einer Größe von 20 Zentimetern.
Krankheiten und Schädlinge bei der Strandnelke
Wie oben schon erwähnt, ist die Pflanze sehr robust. Daher ist sie auch nicht anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Das einzige, was auftreten kann, ist Wurzelfäule. Dies liegt dann jedoch daran, dass die Blume zu feucht steht. Entweder ist der Boden nicht durchlässig genug, oder Sie gießen zu viel. In diesem Fall sollten Sie die Strandnelke umsetzen.
Bilder: © cane