Der leckere und optisch durchaus ansprechende Zuckermais ist nicht nur ein beliebtes Gemüse, sondern auch ein Highlight für den heimischen Garten. Haben Sie schon einmal frischen, süßen Mais direkt vom Feld oder aus dem Beet genossen? Dann werden Sie sicher nie wieder auf die Supermarktvariante zurückgreifen wollen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, wie Sie Zuckermais im eigenen Garten anbauen – von der Auswahl des Saatguts über die Pflege bis hin zur perfekten Erntezeit.
Allgemeines rund um den Zuckermais
Bei dem süßen Zuckermais – der Name ist tatsächlich Programm – handelt es sich um eine Varinate des klassischen Mais. Der botanische Name lautet übrigens Zea mays ssp. Saccharata. Wissen Sie, warum dieser Mais süßlich schmeckt? Nun, der höhere Zuckergehalt entsteht durch eine genetische Besonderheit. Durch diese wird weniger Zucker in Stärke umgewandelt, was dem Zuckermais einen milderen und aromatischeren Geschmack verleiht als dem bekannten Futtermais.
Die Pflanze wächst in Form einer aufrechten Halmpflanze, wird zwischen 1,50 und 2,50 Meter hoch und bildet lange, schmale Blätter aus. Der Kolben – der für uns interessante Teil der Pflanze – wächst aus den Blattachseln heraus und ist von Hüllblättern und den typischen „Maisfäden“ (Narbenfäden) umgeben.

Zuckermais: Standort, Boden und Pflege im Überblick
Für eine kurze Zeit ist Luft und Liebe sicher ausreichend. Aber eben nur für eine kurze Zeit. Ohne Wasser, Dünger und dem passenden Standort kommt diese für Anfänger geeignete Gemüsesorte nicht aus: Zuckermais richtig pflegen – die besten Tipps für eine reiche Zuckermais-Ernte.
- Standort: Manche Gemüsesorten fühlen sich im Halbschatten oder gar im lichten Schatten wohl. Aber welcher Standort für Zuckermais ist ideal? Der süße Mais ist ein regelrechter Sonnenanbeter. Ideal ist also ein sonniger Standort, der zudem warm und möglichst windgeschützt ist. Diese Voraussetzungen sorgen für ein kräftiges Wachstum und letztlich für eine gute Ernte.
- Gießen: Eine regelmäßige Wassergabe ist essenziell, insbesondere bei Trockenheit. Wie viel Wasser braucht Zuckermais überhaupt? Während der Kolbenbildung benötigt der süße Mais viel Wasser. Gießen Sie also regelmäßig und vor allem ausreichend. Ein kleiner Tipp: Mulchen hilft enorm, die Bodenfeuchtigkeit zu halten, zudem unterdrückt die Mulchschicht die unliebsamen Beikräuter.
- Düngen: Sie ahnen sicher bereits, dass es sich beim Zuckermais um einen Starkzehrer handelt. Aus dem Grund ist eine gute Versorgung mit Nährstoffen also das A und O für eine reiche Ernte. Diese Nährstoffe braucht er zum Wachsen vom Anfang bis zum Ende. Vor der Aussaat Kompost oder gut verrotteten Stallmist in den Boden einarbeiten. Während der Wachstumsphase ist es ratsam, den Zuckermais alle drei bis vier Wochen mit einem organischen Flüssigdünger oder Brennnesseljauche zu versorgen. Sollten Sie beides nicht zur Hand haben, können Sie alternativ auch Hornspäne oder biologischen Gemüsedünger bei der Pflanzung einarbeiten.
- Unkraut: Befreien Sie regelmäßig die jungen Maispflanzen von Beikräutern. Insbesondere in der Anfangszeit ist Zuckermais Konkurrenz empfindlich.
- Boden: Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein. Staunässe verträgt Zuckermais nicht. Deshalb empfiehlt es sich, den Boden bei Bedarf mit etwas Sand aufzulockern.
Zuckermais: Blüte und Bestäubung
Der süße Mais ist einhäusig – mit anderen Worten: Die Pflanze trägt sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Die weiblichen Blüten (Kolbenansätze mit Narbenfäden) sitzen in den Blattachseln und die männlichen Blüten (Rispen) oben an der Pflanze. Wind ist ausreichend, damit die Bestäubung stattfinden kann. Aus diesem Grund sollen mindestens ein Dutzend Pflanzen in einen Block gesetzt werden. So ist gewährleistet, dass ausreichend Pollen verteilt wird.
Von der Aussaat bis zur Ernte: Zuckermais richtig kultivieren
Ab Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, kann der süße Mais direkt ins Freiland gesät werden. Sollte Ihnen das zu spät sein, können Sie ab Mitte April die Fensterbank oder das Gewächshaus freiräumen – zu dieser Zeit können Sie drinnen mit der Vorkultur beginnen. Achten Sie darauf, dass die Temperatur beim Keimen wenigstens 18 Grad Celsius beträgt. Die optimale Temperatur liegt zwischen 20 bis 24 Grad Celsius.
Anleitung für die Direktsaat im Garten: Zuckermais erfolgreich anbauen und pflegen
- Bodenvorbereitung: Nachdem Sie den Boden ein wenig aufgelockert und von Beikräutern befreit haben, reichern Sie die Erde mit Kompost an.
- Aussaat: Drücken Sie je zwei Samen etwa drei bis fünf Zentimeter tief in die Erde – achten Sie dabei auf einen Pflanzabstand von 40 Zentimeter.
- Angießen: Nach der Aussaat wässern Sie das Areal gründlich und halten dieses feucht.
Etwa sieben bis zehn Tage dauert die Keimung. Sobald sich die Keimlinge zeigen, entfernen Sie – bei einer Doppelkeimung – den schwächeren Trieb.
Tipps für den Anbau von Zuckermais: Der leckere Zuckermais gedeiht besonders gut, wenn Sie ihn in Blockpflanzung anbauen. Also nicht in langen Reihen, sondern in einem rechteckigen Feld. Sie ahnen bereits, warum sich diese Art des Anbaus anbietet? Nun, so kann sich der Pollen bei Wind besser von Pflanze zu Pflanze übertragen und die Kolben werden so besser befruchtet. Natürlich können Sie (zusätzlich) Hand anlegen und die Pflanzen ein wenig durchschütteln. Mit Ihrer Hilfe kann es zur Bestäubung kommen.

Süß und knackig: Zuckermais frisch aus dem Garten ernten
Die Pflanze ist ausgewachsen und die Kolben sind verführerisch groß? Dann haben Sie sicher nur eine Frage im Kopf: Wann ist Zuckermais erntereif? Machen wir es kurz! Der leckere Zuckermais ist etwa 80 bis 100 Tage nach der Aussaat erntereif. Je nachdem, wann Sie die Samen in die Erde gebracht haben, ist das meist Ende Juli bis Anfang September. Aber auch die Witterung und selbstredend die Sorte bestimmt ein wenig den Erntezeitpunkt mit.
Daran erkennen Sie die richtige Erntezeit:
- Die Fäden an den Kolben verfärben sich braun.
- Der Kolben ist fest und zudem gut gefüllt.
- Wenn Sie einen leichten Druck auf ein Korn ausüben, tritt ein milchiger Saft aus – das ist ein sicheres Zeichen für den optimalen Erntezeitpunkt.
Gut zu wissen: Der Zuckermais verliert nach der Ernte schnell an Süße. Grund dafür ist, dass der Zucker in Stärke umgewandelt wird. Daher verzehren Sie den Mais am besten direkt nach der Ernte. Alternativ können Sie ihn auch einfrieren.
Zuckermais lagern und haltbar machen
Frisch und direkt vom Beet schmeckt der Zuckermais einfach am besten. Sie können den Mais natürlich auch lagern:
- Im Kühlschrank hält sich der Zuckermais (sofern er noch in den Hüllblättern steckt) etwa zwei bis drei Tage.
- Sie können den Zuckermais auch einfrieren – so hält sich dieser bis zu acht Monate. Dafür blanchieren Sie die Kolben kurz und verpacken diese luftdicht, bevor es in Tiefkühler geht.
- Ihnen steht noch eine weitere Möglichkeit zur Verfügung: Zuckermais kann auch eingekocht oder fermentiert werden.
Praktische Tipps für Zuckermais im Garten
Damit das Projekt Zuckermais anbauen im Garten auch gelingt, haben wir einige Tipps für Sie:
- Beachten Sie die Nachbarschaftswünsche – Zuckermais möchte nicht direkt neben Tomaten oder Kartoffeln stehen.
- Eine geeignet und durchaus bekannte Mischkultur ist mit Kürbis und Bohnen. Das sogenannte „Three Sisters“-Modell aus der indigenen Gartenkultur Nordamerikas kommt hier zum Einsatz.
- Auch Vögel gehören zu den Feinschmeckern! Ein feines Netz kann helfen, die Kolben vor den hungrigen Schnäbeln der Vögel zu schützen.
- Lockern Sie regelmäßig den Boden. Das fördert nicht nur das Wachstum, sondern verhindert auch eine Verdichtung.
Zuckermais anbauen lohnt sich!
Zuckermais im Garten selber anzubauen ist nicht nur lohnenswert, sondern auch ein echtes Highlight für große und kleine Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und Nachbarn. Der süße Geschmack frisch geernteter Maiskolben ist unvergleichlich, und der Anbau ist mit etwas Know-how problemlos möglich – selbst Gartenanfänger kommen auf Ihre Kosten.
Mit dem richtigen Standort, einer nährstoffreichen Erde, etwas Geduld und Liebe zum Detail werden Sie reichlich mit süßem, knackigem Mais belohnt. Probieren Sie es aus – Ihr Garten wird es Ihnen danken!
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